Alt 06.11.19, 18:19
Standard Börsen halten sich trotz abnehmendem Optimismus wacker
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Glaube an eine schnelle Einigung im US-chinesischen Handelsstreit hat an den asiatischen Aktienmärkten am Mittwoch Kratzer erhalten. In der Folge neigten die Indizes der Region zunächst zu leichter Schwäche, im Verlauf drehten jedoch etliche Börsen ins Plus.

Laut Medienberichten aus China besteht die Volksrepublik auf einer Aufhebung der Zölle auf chinesische US-Importe, bevor ein Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet wird. China dringt offenbar darauf, die Strafzölle proportional und gleichzeitig abzuschaffen. "Wir beobachten, dass der Optimismus aktuell etwas schwindet", sagte Marktstratege Vishnu Varathan von Mizuho Bank mit Blick auf die jüngsten Meldungen.

Allerdings gab es vereinzelt Stimmen, die die Schlagzeilen aus China als Einstieg in die Abschaffung der Zölle werteten. Andere hielten dem aber entgegen, dass solange sich US-Präsident Donald Trump nicht konkret geäußert habe, eine derartige Interpretation verwegen sei.

In Japan stieg der Nikkei-225 dennoch um 0,2 Prozent auf 23.303 Punkte. Befeuert wurde der japanische Leitindex erneut von der Devisenseite, denn der Yen gab auf Tagessicht weiter nach. Der US-Dollar kletterte auf 109,07 Yen nach Vortagesständen um 108,77 Yen. Allerdings kam der Greenback mit den Schlagzeilen aus China von den Hochs um 109,23 Yen etwas zurück. Stahlwerte zählten zu den festesten Aktien, Kobe Steel rückten um 3,4 und Nippon Steel um 2,3 Prozent vor.

Auch an den chinesischen Börsen setzte sich keine klare Tendenz durch: Der HSI in Hongkong schaffte ein Plus von wenigen Zählern, der Composite in Schanghai verlor dagegen 0,4 Prozent.

In Südkorea präsentierte sich das Marktbarometer gut behauptet. Händler sprachen von einem lustlosen Handel mit dünnen Umsätzen. Institutionelle Anleger hätten im späten Geschäft Gewinne eingestrichen, hieß es.

In Australien schloss der Markt 0,6 Prozent leichter - nach sich stetig ausweitenden Verlusten im Verlauf. Folgerichtig ging der S&P/ASX-200 in der Nähe der Tagestiefs aus dem Handel - belastet vom Industriesektor.

Suzuki nach Zahlenvorlage schwach

Unter den Einzelwerten büßten Suzuki in Tokio 3,6 Prozent ein. Beim Motorrad- und Autohersteller hatte sich die schwache Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 fortgesetzt. Suzuki verdiente im Zeitraum April bis September 42 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Umsatz ging um 9 Prozent zurück.

Der Mischkonzern Mitsubishi hatte bei Bekanntgabe von Halbjahreszahlen die Liquidation der Ölhandelseinheit Petro-Diamond Singapore mitgeteilt. Der Kurs gewann 3,6 Prozent. Singapore Airlines verloren derweil an der Börse des Stadtstaates 2,4 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte zwar den Nettogewinn deutlich gesteigert, noch höhere Markterwartungen aber verfehlt. Am Gesamtmarkt in Singapur ging es dagegen nach oben - über eine Woche währte die Rally nun schon. Diesmal wurde das Plus getragen von Aufschlägen im Bankensektor.

An der Börse in Schanghai steht derweil der größte Börsengang seit mehr als vier Jahren an. Die Postal Savings Bank of China Co will mit ihrem IPO bis zu 32,71 Milliarden Yuan (umgerechnet 4,2 Milliarden Euro) einnehmen und legte den Emissionspreis auf 5,50 Yuan je Aktie fest. Die staatliche Bank will insgesamt 5,17 Milliarden Aktien ausgeben. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoptionen erhöht sich das Angebot auf 5,95 Milliarden Aktien.

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November 06, 2019 04:23 ET (09:23 GMT)

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