Alt 18.09.12, 14:09
Standard Konjunktursorgen und Inselstreit belasten Aktien
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Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag überwiegend Verluste verzeichnet. Die Gründe dafür waren vielfältig. Während die chinesischen und japanischen Börsen unter dem Streit der beiden Länder um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer litten, belasteten in Sydney skeptischere Erwartungen an die Rohstoffexporterlöse die Stimmung.

Nur die Börse in Seoul entzog sich dem negativen Trend und schloss mit einem kleinen Plus. Der südkoreanische Leitindex Kospi stieg um 0,1 Prozent. Am Tokioter Aktienmarkt, der am Montag wegen eines Feiertags geschlossen war, verlor der Nikkei-225-Index 0,4 Prozent auf 9.124 Punkte. In Schanghai büßte der Shanghai-Composite 0,9 Prozent ein, nachdem er bereits am Montag über 2 Prozent verloren hatte.

Wegen der anti-japanischen Proteste in China haben viele japanische Unternehmen ihre dortigen Niederlassungen geschlossen. Anleger befürchten daher Ertragseinbußen. Die Aktien des Einzelhändlers Fast Retailing ermäßigten sich um 7 Prozent. Das Unternehmen betreibt in China 145 Geschäfte seiner Bekleidungskette Uniqlo, von denen am Dienstag 42 geschlossen blieben. Honda Motors setzt die Produktion in fünf chinesischen Betrieben am Dienstag und Mittwoch aus. Die Aktie fiel um 2,5 Prozent, der Kurs des Wettbewerbers Nissan gab um 5 Prozent nach.

Verkauft wurden aber auch Aktien chinesischer Unternehmen, die Joint Ventures mit japanischen Gesellschaften betreiben. Guangzhou Automobile verloren in Schanghai 0,7 Prozent. In Hongkong gab der Kurs von Ajisen um 0,4 Prozent nach. Das Unternehmen betreibt in China japanische Restaurants, von denen viele geschlossen werden mussten, weil sie das Ziel von Protesten waren.

Zweites zentrales Thema am chinesischen Aktienmarkt war die sich eintrübende Wirtschaft. Nach Angaben des chinesischen Finanzministeriums sind die Gewinne staatlich kontrollierter chinesischer Unternehmen zwischen Januar und August um 13 Prozent gesunken. Das drückte besonders Aktien aus den Sektoren Chemie und Metall. Chalco-Aktien verbilligten sich um 3,3 Prozent.

In Sydney gab der S&P/ASX-200 um 0,2 Prozent nach. Der Bergbausektor verzeichnete Verluste, nachdem die australische Regierung ihre Prognose für die Rohstoffexporterlöse im laufenden Fiskaljahr um 10 Prozent gesenkt hatte. Aktien von BHP Billiton fielen um 0,6 Prozent und der Kurs von Rio Tinto um 0,4 Prozent. Die Titel von Fortescue Metals sprangen jedoch um 17 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen eine neue Kreditfazilität ausgehandelt hatte.

Am Devisenmarkt konzentrierte sich das Interesse auf die Sitzung der japanischen Notenbank, die am Dienstag begonnen hat. Es wird erwartet, dass die Bank of Japan mit geldpolitischen Maßnahmen die Aufwertung des Yen bremsen wird.

Der Ölpreis setzte seine Talfahrt im asiatischen Handel fort, wenn auch etwas langsamer. Mit der Sorge um die Wirtschaft wächst die Angst vor einer rückläufigen Nachfrage. Das Barrel WTI kostete 96,17 Dollar nach 96,62 Dollar am Montag in New York, wo das Öl im Tageshoch noch über 99 Dollar gekostet hatte.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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