Alt 11.09.12, 13:26
Standard Börse in Wartestellung - Deutsche Bank überzeugt
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Das erste große Event dieser Woche ist an der Börse schon einmal gut aufgenommen worden. Mit einem deutlichen Kursplus reagiert die Aktie der Deutschen Bank auf die vorgestellte Strategie 2015. Nun warten die Investoren auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts am Mittwoch. Dann wird sich zeigen, ob Euro-Rettungsschirm und Fiskalpakt verfassungskonform sind. Den Eilantrag des CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler auf eine Verschiebung des Urteils hat das Gericht abgelehnt.

Am Donnerstag gibt dann die US-Notenbank bekannt, ob sie eine dritte Runde von Wertpapierkäufen einläutet. Am Freitag müssen die Griechen ihre Sparbeschlüsse im Kreise der Eurogruppe präsentieren. "Angesichts der Risiken, die mit den Ereignissen verbunden sind, neigen Investoren zu Gewinnmitnahmen und einer abwartenden Haltung", sagt Kintai Cheung von der Credit Agricole. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 2.521 Punkte nach, für den DAX geht es um 0,1 Prozent auf 7.207 Punkte nach unten.

Die Deutsche Bank will ohne Kapitalerhöhung auskommen, was an der Börse positiv aufgenommen wird. Die angestrebte Eigenkapitalrendite nach Steuern von mindestens zwölf Prozent wird in dem aktuellen Umfeld als realistisch eingestuft. Ackermann hatte in der Blütezeit ein Ziel von 25 Prozent ausgegeben, dieses aber später kassiert.

Sehr positiv beurteilt Heino Ruland von Ruland Research die Strategie. "Die Deutsche Bank wird für die risikoreichen Assets außerhalb des Kerngeschäfts vermutlich eine Zweckgesellschaft gründen und diese per Spin-Off an die Aktionäre weiterreichen, so wie das Bayer mit Lanxess gemacht hat", sagt der Analyst. "Damit kann die Deutsche Bank eine Kapitalerhöhung vermeiden", ergänzt er. Wenn die Zweckgesellschaft als Fonds ausgewiesen werde, brauche sie keine Banklizenz und kein Eigenkapital nach den Kriterien von Basel 3. So könne die Deutsche Bank die Risiken reduzieren. Die Aktie der Deutschen Bank legt um 1,4 Prozent auf 32,28 Euro zu, während der Stoxx-Banken-Sektor um 0,7 Prozent nachgibt.

Einen Tag vor den Parlamentswahlen in den Niederlanden ist die Rendite niederländischer Staatsanleihen auf Rekordtief gefallen. Damit zeigten Investoren, dass die anstehenden Wahlen keine große Besorgnis hervorrufen.

Der Euro kann die Gewinne aus dem frühen Handel behaupten und pendelt um die Marke von 1,28 US-Dollar. Unter diese Marke war die Gemeinschaftswährung am Montag im asiatischen Handel gefallen. "Nach einem positiven Ausgang ist morgen mit weiteren Gewinnen des Euro gegen Dollar zu rechnen", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank mit Blick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

In London stürzen die Aktien von Burberry nach einer Gewinnwarnung des Herstellers von Luxusbekleidung um 18 Prozent ab. Die Analysten von Nomura und Seymour Pierce haben sofort reagiert und ihr Einstufung für die Aktie gesenkt. Das Unternehmen hat in einem überraschenden Zwischenbericht eine deutliche Verlangsamung seines Einzelhandelsgeschäfts in den vergangenen Wochen gemeldet und rechnet nur noch mit einem Gewinn am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von 407 bis 455 Millionen britischen Pfund.

"Das wird der Stimmung für die Aktie und dem Luxusgütersektor insgesamt schaden. Die Aktie dürfte solange unterdurchschnittlich laufen, bis es positivere Nachrichten zur Nachfrage gibt", sagt Seymour Pierce. An den Börsen werden die Aktien auch anderer europäischer Luxusgüterhersteller verkauft. Der Kurs von Richemont fällt um 5,7 Prozent und die Papiere von Christian Dior um 5,3 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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