FRANKFURT--Nach einer schwierigen Woche hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag von seiner freundlichen Seite gezeigt. Ein hoher Handelsbilanzüberschuss in China im Januar legt nahe, dass die Wirtschaft gut ins neue Jahr gestartet ist. Auch ist der wieder schwächer tendierende Euro eine gute Nachricht für die europäische Exportindustrie. Die Einheitswährung fiel unter die Marke von 1,34 zum Dollar nach 1,37 zu Wochenbeginn. Der DAX gewann 0,8 Prozent oder 61 auf 7.652 Punkte.

Dennoch bleiben die Börsianer vorsichtig. Zwar hat EZB-Präsident Mario Draghi mit seiner zurückhaltenden Einschätzung der Wirtschaft in der Eurozone die Aufwärtsbewegung des Euro gebremst. Die politischen Unsicherheiten in Spanien und Italien kann er aber nicht so einfach aus dem Weg räumen. Die Anleger fürchten eine Rückkehr von Silvio Berlusconi an die Macht in Italien nach den Parlamentswahlen Ende Februar. Eine Abkehr des Reformkurses von Mario Monti käme an den Finanzmärkten sehr schlecht an.

Automobilaktien stiegen den dritten Tag in Folge. Die schwächere Einheitswährung macht wieder mehr Lust auf den Sektor. BMW-Aktien stiegen 2,5 Prozent auf 73,50 Euro, Daimler 3,1 Prozent auf 45,56 Euro und VW 2,3 Prozent auf 180,55 Euro. Versorgertitel erholten sich kräftig: E.ON-Papiere gewannen 2,7 Prozent und RWE 1,8 Prozent. Deutsche-Telekom-Aktien wurden von schwachen Zahlen von Telecom Italia belastet und verloren 0,6 Prozent auf 8,63 Euro.

In der zweiten Reihe stiegen MAN-Aktien trotz eines schwachen Ausblicks 0,5 Prozent auf 89,02 Euro. "MAN macht sich hässlich, damit VW der MAN-Aktienkurs für die Komplettübernahme und den Squeeze-Out nicht nach oben davonläuft", sagte ein Händler. Nach Rekordergebnissen kletterte das Papier von Hugo Boss 2,2 Prozent auf 88,65 Euro. Die Aktie von Software AG profitierte von der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms von bis zu 180 Millionen Euro und stieg 2,7 Prozent auf 29,22 Euro.

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February 08, 2013 11:49 ET (16:49 GMT)

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