Alt 06.02.13, 13:30
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FRANKFURT--Die Börsen tun sich am Mittwoch schwer. Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank, in den USA drohen Anfang März massive automatische Ausgabenkürzungen und in Italien wird Ende Februar gewählt. Die Sorge vor einer Rückkehr von Ex-Premierminister Silvio Berlusconi an die Macht hatte zu Wochenbeginn für einen Ausverkauf an den europäischen Börsen gesorgt. In Umfragen hat Berlusconi in den vergangenen Tagen immer mehr zu seinem Widersacher Bersani aufgeholt.

Gegen Mittag verliert der Euro-Stoxx-50 0,8 Prozent auf 2.630 Punkte, die Notierungen in Mailand geben 0,9 Prozent nach. Der spanische Ibex verliert 0,6 Prozent und zeigt sich damit weiter belastet vom Korruptionsskandal der regierenden Partido Popular von Premier Rajoy. Der DAX hält sich mit Verlusten von 0,3 Prozent auf 7.645 Punkten besser, aber auch am deutschen Aktienmarkt ist die Luft erst einmal raus.

Spannend ist die Entwicklung am Devisenmarkt. Der Yen wird von japanischen Politikern weiter schwach geredet, flankiert von Maßnahmen der Bank of Japan. Am Dienstag wurde, dass Masaaki Shirakawa sein Amt als Gouverneur der Notenbank vorzeitig aufgibt. Japans Währung hat zum US-Dollar seit Mitte November um fast 20 Prozent abgewertet. Zum Euro ist der Yen sogar um 25 Prozent gefallen.

Der Euro gibt derweil etwas die US-Währung nach, bleibt aber über der Marke von 1,35 Dollar. Auch wenn der französische Präsident Hollande die Euro-Länder angesichts der Euro-Stärke zu einer aktiven Währungspolitik aufgefordert hat, dürfte die Europäische Zentralbank am Donnerstag nicht an der Zinsschraube drehen. Der Leitzins dürfte mit 0,75 Prozent bestätigt werden.

In den USA gehen die politischen Ränkespiele um den Haushalt weiter, ein Ergebnis zeichnet sich nicht ab. Ab März drohen umfangreiche Ausgabenkürzungen, die die Konjunktur abwürgen können. Präsident Barack Obama forderte die Abgeordneten im Kongress auf, kurzfristig die Steuern wenigstens leicht zu erhöhen, um den drohenden großen Knall zu verhindern. Die Republikaner aber sind strikt gegen jegliche Steuererhöhungen.

Ratssitzung bei Daimler rückt die Aktie in den Fokus

In Stuttgart trifft sich der Aufsichtsrat von Daimler. Es dürfte vor allem darum gehen, wie lange Dieter Zetsche noch das Steuer des Konzerns in der Hand hält. Zuletzt kursierten Spekulationen, statt fünf Jahre werde Zetsche nur noch drei Jahre lang das Unternehmen führen. Am Donnerstag veröffentlichen die Stuttgarter die Geschäftsergebnisse für 2012. Daimler-Aktien legen um 1,3 Prozent zu.

Bei Volvo ist der operative Gewinn im vierten Quartal um 84 Prozent eingebrochen. Die Schweden sprechen zudem von einem schwierigen Start ins neue Jahr. Dennoch steigt die Aktie in Stockholm um fünf Prozent. Hampus Engellau von der schwedischen Handelsbanken begründet dies mit einem guten Auftragseingang und einem Anstieg der Barmittel. Die Societe Generale hat die Kaufempfehlung für das Papier bestätigt.

Aktien von Arcelor-Mittal ziehen trotz eines Gewinneinbruchs von 23 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro im vierten Quartal um 3,1 Prozent an. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang des Gewinns gerechnet. Analyst Alain William von der Societe Generale verweist zudem auf den ermutigenden Ausblick des Stahlkonzerns auf das laufende Jahr.

Der Anlagenbauer GEA hat seine Jahresziele erreicht, geht aber dennoch vorsichtig in das bereits laufende neue Geschäftsjahr. GEA-Papiere geben gleich 4,8 Prozent nach. Nach einem schwachen Start drehen Metro-Aktien ins Plus und gewinnen 4 Prozent. Großinvestor Haniel hat mit dem Verkauf von 13,7 Millionen Metro-Aktien seinen Anteil an dem Handelskonzern auf 30 Prozent verringert. Weitere Verkäufe werden zunächst nicht erwartet.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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