FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer gut behaupteten Tendenz ist der deutsche Aktienmarkt in den Mittwoch gestartet. Unterstützung erhält der Aktienmarkt von der Berichtssaison, die in den USA bereits deutlicher fortgeschritten ist. Zudem tendiert der Euro fester, was für steigende Notierungen bei den Rohstoffen steht. Auch dies wird im Handel als gesundes Umfeld für ein Aktieninvestment gewertet. Sicherlich mehrten sich auch die Stimmen, die einen Rücksetzer auf Grund der jüngst starken Performance erwarten. Allerdings werde davon ausgegangen, dass genügend Geld darauf warte, bei niedrigeren Kursen am Aktienmarkt investiert zu werden. Der DAX legt um 9.52 Uhr MEZ um 0,1% oder 8 Punkte auf 7.152 zu.

In Asien legten vor allem an Chinas Börsen die Kurse zu. Der TV-Sender Phoenix TV berichte auf seiner Website ohne Nennung von Quellen, in China seien die Verbraucherpreise im Dezember um 4,6% gestiegen und das Wachstum um 10,3%. Während die Teuerung damit unter den Erwartungen läge, würde das Wachstum die Erwartungen leicht übertreffen. Offiziell sollen die Zahlen erst am Donnerstag veröffentlicht werden. Dazu passe, dass in Tokio vor allem die Kurse der Unternehmen gestiegen seien, die viel Geschäft mit China haben, merkt ein Händler an. Der DAX mit einem vergleichsweise hohen "Exposure" im Handel mit China könne folglich von der Meldung profitieren.

Zu den Gewinnern gehören Linde mit einem Plus von 0,5% auf 108,15 EUR, nachdem die Analysten von Nomura die Aktie auf "Buy" nach "Neutral" hochgestuft haben. Die Aktie der Merck KGaA legt um 1,1% auf 60,50 EUR zu, nach einer positiven Phase-II-Studie mit seinem Medikament "Erbitux" in Kombination mit der Standardchemotherapie Folfox. Aber auch die Versorger können weiter zulegen, so gewinnen E.ON 0,5% und RWE 0,1%. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Underperformer aus 2010 in 2011 zu den Outperformern gehören werden. Seit Jahresbeginn konnten RWE und E.ON um jeweils 7% zulegen.

Konsolidierungsfantasie herrscht einmal mehr in der Branche der Düngemittel-Produzenten herrschen. Cargill will ihren 64%-Anteil am US-Düngemittelhersteller Mosaic zum Verkauf stellen. "Das dürfte eher die Großen der Branche, vor allem Vale do Rio Doce und auch die großen Minengesellschaften als Käufer ins Spiel bringen", sagt ein Händler. K+S klettern um 0,6% auf 56,35 EUR.

Größter Verlierer sind bisher Lufthansa, die allerdings um überschaubare 1,4% auf 16,46 EUR nachgeben. Metro kommen nach den deutlichen Gewinnen am Vortag um 0,6% zurück. Die Analysten der BoA-Merrill Lynch haben nach Aussage aus dem Handel FMC auf "Neutral" nach "Buy" gesenkt, die Aktie verliert 0,3%

Brenntag aus dem MDAX verlieren 1,3% auf 71,49 EUR. Händler berichten, die Beteiligungsgesellschaft Brachem platziere über Goldman Sachs 7 Mio Brenntag-Aktien. "Schon im Oktober hat Brachem den Anteil auf 49,6% von zuvor 50,4% zurückgefahren", sagt ein Händler. In Brachem sind die Anteile der von BC Partners, Bain Capital und Goldman Sachs beratenen Fonds gebündelt. Zudem habe der Brenntag-CEO in der "Börsen-Zeitung" vom Sonnabend einen solchen Schritt bereits verbal vorweggenommen.

Im Handel sieht man weiteres Aufwärtspotenzial für die im TecDAX gelisteten Solarwerte. Berichte über zusätzliche Kürzungen der Einspeisevergütungen werden nicht als negativ gewertet. Im Gegenteil; diese sorgen für mehr Klarheit und damit Planungssicherheit. Ein Analyst wertet die Kürzungen, sollten sie wie berichtet umgesetzt werden, sogar positiv. Diese sähen keine Beschränkung der Fördermengen 2011 vor, sondern lediglich der Einspeisungen. Dieser Kompromiss stelle einen wichtigen Erfolg für die Photovoltaik-Branche dar. SMA-Solar gewinnen 8%, Phoenix Solar 4% und Solarworld 1,5%. Nach schwachen Zahlen des US-Wettbewerbers Cree verlieren Aixtron 3,6% auf 30,80 EUR.

DJG/thl/ros

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