Alt 23.10.19, 11:04
Standard Leichter - Tokio behauptet - Chip-Aktien unter Druck
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Mittwoch den etwas leichteren US-Vorgaben mehrheitlich angeschlossen. Bremsend wirkten laut Teilnehmern die Unsicherheiten in Sachen Brexit und das Warten auf Fortschritte in den US-chinesischen Handelsgesprächen.

Das Parlament in London hatte am Vorabend zwar grundsätzlich der Brexit-Vereinbarung mit der EU zugestimmt, vom Zeitplan her dürfte es aber mit dem Brexit-Termin am 31. Oktober nichts mehr werden, so dass es nach einer weiteren Verschiebung und damit weiteren Unwägbarkeiten aussieht. Das britische Pfund reagierte darauf mit Verlusten.

"Neben dem Brexit sind die ziemlich durchwachsen ausgefallenen US-Quartalsergebnisse eine schwache Vorgabe für die asiatischen Märkte", beschrieb Marktkenner Jingyi Pan von IG die Stimmung. In den USA waren beispielsweise die Ergebnisse von McDonald's und Travelers mit Enttäuschung aufgenommen worden. Belastet wurden sie unter anderem vom US-chinesischen Handelsstreit.

Für Verunsicherung insbesondere in Hongkong sorgte ein Bericht, wonach die Chefin der chinesischen Sonderverwaltungszone angesichts der monatelangen Proteste abgelöst werden könnte. Laut der Financial Times könnte ein Nachfolger von Carrie Lam im März deren Aufgabe übernehmen. Dies solle aber erst nach einer Stabilisierung der Lage in der chinesischen Sonderverwaltungszone geschehen. Damit solle der Eindruck vermieden werden, Peking gebe den Protesten nach.

Der HSI in Hongkong war das Schlusslicht mit einem Minus von 0,9 Prozent im Späthandel. Gestartet war er mit einem kleinen Plus. In Schanghai und Seoul gaben die Marktbarometer leicht nach. Am besten hielt sich Tokio. Mit 22.625 Punkten lag der Nikkei-Index am Ende 0,3 Prozent im Plus, nachdem dort am Vortag wegen der Inthronisierung des Kaisers nicht gehandelt wurde.

Chip-Aktien leiden unter Ausblick von Texas Instruments

Unter den Einzelwerten verloren Softbank 2,5 Prozent. Sie reagierten damit negativ darauf, dass der japanische Technologiekonzern die Kontrolle über das in Schwierigkeiten geratene Startup Wework übernimmt und dafür rund 9,5 Milliarden Dollar aufbringt. Softbank ist bereits mit rund einem Drittel an dem Unternehmen beteiligt.

Unter Druck standen Aktien aus dem Chipsektor, nachdem Texas Instruments einen überraschend trüben Ausblick für den Chipsektor gegeben hatte. Tokyo Electron rutschten um gut 4 und Sony um 1,6 Prozent ab. In Seoul verloren SK Hynix 1,8 Prozent und Samsung Electronics 0,2 Prozent. Taiwan Semiconductor gaben um 0,3 Prozent nach.

LG Display verbilligten sich um 2,1 Prozent. Das Unternehmen hatte für das dritte Quartal bei einem niedrigeren Umsatz einen deutlich höheren Verlust ausgewiesen.

Eisai folgen Biogen

Für die Pharmaaktie Eisai ging es in Tokio um 18 Prozent nach oben. Sie reagierte damit ähnlich wie der Kurs des US-Partners Biogen auf die Nachricht, die Zulassung eines Medikaments gegen Alzheimer beantragen zu wollen.

In Sydney schossen Wisetech um 8,5 Prozent nach oben. Die Aktie war am Dienstag ausgesetzt gewesen im Zuge einer Gegendarstellung des Unternehmens auf einen negativen Research-Bericht. Am Donnerstag vor der ersten Aussetzung hatte der Kurs im Tageshoch noch rund 18 Prozent höher gelegen.

Pfund erst hoch, dann noch deutlicher runter

Das Pfund kostete zuletzt 1,2862 US-Dollar. Am Dienstag war es nach der ersten Zustimmung des Parlaments zum Brexit-Plan auf rund 1,30 Dollar gestiegen, dann aber in Reaktion auf den abgelehnten Zeitplan von Premierminister Boris Johnson abgerutscht. Der Yen war als sicherer Hafen gesucht. Der Dollar wurde mit 108,34 Yen gehandelt nach rund 108,60 zur gleichen Vortageszeit. Der Austral-Dollar fiel etwas zurück, weil neue Arbeitsmarktdaten die Spekulation auf eine weitere Zinssenkung befeuerten.

Der Preis für das Gold, ebenfalls ein sogenannter sicherer Hafen, baute Gewinne vom Vorabend noch leicht aus auf 1.490 Dollar je Feinunze.

Am Ölmarkt fielen die Preise leicht. Brentöl verbilligt sich um ein halbes Prozent auf 59,42 Dollar je Barrel. Wie Daten des US-Branchenverbands API am späten Dienstag zeigten, sind die wöchentlichen Ölvorräte erneut deutlich gestiegen.

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October 23, 2019 03:46 ET (07:46 GMT)

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