Alt 13.09.12, 17:12
Standard XETRA-SCHLUSS/Gewinnmitnahmen vor Fed-Entscheidung
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FRANKFURT--Nach unten ging es mit den Notierungen am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag. Im Handel war von Nervosität vor der Veröffentlichung der Ergebnisse der Offenmarktsitzung der Federal Reserve am Abend die Rede. Die Mehrzahl der Marktbeobachter geht davon aus, dass Chairman Ben Bernanke die Geldpolitik weiter lockern wird. Sicher ist das aber nicht. Der DAX verlor 0,5 Prozent oder 33 auf 7.310 Punkte und ging somit etwas leichter aus dem Handel.

"Wir gehen davon aus, dass die Fed ein großes Anleihekaufprogramm ankündigen wird", so Michael Carey, Chefvolkswirt der Credit Agricole für Nordamerika. Naheliegend sei, dass sich die Fed möglicherweise für die Option eines unbefristeten Kaufprogramms mit einem Volumen von monatlich 50 bis 60 Milliarden Dollar entscheidet. Eine neue Liquiditätswelle könnte die Börsen weiter nach oben treiben.

Im Handel gibt es allerdings auch skeptische Stimmen. Einige Marktteilnehmer schließen nicht aus, dass es selbst mit einem neuen Kaufprogramm zu Gewinnmitnahmen kommt. Immerhin seien die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen unter anderem in Erwartung neuer Maßnahmen quantitativer Lockerung bereits sehr gut gelaufen.

Aus Unternehmenssicht standen die am Vorabend bekannt gewordenen Pläne einer Megafusion zwischen EADS und BAE Systems im Blick. Diese kamen bei den Anlegern nicht sonderlich gut an. Die unter anderem im MDAX gelistete EADS-Aktie verlor 10,7 Prozent auf 25,18 Euro und belastete wegen ihrer starken Gewichtung den Gesamtindex. Aktien von BAE Systems verloren an der Londoner Börse 7,3 Prozent auf 337 Pence und gaben damit die Gewinne vom Mittwoch fast wieder vollständig ab.

Die Fusion ist ein Politikum - und somit für Börsianer erfahrungsgemäß nur schwer zu handeln. Auch könnte das Airbus-Geschäft unter einer Fusion leiden. Sollten die Gespräche erfolgreich verlaufen, entstünde ein europäischer Rüstungskonzern mit einer Marktkapitalisierung von fast 40 Milliarden Euro. Dieser könnte auch den großen US-Rüstungskonzernen wie Northrop Grumman, Boeing und Lockheed Martin verstärkt Konkurrenz machen.

Für Aufsehen, aber nicht für einen Kursanstieg sorgte das von 261 auf 300 Euro erhöhte Kursziel für die VW-Aktie von Goldman Sachs. Für die VW-Aktie bedeutet das mehr als 100 Prozent Aufwärtspotenzial. VW-Aktien gaben trotzdem 1 Prozent auf 145,35 Euro nach. Anleger machen derzeit einen Bogen um den Sektor. Unter anderem sorgen sie sich um den wichtigen chinesischen Absatzmarkt.

Bei der Commerzbank-Aktie nahmen Anleger Gewinne mit. Sie verlor 1,8 Prozent aus 1,55 Euro, nachdem sie in den vergangenen fünf Handelstagen um fast 30 Prozent nach oben gesprungen war. Aktien der Deutschen Bank verloren 2,4 Prozent auf 32,21 Euro nach der fast 20-prozentigen Kurs-Rally seit vergangenem Donnerstag.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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