Alt 25.04.12, 11:24
Standard Überzeugende Apple-Zahlen treiben Technologiewerte
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HONGKONG (Dow Jones) - Nach Apple ist vor der US-Notenbank. Die erneut über allen Erwartungen liegenden Zahlen des US-Technologiegiganten Apple haben am Mittwoch an den asiatischen Börsen nicht für eine umfassende Stimmungsaufhellung sorgen können. Viele Teilnehmer hätten sich aus Vorsicht vor der am Nachmittag (Ortszeit) in den USA anstehenden Entscheidung der US-Notenbank über die weitere Geldpolitk zurückgehalten, hieß es.

Allen Unkenrufen zum Trotz wartete Apple, deren Ergebnis vielen als Indikator für den Zustand der US-Konjunktur insgesamt gilt, mit einem Zweitquartalsgewinn von 11,6 Milliarden US-Dollar auf. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Gewinn damit fast verdoppelt. An den Börsen in Ostasien sorgte das nach den überwiegend schwachen Vortagen für Erleichterung, aber letztlich nicht überall steigende Indizes. In Japan gewann der Nikkei-225-Index 1 Prozent und in Taiwan der Taiex 0,9 Prozent. In Südkorea drehte der Kospi dagegen am Ende knapp ins Minus, wofür laut Händlern Programmverkäufe verantwortlich waren.

In Schanghai, wo der Index um 0,4 Prozent zulegte, sorgten Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen Pekings für Gewinne vor allem im Immobiliensektor. Wegen nationaler Feiertage fand in Australien und Neuseeland kein Handel statt.

US-Notenbank-Treffen sorgt für Zurückhaltung

Gebremst wurde der von Apple ausgehende Schwung vom bevorstehenden Ergebnis des Offenmarktausschusses der US-Notenbank nach dessen zweitägigen Beratungen. Dabei gehen die Erwartungen im Vorfeld auseinander, was unter dem Strich für Zurückhaltung sorgte. "Das könnte für einen starken Stimmungsumschwung sorgen, insbesondere dann, wenn die magischen Worte geldpolitische Lockerung erwähnt werden", sagt Finanzmarktstratege Justin Harper von IG Markets.

Devisenexperte Junya Tanase von J.P. Morgan hält eine dritte Runde expansiver Lockerungen in den USA für unwahrscheinlich, auch wenn einige Marktteilnehmer darauf setzten. "Wenn die Ergebnisse so kommen, wie wir sie erwarten, könnte das als leicht 'hawkish" interpretiert werden", sagt er. In der Folge könnten die US-Renditen dann etwas zulegen und auch der Dollar könnte dann kurzfristig zum Yen etwas fester gehen.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro im Vorfeld des Notenbanktreffens in den USA mit knapp 1,32 Dollar kaum verändert. Unterdessen litt der Yen zu Euro und Dollar etwas unter Spekulationen über weitere Lockerungsmaßnahmen der japanischen Notenbank, die sich am Freitag zu ihrer weiteren Geldpolitik äußern wird. Gleichzeitig sorgte dies für Zuversicht am japanischen Aktienmarkt.

Apple-Zuliefer gesucht

Hauptthema an den Börsen waren die Apple-Zahlen, auf die die zuletzt deutlich schwächere Apple-Aktie nachbörslich in den USA um über 7 Prozent zulegte. Die Ergebnisse sorgten vor allem für Kursgewinne in der überwiegend in Asien angesiedelten Lieferkette des Technologiekonzerns. Die Ergebnisse sind "eine Riesenüberraschung angesichts der Bedenken über die Wachstumsaussichten im Vorfeld", so ein Händler.

In Tokio gewannen Advantest 2,9 Prozent und Tokyo Electron 1,5 Prozent. Taiyo Yuden stiegen um 2,1 Prozent und Mitsumi Electric um 3,2 Prozent. In Seoul kamen LG Electronics dagegen um 1,3 Prozent zurück, belastet von späten Gewinnmitnahmen. Der südkoreanische Elektronikkonzern hat im ersten Quartal den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Grund war vor allem die gesteigerte Profitabilität im Geschäft mit Flachbildschirmen und Handys.

In Taipeh gewannen Hon Hai 2,4 Prozent und Foxconn 2,5 Prozent. Für den koreanischen Apple-Rivalen Samsung ging es um 1,7 Prozent aufwärts, während der Kurs des Handy- und Smartphone-Herstellers HTC in Taiwan angesichts der starken Zahlen des Konkurrenten 1,7 Prozent verlor. Auch die Kurse von Unternehmen, die das iPhone vertreiben, legen zu, beispielsweise KDDI in Tokio.

Weiter unter Druck standen ungeachtet der verbesserten Gesamtstimmung die an der chinesischen ChiNext notierten Aktien von zumeist kleineren Startup-Unternehmen. Nachdem dort die Bedingungen für eine Fortführung der Notierungen jüngst verschärft wurden, sorgen sich die Marktteilnehmer nun über drohende Delistings für den Fall schwach ausfallender Geschäftsergebnisse.

DJG/DJN/gos

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