Alt 18.09.18, 10:46
Standard Gewinne trotz neuer Strafzölle - Technologiewerte erneut schwach
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag auf die nächste Stufe der Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China insgesamt gelassen reagiert. US-Präsident Donald Trump hatte in der Nacht zum Dienstag, wie bereits erwartet, weitere Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt. Auch die Reaktion aus China, "synchrone Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen", kam nicht überraschend. Unter Druck standen erneut vor allem die Technologiewerte.

Nach US-Börsenschluss hatte Trump weitere Sonderzölle auf Waren aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar angekündigt. Regierungskreisen zufolge sollen diese in Höhe von 10 Prozent ab dem 24. September gelten und zum Jahresende auf 25 Prozent erhöht werden. Mit dem Schritt soll Peking vor den anstehenden Handelsgesprächen weiter unter Druck gesetzt werden. Der US-Plan, eine neue Zollrunde einzuführen, habe "neue Unsicherheit" für die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern geschaffen, hieß es vom chinesischen Handelsministerium.

Für die positive Tendenz in China, wo es für den Schanghai-Composite um 1,8 Prozent auf 2.700 Punkte nach oben ging, machten Teilnehmer vor allem Gelegenheitskäufe verantwortlich. Am Vortag war der Index noch in der Nähe eines Vierjahrestiefs aus dem Handel gegangen. Er hatte zudem zuletzt 12 von 15 Handelstagen im Minus geschlossen. Der Hang-Seng-Index schaffte im späten Handel ebenfalls noch den Sprung ins Plus und gewann 0,6 Prozent.

Tokio dank schwachem Yen deutlich in der Pluszone

Tagessieger war allerdings der Aktienmarkt in Tokio, wo es nach der Feiertagspause am Montag um 1,4 Prozent auf ein neues Siebenmonatshoch bei 23.420 Punkten nach oben ging. Hier stützte zwischenzeitlich ein schwacher Yen das Sentiment. Der Dollar kletterte in der Spitze bis auf 112,28 Yen, nach Ständen um 111,90 Yen am Vortag. Allerdings erholte sich die japanische Währung im Verlauf wieder. Der Dollar ging schließlich bei 111,98 Yen um.

Vor diesem Hintergrund legten vor allem die Exportwerte kräftig zu. Toyota Motor kletterten um 1,7 Prozent, Sony gewannen 0,3 Prozent und die Aktien von Nissan Motor stiegen um 1,4 Prozent. Daneben legten die Papiere von Stahlproduzent JFE, als auch die Titel der Fluglinie ANA und der Versicherungskonzerne Dai-ichi und T&D um jeweils mehr als 4 Prozent zu. Bei den Versicherern wurde auf die zuletzt wieder auf 3,00 Prozent gestiegene Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen verwiesen.

Technologiewerte bleiben weiter unter Druck

Erneut mit negativen Vorzeichen zeigten sich die Aktien aus dem Technologie-Sektor, auch vor dem Hintergrund der schwachen Vorgaben von der Nasdaq. Besonders die Aktien von Apple und Amazon standen an der Wall Street mit den jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit unter Abgabedruck. So könnte China den Verkauf von Materialien, Ausrüstungen und anderen Teilen einschränken, die für die Lieferkette der US-Hersteller von entscheidender Bedeutung sind. Unter anderem könnten davon die iPhones von Apple betroffen sein. In Hongkong büßten die Titel von Index-Schwergewicht Tencent weitere 1,6 Prozent ein, nachdem es bereits am Vortag um 3,3 Prozent abwärts gegangen war.

An der Börse in Taiwan reduzierte sich der Taiex um 0,5 Prozent. Hier fielen die Titel der Apple-Zulieferer Taiwan Semiconductor und Largan um 1,4 bzw. 9,9 Prozent.

Bauwerte mit Taifun-Schäden gesucht

Vor dem Hintergrund der Schäden, die Taifun "Mangkhut" auf seinem Weg durch Ostasien hinterlassen hat, waren Aktien aus dem Baumaschinensektor gefragt. Die Papiere von Komatsu legten an der Börse in Tokio um 1,7 Prozent zu, Hitachi Construction Machinery lagen mit 0,9 Prozent im Plus.

In Macau hatten die Kasinos am Dienstag wieder ihre Tore geöffnet, nachdem sie am Montag vorsorglich wegen des Taifuns "Mangkhut" geschlossen hatten. Die Analysten von Nomura schätzen, dass die sturmbedingte Schließung zu einem Umsatzminus von rund 5 Prozent führen dürfte. Die Aktien von Galaxy erholten sich von den kräftigen Vortagesabgaben und gewannen 4,3 Prozent.

In Südkorea erholten sich hingegen die Papiere der Technologieunternehmen Samsung und Hynix von Abgaben aus dem Handelsverlauf und schlossen mit 0,8 bzw. 1 Prozent im Plus. Der Kospi stieg um 0,3 Prozent.

In Sydney fiel der S&P/ASX-200 dagegen um 0,4 Prozent und verlor damit die Hälfte seiner Zugwinne der vergangen beiden Handelstage. Belastet wurde der Handel von Abgaben im Energiesektor und bei Gesundheits- und Konsumwerten. Die Aktien von BHP Billiton verloren 0,4 Prozent. Der Rohstoffkonzern will im Zuge der Neuaufstellung seiner Marke auch seinen Namen verkürzen: der zweite Teil soll wegfallen. Wie aus Unterlagen hervorgeht, die der Konzern am Dienstag bei der australischen Börsenaufsicht eingereicht hat, sollen die Aktionäre über eine Namensänderung in BHP Group abstimmen.

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September 18, 2018 04:58 ET (08:58 GMT)

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