Alt 11.09.12, 17:13
Standard XETRA-SCHLUSS/Deutsche Bank führt DAX auf Jahreshoch
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FRANKFURT--Mit Wohlwollen ist an der Börse die Strategie 2015 der Deutschen Bank aufgenommen worden. Die Aktie stellte den Tagesgewinner im DAX und führte den Aktienindex auf ein Jahreshoch. Nun hoffen die Investoren, dass das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch den Euro-Rettungsschirm ESM billigen wird. Sollte die US-Notenbank am Donnerstag dann auch noch eine weitere Runde der Geldmengenausweitung (QE3) verkünden, dürfte die Party an der Börse noch länger dauern. Der DAX beendete den Handel einem Plus von 1,3 Prozent bei 7.310,11 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 170,0 (Vortag: 156,0) Millionen Aktien im Wert von rund 2,92 Milliarden Euro.

Unterstützung bekam der Aktienmarkt vom Euro, der auf rund 1,2860 US-Dollar anzog. Damit notierte die Gemeinschaftswährung auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai. Der Devisenhandel reagierte nervös auf die Aussagen aus dem Hause der Ratingagentur Moody's. Die deutete an, dass das "AAA"-Rating der USA gefährdet sei, sollten die Sparbemühungen zur Konsolidierung des Haushaltes im kommenden Jahr ins Stocken geraten. Damit könnte der Schuldner USA seine Top-Bonitätsnote verlieren. Wenn die USA es aber schafften, ihre Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zu senken, könnte der Ausblick angehoben werden.

Aktien der Deutschen Bank legten um 4,1 Prozent auf 33,15 Euro zu. Die Nachricht des Tages war, dass die Bank ohne Kapitalerhöhung auskommen wird. Die angestrebte Eigenkapitalrendite nach Steuern von mindestens zwölf Prozent gilt als realistisch. Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann hatte in der Blütezeit ein Ziel von 25 Prozent vor Steuern ausgegeben, dieses aber später kassiert. Aus der Analystengilde gab es überwiegend positive Kommentare.

Die Ziele der Deutschen Bank entsprächen den Erwartungen oder überträfen sie sogar etwas, kommentierte Credit Suisse. Das gelte vor allem für die Kostenziele. Auch Analyst Dirk Becker von Kepler kommt zu einem wohlwollenden Fazit. "Die Pläne sind sehr konkret, das sieht gut aus." Die neuen Ziele der Bank gefallen auch Heino Ruland von Ruland Research. Das Ziel eines Kostenanteils an den Einnahmen von weniger als 65 Prozent sei für eine Universalbank eine sehr gute Zahl. Das Einsparvolumen von 4,5 Milliarden Euro übertreffe allerdings die bisher genannte Summe um 1,5 Milliarden.

Steil nach oben ging es auch für die Aktie der Deutschen Lufthansa. Hier beflügelten zum einen Hoffnungen, dass es schon bald zu einer Einigung im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft UFO kommen wird. Zum anderen überzeugten die Verkehrszahlen. So konnte die Zahl der Passagiere im August um 4,4 Prozent gesteigert werden. Wermutstropfen ist die Entwicklung im Frachtgeschäft, das um 1,3 Prozent schrumpfte. Die Aktie stieg um 2,7 Prozent auf 10,65 Euro.

Gegen den Trend verlor die Aktie des Sportartikelherstellers adidas 0,5 Prozent auf 63,76 Euro. Im Handel wurde auf die Gewinnwarnung des Luxuslabels Burberry verwiesen. Diese habe die Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, die den gesamten Sektor daraufhin verkauften. Die Aktie von Hugo Boss beendete den Tag mit einem Abschlag von 8 Prozent bei 70,91 Euro.

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