Alt 14.06.10, 12:39
Standard XETRA-MITTAG/Fest - Konjunkturempfindliche Werte gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Montagmittag fest, getrieben von guten Vorlagen der Wall Street und der fortgesetzten Erholung des Euro, der sich mit 1,2250 USD deutlich vom Tief der vergangenen Woche bei 1,1875 USD gelöst hat. Der DAX gewinnt gegen 12.15 Uhr 1,2% oder 73 auf 6.120 Punkte. Mit dem Tageshoch von 6.131 Punkten hat er den höchsten Stand seit dem 18. Mai markiert. "Die Chance auf weitere Kursgewinne sind nun gut", so ein Händler.

"Solange es zum Thema Staatsverschuldung in Europa nichts Negatives gibt, solange wird das Thema Konjunkturerholung gespielt", meinte ein anderer Händler bereits am Morgen. Gestützt werden die Kurse aber auch vom näher rückenden großen Verfall an den Terminbörsen. Am Freitag verfallen Index-Futures, Index-Optionen und Optionen auf die Einzelaktien. "Viele Marktteilnehmer haben sich an der Terminbörse auf eine Verschärfung der Euro-Krise positioniert und müssen nun korrigieren", so ein Händler.

Diese terminmarktorientierten Käufe könnten sich fortsetzen und einen Test des mittelfristigen Abwärtstrends bei derzeit 6.150 Punkten nach sich ziehen, heißt es bei technischen Analysten. Sollte der DAX den Abwärtstrend überwinden, könnte er sogar das Jahreshoch bei 6.342 Punkten wieder ansteuern. Deutlich eintrüben würde sich die Situation bei einem erneuten Abtaucher unter 5.980 Punkte. Zu den Umsätzen meint ein Marktteilnehmer, sie seien noch dünn, dürften aber zum Verfall hin deutlich anziehen.

Salzgitter steigen um 3,5% auf 50,89 EUR und Thyssen um 2,7% auf 21,63 EUR, die Analysten der UBS haben den europäischen Stahlsektor auf "Neutral" von "Untergewichten" hoch gestuft und dabei auch Salzgitter auf "Neutral" erhöht. Klöckner & Co gewinnen im MDAX 2,9% auf 15,55 EUR.

Siemens ziehen um 3,2% an auf 76,76 EUR und liegen damit nur noch knapp unter dem Jahreshoch von 78,36 EUR. "Neue Jahreshochs im Schwergewicht Siemens würden die Struktur des Markts weiter verbessern", meint ein technischer Analyst. Vergangene Woche hatten bereits BMW und Daimler ihre Korrekturen mit neuen Jahreshochs beendet. Gefragt sind auch Infineon, die nach guten Branchenvorlagen um 2,8% steigen auf 4,95 EUR. "Der Markt setzt darauf, dass er Stärke und Dauer des Nachfrage-Zyklus massiv unterschätzt hat", sagt ein Händler.

Deutsche Post steigen um 2,2% auf 12,40 EUR. Laut "Wirtschaftswoche" will der Konzern eine Mrd EUR einsparen. "Damit würde sich das Einsparvolumen vervierfachen", so ein Händler.

Allianz profitieren von Sektorbewegungen und Bewertungsfantasie innerhalb der Branche und legen um 1,4% zu auf 82,53 EUR. Hintergrund sei die Aussicht auf eine Übernahme des britischen Lebensversicherungsgeschäfts von AXA durch den Finanzinvestor Resolution. In der Vorwoche hatte Brit Insurance ein Übernahmeangebot offenbar von Apollo Management erhalten, dieses aber zurückgewiesen.

Unter Druck stehen dagegen Bayer und verlieren 1,0% auf 47,33 EUR. Grund ist eine Studie mit "Nexavar" zur Anwendung bei Lungenkrebs, die den primären Endpunkt verfehlt hat. Die defensiven FMC leiden mit einem Minus von 1,3% auf 43,49 EUR unter Gewinnmitnahmen, nachdem der Titel zuletzt auch gegen den Trend stark gestiegen war. Merck hinken mit +0,1% ebenfalls deutlich hinterher.

Im MDAX steigen Pfleiderer um 8,5% auf 3,99 EUR. Händler verweisen auf Aussagen von Pfleiderer-Chef Hans Overdiek in der "Wirtschaftswoche", nach denen Pfleiderer 2011 Gewinne erzielen und ab 2012 Dividenden zahlen könnte. Lanxess steigen mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms um 3,7% auf 37,06 EUR. Das Programm soll die Ausgabe von Belegschaftsaktien ermöglichen. Der MDAX steigt um 1,8% und der TecDAX um 1,2%. Hier legen Drägerwerk um 8% zu auf 52,90 EUR, nachdem das Unternehmen die Prognosen für Umsatz und Gewinnmarge nach oben korrigiert hat.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217,
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