FRANKFURT (Dow Jones) - Sehr schwach entwickeln sich die deutschen Aktien am Dienstagmittag, wobei aber eine gewisse Stabilisierung zu beobachten ist. Der DAX fällt gegen 13.22 Uhr um 2,3% oder 143 auf 6.014 Punkte. Händler verweisen auf schwache Vorlagen: In Asien sind die Kurse unter Führung von Schanghai deutlich zurückgefallen. Eine scharfe Revision eines Frühindikators für China hat hier für Abgaben gesorgt. Das Conference Board hatte den Frühindikator für China im April auf ein Plus von 0,3% von zuvor 1,7% revidiert. In den USA gaben die Indizes am Montag Gewinne aus dem frühen Handel ab und rutschten leicht ins Minus.

Für stärkere Ausschläge sorgen laut Händlern auch die dünnen Umsätze am Markt. Bereits am Montag seien kaum echte Käufer zu beobachten gewesen, das Geschäft sei im Wesentlichen auf Eindeckungen von Hedgefonds entfallen. "Etwas mehr Leben wird erst wieder mit dem ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag einziehen", ergänzt ein Händler.

Am Nachmittag könnte neben dem Case-Shiller-Hauspreisindex das US-Verbrauchervertrauen die Kurse bewegen. Erwartet wird ein Rückgang auf 62,5 von 63,3. Bei HSBC Trinkaus heißt es, der Index könnte stärker in Richtung 60 fallen. Sollte sich die Stimmung eintrüben, dürften auch die Konsumausgaben "an Momentum verlieren", so die Analysten von HSBC Trinkaus.

Das Augenmerk der Händler hat sich am Vormittag auf Siemens gerichtet. "Besser als von uns erwartet, vom Markt aber offenbar schon eingepreist", so ein Händler mit Blick auf die Aussagen des bayerischen Konzerns zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal. Dass das Unternehmen für diesen Zeitraum ein Sektorenergebnis nahe an jenem des Vorquartals von 2,14 Mrd EUR erwarte, komme für ihn besonders überraschend. Offenbar profitiere Siemens stärker als gedacht von der Schwäche des Euro zum Dollar.

"Dass die Aktie auf diese Aussagen hin nicht explodiert, zeigt, dass der Markt bereits ein Sektorenergebnis von mehr als 2 Mrd EUR eingepreist hat", weiß der Händler. Die Aktie habe sich nicht nur seit Anfang des Jahres deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt, sondern gerade in den zurückliegenden Wochen relative Stärke zum DAX aufgebaut. Siemens verlieren 1,9% auf 75,02 EUR.

Neben den schwächelnden Zyklikern werden auch defensive Sektoren von der Verkaufswelle erfasst. RWE verlieren 2,9% auf 53,50 EUR, nachdem die Analysten von Morgan Stanley die Aktien auf Untergewichten abgestuft haben. E.ON gehen den Weg des Wettbewerbers und büßen 2,7% auf 22,36 EUR ein.

Auch im MDAX, der 2,3% verliert, dominieren die Abgaben. ProSiebenSat.1 stechen mit einem Aufschlag von 0,2% auf 12,32 EUR hervor. Die Senderkette wird im zu Ende gehenden Quartal mehr Werbebuchungen erhalten haben als ein Jahr zuvor. Vorstandsvorsitzender Thomas Ebeling sagte am Dienstag auf der Hauptversammlung, die Werbemärkte legten seit Ende vergangenen Jahres wieder zu. Zudem hat Credit Suisse das Kursziel auf 14 von 12,50 EUR erhöht.

Im TecDAX halten sich Q-Cells mit 1% Abschlag auf 5,50 EUR, nachdem J.P. Morgan das Kursziel auf 6,25 EUR erhöht hat von zuvor 5,50 EUR. Dagegen sinkt die schwankungsfreudige Aktie von Aixtron um 4,4% auf 20,00 EUR.

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