SINGAPUR (Dow Jones) - Gute Laune in Asien: Positive Nachrichten aus Europa und ein verbesserter Wachstumsausblick des Internationalen Währungsfonds haben zur Wochenmitte für neue Zuversicht bei den Investoren gesorgt. Technologiewerte profitierten zusätzlich von den Zahlen des US-Chipherstellers Intel. Nach etwas besser als erwartet ausgefallenen Umsätzen im ersten Quartal hat sich Intel für das zweite Jahresviertel optimistischer gezeigt als bislang.

In Tokio gewann der Nikkei-225-Index 2,1 Prozent auf 9.667 Punkte. Der Shanghai Composite Index zog um 2 Prozent auf 2.381 Punkte an, während der Kospi in Südkorea um 1 Prozent auf 2.005 Punkte zulegte. In Australien ging es für den S&P/ASX 200 um 1,4 Prozent auf 4.349 Punkte aufwärts.

Entspannung in Punkto Euro-Schuldenkrise brachte die am Vortag besser als befürchtet verlaufene Auktion spanischer Staatsanleihen. Nachdem die Renditen der spanischen Benchmark-Anleihen zuletzt erstmals in diesem Jahr über die Marke von 6 Prozent gestiegen waren und damit neue Sorgen über die Refinanzierungsfähigkeit des hochverschuldeten Eurolandes geschürt hatten, trafen die neu angebotenen Papiere am Dienstag auf eine gute Nachfrage am Markt - wenn auch zu deutlich gestiegenen Kosten.

Zykliker profitieren von gestiegener Risikofreude

"Die verbesserte Stimmung hinsichtlich Spanien und die starke Nachfrage nach den kurzlaufenden Anleihen des Landes hat die Spannungen im Handel wieder etwas einschmelzen lassen", sagt Justin Harper, Stratege bei IG Markets Singapore. Die nächste Nervenprobe steht allerdings bereits am morgigen Donnerstag an, wenn Spanien mit langlaufenden Papieren an den Markt kommt.

Rückenwind kam zudem von Konjunkturseite: Die im Rahmen des ZEW-Index ermittelten Konjunkturerwartungen in Deutschland stiegen am Vortag überraschend den fünften Monat in Folge an. Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang erwartet. Daneben hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine globale Wachstumsprognose für 2012 um 0,2 Prozent auf 3,5 Prozent erhöht.

"Die Marktteilnehmer bauen wieder Positionen in Aktien auf, die trotz guter Ergebnisaussichten zuletzt übermäßig verkauft worden sind", sagte ein Händler einer japanischen Bank. Dieser Trend zeige sich vor allem im Halbleitersektor und bei Aktien von Maschinenbauern.

US-Berichtssaison sorgt für Kursgewinne

Gestützt von einem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsausblick von Intel gewannen TDK 3,7 Prozent auf 4.305 Yen, Tokyo Electron stiegen um 2,7 Prozent auf 4.495 Yen und Advantest um 1,9 Prozent auf 1.148 Yen. In Seoul ging es für die Indexschwergewichte Samsung Electronics um 3,5 Prozent auf 1.293.000 Won aufwärts.

Für gute Laune im Finanzsektor sorgten neben der Entspannung in Europa auch solide Quartalszahlen der US-Großbank Goldman Sachs. Am japanischen Markt gewannen Nomura Holdings 3,8 Prozent auf 353 Yen und Daiwa Securities 2,9 Prozent auf 318 Yen, während Macquarie in Sydney um 2,2 Prozent auf 29,77 Australische Doller zulegten.

Am Devisenmarkt profitierte der Euro von der gestiegenen Risikofreude der Anleger und zog zum US-Dollar an. Auch die meisten regionalen Währungen werteten zum Dollar auf. Der als "sicherer Hafen" geltende Yen büßte hingegen einen Teil der Gewinne der vergangenen Tage wieder ein.

DJG/DJN/kko

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