Alt 10.11.10, 01:51
Standard Wall Street schließt etwas leichter - Anleger hinterfragen Fed
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NEW YORK (Dow Jones)--Eine kritischere Interpretation der von der US-Notenbank ergriffenen Schritte haben die US-Aktienmärkte am Dienstag belastet und etwas leichter schließen lassen. Kurz vor Handelsschluss erholte sich der Markt jedoch von einem deutlicheren Rücksetzer. Anleger reagierten mit wachsender Vorsicht auf die Rally der vergangenen Woche, hieß es im Handel. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,5% bzw 60 Punkte auf 11.347. Der S&P-500 ermäßigte sich um 0,8% oder 10 Zähler auf 1.213 und der Nasdaq-Composite sank um 0,7% bzw 17 Punkte auf 2.563. Es wurden 1,1 (Montag: 0,91) Mrd Aktien umgesetzt. Kursgewinne verzeichneten 809 Titel, während 2.194 -verlierer gezählt wurden. 95 Titel schlossen unverändert.

Nachdem die US-Börsen im Zuge der Geldmengen-Ausweitung durch die Federal Reserve (Fed) in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen war, sprachen Marktteilnehmer von wachsender Beunruhigung über die Fed-Schritte. "Es gibt Zweifel über die Folgen der neuerlichen Runde quantitativer Lockerungen", sagte Portfolio-Manager Tim Evnin von Evercore Wealth Management. Während US-Präsident Barack Obama die Fed gegen wachsende Kritik verteidigte, stieg die Zahl der ausländischen Bedenkenträger vor dem G-20-Gipfel.

Die National Federation of Independent Business (NFIB), eine Interessenvertretung kleinerer US-Unternehmen, nannte die Geldpolitik der Fed "in hohem Maße zweifelhaft". Unterdessen stieg der von ihr ermittelte Geschäftsindex um 2,7 Punkte, er bewegt sich damit aber weiter auf Rezessionsniveau. Von der Konjunkturseite kamen darüber hinaus wenig Impulse: Die Lagerbestände im US-Großhandel sind im September stärker gestiegen als erwartet. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 1,5%, Ökonomen hatten nur ein Plus von 0,6% erwartet. Händler bewerteten die Zahlen eher skeptisch und schlossen nicht aus, dass dies bereits Signale einer Konsumzurückhaltung im Zuge steigender Kosten für Lebensmittel und Energie sein könnten.

Bank of America bildeten das Schlusslicht unter den Standardwerten. Die Aktie büßte 2,6% auf 12,27 USD ein. Obwohl die Bank 25% mehr Aktien von BlackRock als zunächst geplant veräußern will, habe der Kapitalbedarf bis zum Jahresende belastet, hieß es. Chevron büßten 1,5% auf 83,56 USD ein. Der Ölkonzern will Atlas Energy für 4,3 Mrd USD übernehmen. Das Angebot setzt sich zusammen aus einer Barkomponente von 3,2 Mrd USD. Ferner wird Chevron 1,1 Mrd USD an Schulden übernehmen. Die Atlas-Aktionäre sollen 38,25 USD in bar erhalten, was einer Prämie von 21% auf den Schlusskurs vom Montag (31,72 USD) entspricht. Atlas schnellten um knapp 34% auf 42,50 USD in die Höhe.

Kraft Foods verloren im Zuge steigender Rohstoffpreise im Agrarsektor 1,6% auf 30,62 USD. Im Übrigen galt das Interesse den Quartalsbilanzen einiger Unternehmen. Unter anderem hat Priceline Drittquartalszahlen vorgelegt, die von Analysten als solide eingestuft werden. Zudem hat das Unternehmen seinen Ausblick erhöht. Die Aktie notierte 8,3% höher bei 420,65 USD. Marsh&McLennan verloren nach Vorlage von Drittquartalszahlen 3,2% auf 25,15 USD. Ambac Financial hat Gläubigerschutz nach "Chapter 11" beantragt, die Aktie brach bis zur Handelsaussetzung um 53,8% auf 0,24 USD ein.

LDK Solar hat im dritten Quartal überzeugt. Das chinesische Solarunternehmen hat den Gewinn mehr als verdreifacht und rechnet auch im vierten Quartal mit einer guten Entwicklung, weshalb LDK den Ausblick auf das Geschäftsjahr erhöht hat. Die ADR des Unternehmens gewannen 3% auf 13,90 USD. Dean Foods sanken um 18% auf 8,50 USD. Der Lebensmittelkonzern verbuchte einen Gewinneinbruch um 51% in der dritten Periode.

DJG/DJN/flf

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