Alt 27.09.12, 14:00
Standard Liquiditätsspritze in China als heilende Medizin
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Nach einer Rekord-Liquiditätsspritze der People's Bank of China (PBoC) sind die Kurse in China am Donnerstag durch die Decke geschossen. Und auch an den anderen asiatischen Börsen zogen die Aktienkurse im späten Handel deutlicher an. Die chinesische Notenbank führte über reguläre Offenmarkt-Geschäfte dem Markt 365 Milliarden Yuan zu und damit so viel wie noch nie in einer Woche. Dazu kam die Ankündigung einer Pressekonferenz der chinesischen Börsenaufsicht. Hier gab es Spekulationen über mögliche Erleichterungen bei Börsengängen in China.

Der Shanghai-Composite ging mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent bei 2.055 Punkten aus dem Handel. In Tokio kletterte der Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 8.950 Punkte, der südkoreanische Leitindex Kospi verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 1.989 Punkte. Und auch in Australien kletterten die Notierungen. Der S&P/ASX stieg um 0,5 Prozent auf 4.384 Punkte. Der Hang-Seng-Index erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 20.749 Punkte.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar tendenziell mit Abschlägen. Sowohl zum Yen als auch zum Euro gab der Greenback nach. Der Öl- und der Goldpreis legten dagegen leicht zu. Ein Barrel der Sorte WTI kletterte wieder über die Marke von 90 Dollar nach 89,98 Dollar am Vortag zum Settlement in New York. Der Goldpreis erhöhte sich auf 1.758,92 Dollar je Feinunze.

"Das Volumen der Nettoliquiditätszufuhr in dieser Woche entspricht einer Senkung der Mindestreserveanforderung um 0,4 Prozentpunkt", sagte Analyst Adam Chen von Hongyuan Securities. Die Notwendigkeit einer weiteren Senkung der Mindestreserveanforderung durch die PBoC habe sich damit verringert. Vor dem Beginn einer offiziellen Ferienwoche am 1. Oktober sei der Bedarf an Liquidität der Banken allerdings besonders hoch gewesen, merkte ein weiterer Teilnehmer an.

Mit der Liquiditätsspritze ist die Schuldenkrise in der Eurozone wieder etwas in den Hintergrund getreten. Hier steht besonders die Entwicklung in Spanien unverändert im Fokus. Es wird mit Spannung darauf gewartet, ob das Land endlich EU-Hilfen beantragt.

In Schanghai zeigten sich vor allem die Bankenwerte mit teils kräftigen Aufschlägen. So gewannen die Titel der Cnooc 2,6 Prozent und die Aktien der Bank of China erhöhten sich um 1,7 Prozent. Auch in Hongkong stützten die Aufschläge der Bankenwerte das Sentiment.

"Die Sorgen um einen weiteren Abschwung der chinesischen Konjunktur sind wohl schon in den Markt eingepreist", sagte Masahiko Ejiri von Mizuho Asset Management. "Damit dürfte das Abwärtspotenzial bei den chinesischen Aktien begrenzt sein, auch wenn es noch einige weitere negative Nachrichten geben sollte", fügte der Teilnehmer hinzu.

In Tokio löste die PBoC-Liquiditätsspritze im späten Handel verstärkte Gelegenheitskäufe aus. Davon profitierten vor allem die zuletzt unter die Räder gekommenen Werte mit starkem China-Bezug. Die Aktie von Fanuc legte um 0,6 Prozent zu, die Titel von Komatsu stiegen um 2,3 Prozent und die Papiere der Hitachi Construction Machinery erhöhten sich um 1,8 Prozent.

Auch in Seoul erholten sich die zuletzt gebeutelten Auto- und Technologiewerte. Die Aktien von Hyundai Motor legten um 0,6 Prozent zu und die Titel von Samsung Electronics verbesserten sich um 1 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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