Alt 13.02.13, 13:22
Standard Notenbanken bewegen die Wechselkurse
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Die Notenbanken sorgen zur Wochenmitte für Bewegung an den Börsen, vor allem bei den Währungen. Die Bank of England will wegen einer schwachen Wirtschaft die Leitzinsen nicht senken. Das lastet schwer auf dem Pfund Sterling. Auch die schwedische Reichsbank hat entgegen den Erwartungen vieler Marktakteure die Leitzinsen nicht gesenkt. Die Schwedische Krone ist daraufhin zum Euro auf den höchsten Stand seit vier Monaten gestiegen. Europas Aktienmärkte liegen überwiegend leicht im Plus, gestützt von einer im Dezember stärker als erwartet gestiegenen Industrieproduktion. Der DAX steigt um 0,6 Prozent auf 7.706 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 2.653 Zähler.

Die Bank of England rechnet mit einer zunehmenden Teuerung in den kommenden Jahren. Gleichzeitig machte sie in ihrem Inflationsbericht aber deutlich, dass sie die Leitzinsen wegen der schwachen Wirtschaftslage trotz Inflation nicht anheben will. Das Pfund Sterling ist daraufhin zu Euro, Dollar und Franken unter Druck geraten. Zum US-Dollar ist die britische Währung auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem halben Jahr abgerutscht.

Die schwedische Krone ist zum Euro auf den höchsten Stand seit dem 1. Oktober geklettert. Acht der 15 von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten damit gerechnet, dass die Notenbank in Stockholm die Zinsen senkt. Diese Erwartung wurde enttäuscht, der Leitzins bleibt bei einem Prozent. "Wenn sie (die Zentralbanker) nicht die Geldpolitik ändern, laden sie die Händler damit weiterhin dazu ein, Kronen zu kaufen", sagte SEB-Analyst Carl Hammer.

Größter Kursgewinner aller deutschen Standardwerte sind die Aktien von Kabel Deutschland. Spekulationen um eine Übernahme des Kabelnetzbetreibers durch Vodafone sorgen für eine Kurs-Rally. Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum habe mit Konzernstrategiechef Warren Finegold einen Geschäftsplan für eine Akquisition durchgerechnet, berichtet das Manager Magazin.

Ergebnisse von Unternehmen sorgen für teils heftige Kursausschläge. Wenig Gutes gibt es aus Europas Finanzbranche. Die Aktien der Societe Generale fallen nach schwachen Quartalszahlen um fast vier Prozent zurück. Papiere des niederländischen Finanzkonzerns ING fallen um knapp drei Prozent. Vor allem das Bankgeschäft von ING habe enttäuscht, kommentiert KBC Securities.

Peugeot-Aktien springen um sechs Prozent nach oben. Mit fünf Milliarden Euro hat der Automobilhersteller 2012 den höchsten Verlust der Unternehmensgeschichte eingefahren. Weil man an der Börse auf noch schlechtere Zahlen gesetzt hatte, treibt nun Erleichterung die Aktie nach oben.

Trinkfreudige Asiaten und Afrikaner bescheren der Heineken-Aktie ein Kursplus von fünf Prozent. In diesen beiden Regionen hat Europas größter Bierbrauer zuletzt gute Geschäfte gemacht. Die Niederländer rechnen in diesem Jahr mit einem weiter steigenden Bierausstoß, nachdem im vergangenen Jahr 2,8 Prozent mehr Bier aus den Fässern floss.

In London verteuern sich die Aktien von Reckitt Benckiser um zwei Prozent. Der Hersteller von Calgon, Clearasil und Sagrotan hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,44 Milliarden Pfund eingefahren und damit die Konsensschätzung von Analysten übertroffen.

Gute Geschäftsergebnisse der australischen Tochter Leighton lassen die Aktien von Hochtief um 6,6 Prozent anziehen. Der MDAX, das Barometer für die Aktien der zweiten Reihe in Deutschland, hat erstmals in seiner Geschichte die Marke von 13.000 Punkten überwunden. Neben Hochtief und Kabel legen vor allem SGL Carbon und Leoni stark zu. Leoni hatte mit Zahlen zum Gesamtjahr überzeugt.

Kontakt zum Autor: benajmin.krieger@dowjones.com

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