FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem der deutsche Aktienmarkt von guten Wall-Street-Vorgaben getrieben mit kräftigen Gewinnen in den Wochenausklang gestartet ist, geben die Indizes bis zum Freitagmittag einen Teil der Aufschläge wieder ab. Bis 12.49 Uhr steigt DAX um 0,4% oder 32 auf 7.146 Punkte. Im Tageshoch hat er bereits bei 7.208 Punkten notiert. Charttechnisch liegen die nächsten Widerstände um 7.230 und 7.300 Punkte. Unterstützt ist der Leitindex auf dem Niveau von 7.070 Punkten.

In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,6% oder 67 auf 10.691 Punkte nach oben, der TecDAX rückt um 0,2% oder 2 auf 895 Punkte vor. Gesucht sind dabei vor allem zyklische Werte, ein typisches Bild an Tagen, an denen der Risikoappetit wieder größer geworden ist. Dafür sprechen auch der deutliche Sprung des Euro zum Dollar und der leichte Rückgang der Prämien für Kreditausfallversicherungen.

Am Nachmittag könnten makroökonomische Kennziffern aus den USA für neue Impulse sorgen. Auf dem Programm steht unter anderem die Veröffentlichung des Ergebnisses der zweiten Umfrage der Universität zu Michigan zur Stimmung der Verbraucher im Mai. Ökonomen rechnen damit, dass der Wert der ersten Erhebung von 72,4 Punkten bestätigt wird. Darüber hinaus werden die ausstehenden Hausverkäufe für den April erwartet. Hier lautet der Konsens auf ein Minus von 2,0% gegenüber dem Vormonat.

Mit Markteintritt der US-Akteure am Nachmittag könnte es Börsianern zufolge angesichts des dort bevorstehenden langen Wochenendes dann zu verstärkten Verkäufen kommen. Wegen des Feiertags "Memorial Day" bleibt die Wall Street am Montag geschlossen. "Um kommende Woche nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, dürften Positionen glattgestellt werden", so ein Händler.

Grund für das Abschmelzen der Gewinne am späten Vormittag war der auf "Negativ" von "Stabil" gesenkte Ausblick von Fitch für die Bonität Japans. Zur Begründung verwies die Rating-Agentur unter anderem auf das aus der Erdbebenkatastrophe resultierende beträchtliche Risiko für die öffentlichen Finanzen. Auch angesichts der alternden Bevölkerung seien verstärkte Sanierungsanstrengungen erforderlich.

Gesucht sind am Mittag vor allem konjuntursensitive Aktien. Tagesgewinner VW steigen um 1,3% auf 123,30 EUR. Für BASF geht es um 0,9% auf 61,37 EUR nach oben. HeidelbergCement verteuern sich um 0,8% auf 47,60 EUR. "Die Zahlen zum ersten Quartal waren im Branchenvergleich überzeugend, der Zentralverband Deutsches Baugewerbe hat den Ausblick für 2011 auf plus 1,9% von plus 1,0% angehoben und das Wachstumspotenzial in Osteuropa wird deutlich unterschätzt", sagt ein Teilnehmer.

Deutsche Bank profitieren von einem Bericht der "Financial Times", demzufolge die EU bei der Umsetzung der Basel-III-Kriterien Sonderregelungen vorsieht. Optisch notieren die Aktien des Kreditinstituts zwar unverändert gegenüber dem Vortagesschlusskurs von 40,95 EUR. Allerdings schüttet das Unternehmen am Freitag eine Dividende von 0,75 EUR je Aktie aus. Rechnerisch liegen Deutsche Bank also 1,8% im Plus.

Am anderen Ende des Kurszettels verlieren Deutsche Telekom 0,7% auf 10,09 EUR. Der Verkauf der angeschlagenen T-Mobile USA an AT&T könnte ins Stocken geraten. Mehrere kalifornische Unternehmen kritisieren, durch die Übernahme würde der Wettbewerb eingeschränkt.

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