Alt 14.05.05, 13:40
Standard Geht die Post jetzt ab?
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Diese Überraschung ist gelungen: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, ist in den ersten drei Monaten des laufenden Kalenderjahres um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Damit wurden die Markterwartungen um nicht weniger als 0,5 Prozent übertroffen und das höchste Quartalswachstum seit vier Jahren erzielt. Eine zweifellos erfreuliche Nachricht, die der DAX am Donnerstag wohlwollend inhalierte. Weniger erfreulich jedoch ist, dass nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lediglich der Export für diese überraschend gute Quartalsbilanz verantwortlich zeichnete – die Binnenkonjunktur indes lahmt weiterhin. So dass eine Schwalbe eben noch lange keinen Sommer macht.


Post mit Fehlstart?

Im Gegensatz zum deutschen Wirtschaftswachstum, das in den vorherigen Quartalen ein eher tristes Dasein im europäischen Keller fristete, vermeldete die Deutsche Post in den vergangenen Jahren Rekordzuwächse am laufenden Band. Nun aber gab’s für den gelben Riesen so etwas wie einen Fehlstart ins Geschäftsjahr 2005. Die Umsätze stagnieren mit 10,5 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau – das Briefgeschäft des Logistikkonzerns brach um vier Prozent ein. Der Konzerngewinn stieg leicht von 446 auf 455 Mio. Euro, wobei dieser Vorjahresvergleich allerdings hinkt. Der Grund: Seit 2005 fallen durch die Umstellung der Bilanzierung auf den internationalen Standard IFRS die regelmäßigen Abschreibungen auf Firmenwerte flach. Wodurch das Ergebnis in der Tendenz erhöht wird.


Post in Gefahr?

Nach Auskunft des Vorstandes der Deutschen Post sei die Prognose fürs Gesamtjahr trotz des eher mauen ersten Quartals nicht gefährdet. Zu viele Feiertage hätten unter anderem die Umsatzstagnation verursacht. Mit einem KGV05e von 9,2 ist der Logistik-Titel unserer Meinung nach auch keineswegs überteuert, zumal die Aktie des niederländischen Konkurrenten TNT mit einem KGV05e von 11,0 bewertet wird. Aus charttechnischer Sicht brauen sich jedoch schwarze Wolken über der Aktie des gelben Riesen zusammen. So bildete der Titel seit 2003 einen langfristigen Aufwärtstrend aus. Das Gefährliche dabei: Wird diese signifikante Trendlinie, welche im Bereich von 18 Euro verläuft, deutlich unterschritten, rechnen wir mit einem Kursverfall des Post-Papiers bis auf 15 Euro. Vorsicht ist somit geboten.



Posten geräumt?

Auch die HypoVereinsbank sorgte unlängst für Schlagzeilen. Verärgerte Anleger und Fondsmanager machten auf der Hauptversammlung in München ihrem Unmut Luft und forderten Vorstandschef Dieter Rampl sowie Aufsichtsvorsitzenden Albrecht Schmidt auf, den Bettel hinzuschmeißen. Kurzum: Trotz aller Kritik wurden Vorstand und Aufsichtsrat letzten Endes entlastet. An der HVB-Aktie ging dies jedoch nicht spurlos vorüber – sie knickte am Donnerstag, dem Tag der Hauptversammlung, um nicht weniger als 2,3 Prozent ein. Mit der von uns kürzlich vorgestellten Short-Strategie auf die HypoVereinsbank ging allerdings für unsere Leser mit einem Tagesgewinn von 23 Prozent richtig die Post ab.


Good Trades wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

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