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NEW YORK (Dow Jones) - Überzeugende Unternehmenszahlen und besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten haben am Donnerstag an Wall Street für kräftig steigende Notierungen gesorgt. Die Indizes verzeichneten die höchsten Gewinne seit rund zwei Wochen. Der Markt habe auf die Aussagen von Fed-Chairman Ben Bernanke am Vortag mit den Abgaben möglicherweise überreagiert. Vor allem konjunktursensitive Unternehmen wie Caterpillar und 3M konnten den Markt mit ihren Ergebnissen und Ausblicken überzeugen. Nach Börsenschluss legten dann noch American Express und Microsoft ihre Quartalsergebnisse vor.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verbesserte sich um 2% bzw 202 Punkte auf 10.322. Der Index bewegte sich dabei in einer Spanne zwischen 10.363 und 10.122 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 2,3% bzw 24 Punkte auf 1.094 nach oben. Der Nasdaq-Composite kletterte um 2,7% bzw 59 Punkte auf 2.246. An der New York Stock Exchange wurden dabei 1,18 (Mittwoch: 1,20) Mrd Aktien umgesetzt. Den 2.673 Kursgewinnern standen 396 Kursverlierer gegenüber, 61 Aktien schlossen unverändert. Allerdings rechnen Händler nicht damit, dass der Markt am Beginn einer länger anhaltenden Aufwärtsbewegung steht. "Spätestens wenn die Berichtssaison vorbei ist, wird sich der Fokus wieder verstärkt auf die Konjunkturdaten richten", so ein Teilnehmer. Zudem würden sich viele Unternehmen, trotz überzeugender Zahlen, mit Investitionen weiterhin zurückhalten. "Ein optimistischer Ausblick ist zwar gut, aber die Unternehmen investieren nicht in dem Ausmaß, dass auf eine starke konjunkturelle Erholung hindeutet", so ein Analyst. Gute Konjunkturdaten kamen am Berichtstag nicht nur aus den USA, sondern auch aus Europa. So hat die Geschäftstätigkeit im Euroraum im Juli überraschend an Dynamik gewonnen. Die Privatwirtschaft in der Eurozone verzeichnete dabei die zweitstärkste Wachstumsrate seit drei Jahren. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA ist im Juni verglichen mit dem Vormonat zwar um 5,1% gefallen. Volkswirte hatten aber mit einem Rückgang um 8,1% gerechnet. Dagegen ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung in der Woche zum 17. Juli stärker gestiegen als erwartet. Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft ist im Juni zwar um 0,2% auf einen Stand von 109,8 Punkten gefallen, Volkswirte hatten aber mit einem Rückgang um 0,3% gerechnet. Die Hauspreise in den USA sind im Mai zudem gestiegen, lagen allerdings weiterhin unter Vorjahresniveau. Bei den Einzelwerten waren Boeing der Tagesgewinner im DJIA. Die Aktie erhöhte sich um 5,4% auf 66,60 USD. Der europäische Mitbewerber Airbus hat seine Auftragsprognose für das laufende Jahr erhöht. Das Unternehmen erwartet nun Bestellungen über mehr als 400 Maschinen, nach zuvor 250 bis 300. CEO Tom Enders zeigte sich "vorsichtig optimistisch" über die weitere Entwicklung im zivilen Luftfahrtmarkt. Airbus erwägt nun, die Produktionsraten zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage zu begegnen. Zudem standen die Unternehmen im Blickpunkt die Quartalszahlen veröffentlicht hatten. Der Telekomkonzern AT&T hat im zweiten Quartal erneut vom Verkauf des Apple-iPhone profitiert und seinen Gewinn deutlich gesteigert. Während der Umsatz um 0,6% stieg, legte der AT&T zurechenbare Gewinn um 25,9% zu. In fast allen Kundensegmenten sehe man Wachstum, vor allem im Mobilfunk-Geschäft, teilte das Unternehmen mit. Die Aktie gewann 2,4% auf 25,51 USD. Positiv waren auch die Zahlen von 3M, die zudem ihre Prognose angehoben haben. Der Technologiekonzern hat seinen Gewinn im zweiten Quartal überproportional zum Umsatz gesteigert. Alle Geschäftsfelder und Regionen des Konzerns hätten sich verbessert. Das Unternehmen profitierte von einer anziehenden Nachfrage und erhöhte zum dritten Mal in Folge die Prognose für das laufende Jahr. Die Aktie verzeichnete ein Plus von 3% auf 84,75 USD. Positiv für die zyklischen Werte war die Prognoseanhebung von Caterpillar. Der Baumaschinenkonzern hat unter anderem aufgrund einer höheren Nachfrage in Schwellenländern und dank seiner Kostenkontrolle deutlich mehr verdient. Der Nettogewinn kletterte im zweiten Quartal auf 707 Mio USD bzw 1,09 USD je Aktie, verglichen mit 371 Mio USD bzw 0,60 USD je Aktie im Vorjahr. Die Aktie kletterte um 1,7% auf 68,00 USD. Microsoft und American Express waren im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen nach Börsenschluss ebenfalls gesucht und legten um 2,9% auf 25,84 USD bzw 5% auf 43,19 USD zu. Nach der Schlussglocke legten die beiden Unternehmen über den Erwartungen liegende Ergebnisse vor. eBay stiegen um 3,8% auf 20,94 USD, nachdem das Unternehmen im zweiten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten hatte wie von Analysten befürchtet. Das Internet-Auktionshaus verzeichnete bei einem Umsatz von 2,22 Mrd USD ein Nettoergebnis von 412 Mio USD bzw 0,31 USD je Aktie. Die vorgelegten Zahlen seien zwar alles andere als perfekt, doch seien die Schwachpunkte nach dem jüngsten Kursrückgang schon eingepreist, erklärten Händler die positive Reaktion der Aktie. Qualcomm gewannen 8,2% auf 39,11 USD, nachdem das Unternehmen zwar einen Umsatzrückgang auf 2,71 (Vorjahr: 2,75) Mrd USD gemeldet hatte, dafür aber den Gewinn auf 767 (737) Mio USD steigern konnte. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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