Alt 13.09.12, 15:57
Standard Leichte Gewinnmitnahmen vor Fed-Entscheidung
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FRANKFURT--Mit den Kursen geht es an Europas Börsen bis Donnerstagmittag etwas nach unten. Die Anleger warten auf die Ergebnisse der Offenmarktsitzung der US-Notenbank am Abend. Die Bullen an den Märkten setzen darauf, dass Fed-Präsident Ben Bernanke eine dritte Runde von Wertpapierkäufen im großen Stil ankündigen wird. Weil das aber nicht ausgemachte Sache ist, sind die europäischen Anleger nach den Käufen der vergangenen Tage zunächst in Wartestellung gegangen.

Der Dax gibt 0,4 Prozent auf 7.318 Punkte ab. Auch die übrigen europäischen Handelsplätze melden leichte Kursabgaben. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 2.550 Zähler. "Wir gehen davon aus, dass die Fed ein großes Anleihekaufprogramm ankündigen wird", so Michael Carey, Chefvolkswirt der Credit Agricole für Nordamerika. "Naheliegend ist für uns, dass sich die Fed möglicherweise für die Option eines unbefristeten Kaufprogramms mit einem Volumen von monatlich 50 bis 60 Milliarden Dollar entscheidet."

Ein unbefristetes Kaufprogramm wäre vermutlich eine schlechte Nachricht für den Dollar. Bis zum Mittag notiert der Euro wenig verändert bei 1,2900 zur US-Währung. Eine gut gelaufene Auktion italienischer Anleihen stützt die Bondmärkte nicht mehr weiter. Für die Renditen italienischer Benchmarktitel geht es um einen Basispunkt (Bp) auf 5,02 Prozent nach oben. Die entsprechenden spanischen Titel steigen 8 Bp auf 5,63 Prozent.

Heftige Kursreaktionen auf Megafusion

Die am Vorabend bekannt gewordenen Pläne für eine Megafusion auf dem europäischen Rüstungsmarkt sorgen für Aufsehen und starke Kursausschläge. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS verhandelt mit dem Londoner Konkurrenten BAE Systems über einen Zusammenschluss. EADS-Aktien fallen in Paris um 8,2 Prozent, nachdem sie am Mittwoch bereits fünf Prozent verloren haben. Aktien von BAE Systems sinken in London um 6,1 Prozent, nachdem sie am Vortag um mehr als zehn Prozent gestiegen sind. Die Citigroup hat ihre Empfehlung für die EADS-Aktie am Morgen von "Kaufen" auf "Neutral" gesenkt.

Die Fusion ist ein Politikum - und somit für Börsianer erfahrungsgemäß nur schwer zu handeln. Auch könnte das Airbus-Geschäft unter einer Fusion leiden. Sollten die Gespräche erfolgreich verlaufen, entstünde ein europäischer Rüstungskonzern mit einer Marktkapitalisierung von fast 40 Milliarden Euro. Dieser könnte auch den großen US-Rüstungskonzernen wie Northrop Grumman, Boeing und Lockheed Martin verstärkt Konkurrenz machen. Das US-Verteidigungsministerium hat bereits angekündigt, die Transaktion genauer unter die Lupe zu nehmen.

Für Aufsehen, aber nicht für einen Kursanstieg sorgt am deutschen Aktienmarkt das von 261 auf 300 Euro erhöhte Kursziel für die VW-Aktie von Goldman Sachs. Für die VW-Aktie, die am Vortag bei 146,85 Euro schloss, bedeutet das rund 100 Prozent Aufwärtspotenzial. VW-Aktien geben trotzdem um 1,1 Prozent nach.

Bei der Commerzbank-Aktie nehmen Anleger Gewinne mit. Sie büßt 1,8 Prozent ein, nachdem sie in den vergangenen fünf Handelstagen um fast 30 Prozent nach oben gesprungen ist. Aktien der Deutschen Bank verlieren 1,4 Prozent nach der fast 20-prozentigen Kurs-Rally seit vergangenem Donnerstag.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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