Alt 21.09.12, 10:17
Standard JAL-Kurs sinkt unter Ausgabepreis
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Gelegenheitskäufe haben die asiatischen Aktienmärkte zum Wochenschluss wenigstens einen Teil ihrer Verluste vom Donnerstag wettmachen lassen. Die erst am Mittwoch neu an der Börse gestarteten Aktien von Japan Airlines (JAL) gingen in den Sinkflug über. Der Kurs fiel unter den Ausgabepreis zurück. Unter den Einzelwerten ragten daneben Sharp mit einem deutlichen Plus heraus. Möglicherweise wird Intel dem finanziell angeschlagenen japanischen Unternehmen unter die Arme greifen.

Die Märkte profitierten insgesamt immer noch von den jüngsten Geldspritzen der Europäischen Zentralbank, der US Federal Reserve und der Bank of Japan. Nachdem diese drei "geliefert" haben, richteren sich die Blicke nun auf die chinesische Notenbank, hieß es. Die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus China hätten Erwartungen geweckt, dass auch die People's Bank of China Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft beschließe.

Der Nikkei-225-Index gewann in Tokio 0,3 Prozent. Der Shanghai-Composite legte um 0,1 Prozent zu. Der südkoreanische Leitindex Kospi stieg um 0,6 Prozent. Am Devisenmarkt tat sich wenig, die wichtigsten Währungspaare entwickelten sich seitwärts. Kaum Bewegung gab es auch bei Öl und Gold. Der Ölpreis hat seine jüngste Talfahrt vorerst gestoppt. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet etwa 93 Dollar.

Die Aktien der Fluggesellschaft Japan Airlines, die erst vor zwei Tagen eine eher durchwachsene Rückkehr an die Tokioter Börse gefeiert hatten, fielen um 4,3 Prozent auf 3.680 Yen und damit unter ihren Ausgabekurs von 3.790 Yen zurück. Die Airline muss im Oktober aufgrund zahlreicher Stornierungen Flüge nach China streichen. Wegen des Streits zwischen China und Japan um eine Inselgruppe und der anti-japanischen Proteste in China wagen sich viele Japaner derzeit nicht dorthin.

Der Kurs von Sharp stieg um 5 Prozent, nachdem eine japanische Zeitung berichtet hatte, Intel wolle über 30 Milliarden Yen in das Unternehmen investieren und möglicherweise zu dessen größtem Aktionär werden. Sharp dementierte entsprechende Gespräche mit Intel zwar, gleichwohl beruhigte der Zeitungsbericht die Anleger. Die waren zuletzt etwas ungeduldig geworden, weil die Verhandlungen Sharps mit der taiwanesischen Hon Hai Precision Industry nicht vorangekommen waren.

In Hongkong gewannen die Aktien des Ölkonzerns CNOOC 1,1 Prozent. Bei der geplanten Übernahme der kanadischen Nexen für 15,1 Milliarden US-Dollar hat die vom chinesischen Staat kontrollierte CNOOC eine erste Hürde genommen. Ein kanadisches Gericht hat die Übernahme gebilligt. Allerdings müssen noch die Kartellbehörden in den USA, Kanada und China dem Kauf zustimmen. Die Übernahme hat in Kanada eine Debatte darüber ausgelöst, wieviel Einfluss ausländische Staatsunternehmen auf die kanadische Wirtschaft und die Erschließung seiner Bodenschätze nehmen dürfen.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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