Alt 03.11.10, 21:16
Standard Wall Street schließt nach Fed-Aussagen mit leichtem Plus
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus haben die Kurse an Wall Street am Mittwoch nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank den Handel beendet. Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank hat wie erwartet eine neue Runde der geldpolitischen Lockerung eingeleitet. Wie der FOMC mitteilte, wird die Fed bis zum Ende des zweiten Quartals 2011 lang laufende US-Staatsanleihen für 600 Mrd USD kaufen. Die monatlichen Käufe würden sich damit im Monatsdurchschnitt auf 75 Mrd USD belaufen. Die Schritte der Fed haben damit überwiegend den Erwartungen des Marktes entsprochen. Dennoch reagierten die Kurse zunächst sehr volatil, bevor sie sich für den Weg nach oben entschieden.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) legte um 0,2% bzw 26 Punkte auf 11.215 zu und schloss damit nur neun Punkte unter seinem Tageshoch. Im -tief war er bis auf 11.098 Punkte gefallen. Der S&P-500 kletterte um 0,4% bzw 4 Punkte auf 1.198. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Aufschlag von 0,3% bzw 7 bei 2.540 Punkten. Es wurden 1,01 (Dienstag: 0,91) Mrd Aktien umgesetzt. Kursgewinne verzeichneten 1.701 Titel, während 1.259 -verlierer gezählt wurden. 117 Titel schlossen die Sitzung mit einer unveränderten Tendenz.

"Ich habe einen etwas größeren Schritt erwartet, aber das Volumen der Ankäufe entsprach ziemlich genau den Erwartungen", sagte ein Analyst. Diese Diskrepanz zwischen Erwartung und tatsächlichem Volumen könnte zu einer weiterhin volatilen Entwicklung führen, bis sich der Markt für eine Richtung entscheide, ergänzte der Teilnehmer. Die Federal Reserve sei zudem offenbar bereit, ihre Ankäufe weiter aufzustocken, wenn wegen einer anhaltenden Wirtschaftsschwäche die Inflationsraten zu niedrig und die Arbeitslosigkeit zu hoch bleiben sollte.

Im geldpolitischen Statement des FOMC hieß es weiter, Output und Beschäftigung stiegen nur langsam. Der Konsum der privaten Haushalte nehme ebenfalls nur schwach zu, was an der hohen Arbeitslosigkeit, dem niedrigen Einkommenswachstum, den gesunkenen Immobilienvermögen und der rigiden Kreditvergabe liege. Zwar stiegen die Investitionen in Ausrüstungen und Software, aber nicht mehr so stark wie zu Jahresbeginn. Das niedrige Zinsniveau wurde wie erwartet bestätigt.

Die im Vorfeld der Zinsentscheidung veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen durchweg überzeugend aus. Sowohl der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe als auch die Daten zu den Auftragseingängen und der schon vorbörslich veröffentlichte Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP haben positiv überrascht. Hier wurde ein Anstieg um 43.000 Stellen vermeldet, was über der Prognose einer Zunahme um 22.000 Stellen lag. Es werde daher nun mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag gewartet. "Sollten die Konjunkturdaten weiterhin so positiv ausfallen wie zuletzt, dann könnte dies die Rally am Aktienmarkt weiter befeuern", sagte ein Analyst.

Bei den Zwischenwahlen zum US-Kongress am Dienstag haben die Republikaner erwartungsgemäß Zugewinne verzeichnet und die Mehrheit im Repräsentantenhaus errungen. Allerdings verteidigten die Demokraten ihre Mehrheit im Senat. Unter dem Strich hätten die Wahlen gezeigt, dass die US-Bürger zwar Veränderungen wünschten, aber eben keine allzu drastischen, sagte ein Beobachter.

Bei den Einzelwerten im DJIA stiegen Bank of America um 1,0% auf 11,52 USD. Die Bank will mindestens 43,5 Mio BlackRock-Aktien aus ihrem Besitz verkaufen. BlackRock büßten dagegen 4,3% auf 165,66 USD ein. Geschäftszahlen haben vor allem Unternehmen der zweiten Reihe vorgelegt. Time Warner ermäßigten sich um 1,0% auf 32,07 USD. Das Unternehmen hatte zwar einen Gewinnrückgang um 21% gemeldet, aber nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet und außerdem seinen Ausblick erhöht.

Die Automobilwerte wurden von US-Absatzzahlen für Oktober beflügelt. So legten Ford um 5,2% auf 15,18 USD zu, nachdem das Unternehmen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Absatzplus von 19,2% vermeldet hatte.

DJG/DJN/ros

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