Alt 31.10.19, 23:54
Standard US-Zinssenkung stützt Börsen - Apple beflügelt Zulieferer
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen haben am Donnerstag die positiven Vorzeichen überwogen, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch wie erwartet die Zinsen gesenkt hatte. Erleichtert reagierten die Anleger auch darauf, dass China und die USA ihre Handelsgespräche wie geplant fortsetzen wollen. Enttäuschende chinesische Konjunkturdaten lasteten allerdings auf der Börse in Schanghai.

In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 0,4 Prozent auf 22.927 Punkte, nachdem die Bank of Japan ihre Geldpolitik unverändert gelassen hatte. Der Kospi gewann in Seoul 0,2 Prozent. In Hongkong ging es mit dem Hang-Seng-Index um 0,9 Prozent aufwärts. Dort war die Hong Kong Monetary Authority, de facto die Zentralbank der Sonderverwaltungszone, dem Beispiel der Fed gefolgt und hatte ebenfalls die Zinsen gesenkt. In Schanghai fielen die Kurse im Schnitt um 0,4 Prozent. In Sydney gab der S&P-ASX-200 um ebenfalls 0,4 Prozent nach.

Die US-Notenbank senkte den Leitzins wie weithin erwartet um 25 Basispunkte, deutete aber an, dass sie nach drei Zinssenkungen in Serie nun eine Pause einlegen will. Nach den Worten von Fed-Chef Jerome Powell ist die Geldpolitik in der aktuellen Wirtschaftslage angemessen.

Derweil teilte das chinesische Handelsministerium mit, dass die Gespräche mit den USA zur Beilegung des Handelsstreits fortgeführt würden, trotz der Absage des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgipfels in Chile. Es war erwartet worden, dass Washington und Peking auf dem Gipfel ein Teilabkommen schließen würden.

Die Zeit dafür drängt, denn der Handelsstreit hinterlässt Spuren in der chinesischen Wirtschaft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor in China sank im Oktober überraschend auf 49,3 Punkte und entfernte sich damit weiter nach unten von der Expansionsschwelle. Auch der Index für den Dienstleistungssektor ging zurück, blieb mit 52,8 Punkten aber über der Marke von 50, die eine Expansion anzeigt.

Apple-Zahlen beflügeln Zulieferer

Die am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA veröffentlichten Quartalszahlen von Apple gaben den Aktien der asiatischen Zulieferer Auftrieb. In Hongkong verteuerten sich Sunny Optical um 7,4 Prozent und AAC um 3,5 Prozent. Largan Precision gewannen in Taiwan 3,5 Prozent.

Auch sonst machten Unternehmenszahlen die Kurse. In Seoul schloss die Aktie von Samsung Electronics unverändert. Der Chiphersteller hatte zwar einen Gewinneinbruch um über 50 Prozent gemeldet, zeigte sich aber optimistisch, dass die Preise für Speicherchips im kommenden Jahr wieder anziehen werden. Mit Enttäuschung wurden dagegen die Zahlen von LG Electronics aufgenommen, der Kurs fiel um 2,3 Prozent.

Der Kurs der australischen Bank ANZ sackte um 3,3 Prozent ab, nachdem die Geschäftszahlen enttäuscht hatten.

Gerüchte über einen "Bank Run" belasteten unterdessen die Aktien chinesischer Banken. In Schanghai büßten Chongqing Rural Commercial Bank 3,8 Prozent ein, Qingdao Rural Commercial Bank verloren 2,1 Prozent. Nach Medienberichten vom Mittwoch ziehen Sparer in Scharen ihr Geld aus der Henan Yichuan Rural Commercial Bank ab. Diese Berichte machten Anleger nervös und setzten den ganzen Sektor unter Druck, sagte Amy Lin, Analystin bei Capital Securities. Zunehmende Ausfälle von Unternehmenskrediten weckten Zweifel an der Solidität kleinerer Banken, fügte Shen Zhengyang, Analyst bei Northeast Securities, hinzu.

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DJG/cln/smh

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October 31, 2019 05:38 ET (09:38 GMT)

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