Alt 26.09.12, 12:51
Standard China-Japan-Konflikt belastet zunehmend
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Sorgen um eine weitere Zuspitzung des Konflikts zwischen China und Japan und die nun sichtbar werdenden Auswirkungen auf die Unternehmen haben an den Aktienmärkten in Asien zu Abgaben geführt. Vor allem die Automobil-Hersteller reagieren mit zusätzlichen Schließungen ihrer Werke in China auf die sinkende Nachfrage. Als weiteren Belastungsfaktor wurde auf skeptische Aussagen des Fed-Gouverneurs von Philadelphia, Charles Plosser, verwiesen. Er sagte, dass die jüngst beschlossenen Käufe von Hypotheken-Papieren durch die US-Notenbank wohl weder das Wachstum noch die Beschäftigung antreiben werden.

In Tokio fiel der Nikkei-225 um 2 Prozent auf 8.907 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. In China gab der Shanghai-Composite um 1,2 Prozent auf 2.004 Punkte nach. Damit hat die wichtige Unterstützungsmarke bei 2.000 Punkten erneut gehalten. In Hongkong ging es für den Hang-Seng-Index um 0,8 Prozent auf 20.528 Punkte nach unten. Der Kospi in Seoul fiel um 0,6 Prozent auf 1.980 Punkte. Der S&P/ASX gab in Sydney um 0,3 Prozent auf 4.362 Punkte nach. Allerdings seien die Umsätze vor der Feiertagswoche ab dem kommenden Montag recht gering gewesen, merkte ein Händler an.

Am Devisenmarkt geriet der Euro leicht unter Abgabedruck und fiel unter die Marke von 1,29 Dollar und damit den tiefsten Stand seit rund zwei Wochen. Ein Devisenhändler einer großen japanischen Bank verwies auf ausgelöste Stop-Loss-Orders, die unterhalb des Tiefs vom Vortag bei 1,2880 Dollar am Markt gelegen hätten. Zudem belasteten die hohen Refinanzierungskosten Spaniens ebenso wie eine mögliche Rating-Herunterstufung des Landes durch Moody's. Der ungebrochen starke Yen wirkte in Tokio zusätzlich als Belastung für die Exportwerte.

Im Fokus standen allerdings die Automobilwerte. Der Streit zwischen Japan und China um eine unbewohnte Inselgruppe im ostchinesischen Meer belastet immer mehr auch die japanische Wirtschaft und hier vor allem die Automobil-Hersteller. China ist mit einem Anteil von rund 20 Prozent mit Abstand der größte Handelspartner Japans. So hat Toyota ein Werk in Südchina schon vier Tage vor der anstehenden Feiertagswoche geschlossen. Nissan wird die Pause um drei Tage verlängern. Die Aktie von Toyota reduzierte sich um 2,7 Prozent, die Titel von Nissan gaben um 2,6 Prozent nach. In Hongkong fielen die Aktien der Dongfeng Motor Group, die Joint-Ventures mit Nissan und auch Toyota unterhält, um 3,8 Prozent.

In Tokio kam es nach Angaben von Marktteilnehmern auch zu verstärkten Umschichtungen in defensive Pharma- und Telekommunikationswerte. Davon profitierten unter anderem die Aktien von Chiyoda Group, die um 3,2 Prozent zulegten. Daneben stiegen die Titel von Olympus um 1,7 Prozent. Zudem wurden viele japanische Aktien ex Dividende gehandelt, was das Sentiment zusätzlich belastete.

In Sydney zeigten sich die Rohstoffwerte erneut mit einer schwachen Tendenz. Hier verloren die Aktien von Rio Tinto, BHP Billiton, Woodside und Iluka zwischen 1,2 und 2,4 Prozent.

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