Alt 27.10.10, 23:14
Standard Wall Street uneinheitlich - Angst vor Fed-Enttäuschung belastet
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NEW YORK (Dow Jones)--Zweifel am Umfang einer möglichen Liquiditätsspritze der US-Notenbank haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch belastet. Überraschend gute Konjunkturdaten zu Auftragseingängen und Neubauverkäufen traten in den Hintergrund. Gegen Ende der Sitzung wurden die Verluste in vielen Fällen zum Wiedereinstieg genutzt, was das Minus der Standardwerte verringern half und die Technologiewerte in positives Terrain führte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,4% bzw 43 Punkte auf 11.126. Im Tagestief war der Index bis auf 11.021 Punkte gefallen. Der S&P-500 verlor 0,3% bzw 3 Punkte auf 1.183. Der Nasdaq-Composite legte indessen um 0,2% bzw 6 Punkte auf 2.503 zu. Umgesetzt wurden 1,02 (Dienstag: 0,96) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.026 Kursgewinner und 1.924 -verlierer gesehen; unverändert schlossen 127 Titel.

Ursächlich für die schlechte Stimmung an den Märkten war ein Bericht des "Wall Street Journal". Wie die Zeitung schrieb, könnte sich die Ausweitung der Geldmenge durch die US-Notenbank auf mehrere hundert Mrd USD beschränken. Der Bericht stand im Widerspruch zu einigen Analystenstudien, in denen Anfang der Woche spekuliert worden war, dass die Federal Reserve Anleihen im Volumen von bis zu 2 Bill USD kaufen könnte. Diese Summe hatte die Federal Reserve während der Finanzkrise investiert, um die US-Wirtschaft zu stützen.

Die am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturdaten zu Auftragseingängen und Neubauverkäufen waren besser als erwartet ausgefallen. Die Zahl der Neubauverkäufe stieg im September gegenüber dem Vormonat um 6,6% auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 307.000. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 4,2% gerechnet. Die Auftragseingänge bei langlebigen Gütern stiegen im September um 3,3%, während Volkswirte eine Zunahme um 2,5% erwartet hatten.

Aktien des Energiesektors litten unter der überraschend deutlichen Zunahme der Rohölvorräte, den das US-Energieministerium gemeldet hatte. Exxon Mobil verloren 1,3% auf 65,67 USD und Chevron 1% auf 84,31 USD. ConocoPhillips büßten 2,1% auf 60,08 USD ein, obwohl das Unternehmen in abgelaufenen Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt hatte. Andere rohstoffnahe Werte verzeichneten ebenfalls Verluste. Alcoa verbilligten sich um 1,3% auf 12,70 USD. Den prozentual höchsten Kursverlust im DJIA verzeichneten allerdings Merck&Co, die um 1,6% auf 36,46 USD nachgaben.

Im Telekommunikationssektor brachen Sprint Nextel um 9,9% auf 4,30 USD ein, nachdem das Unternehmen im zurückliegenden Quartal noch tiefer in die Verlustzone gerutscht war. Comcast hatte zwar ebenfalls einen Ergebnisrückgang gemeldet, doch stiegen die Aktien des Kabelnetzbetreibers um 3,2% auf 20,27 USD.

Besser als der Markt hielten sich ferner Procter&Gamble, die um 0,4% auf 63,08 USD zulegten. Der Konsumgüterhersteller hatte eine kräftige Absatzsteigerung verzeichnet, wenngleich der Quartalsgewinn um 6,8% gefallen wart. Gesucht waren ferner Bank of America, die um 2,1% auf 11,54 USD zulegten, und American Express, die um 1,4% auf 40,68 USD vorrückten.

DJG/DJN/cln

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