Alt 28.06.10, 17:23
Standard XETRA-SCHLUSS/Fest - Autowerte vor Ultimo gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Fest ist der deutsche Aktienmarkt am Montag aus dem Handel gegangen. Trotz fehlender Impulse von außen legte der DAX 1,4% oder 87 auf 6.157 Punkte zu. Händler machten vor allem das Kaufinteresse zum nahenden Halbjahres-Ultimo für die Aufschläge verantwortlich. Auch die Vorgaben der US-Märkte stützten dabei. Der G-20-Gipfel in Toronto habe hingegen keine Akzente gesetzt. Die Staats- und Regierungschefs hätten sich zwar auf Ziele bei der Defizitreduzierung geeinigt, meinte ein Händler. Diese seien aber weder verpflichtend, noch könne kurzfristig beurteilt werden, ob sie erreichbar seien.

Das Geschäft verlief den ganzen Handelstag über ruhig. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra nur rund 81,6 (Vortag: 101,5) Mio Aktien im Wert von rund 2,23 (Vortag: 2,85) Mrd EUR. Die Konjunkturdaten des Tages waren eher aus der dritten Reihe. Als völlig "in line" und damit ohne Marktrelevanz wurden die Persönlichen US-Einnahmen und Ausgaben bezeichnet. Gut gefiel jedoch der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI). Er fiel im Mai zwar leicht auf 0,21 nach 0,25 Indexpunkten. Der von Analysten eher beobachtete Drei-Monats-Schnitt legte jedoch auf 0,28 nach 0,05 Indexzählern zu. Damit bleibt die leichte Erholungstendenz der US-Wirtschaft intakt. Aus technischer Sicht steht der DAX nun bei rund 6.160 Punkten vor einem ersten Widerstand, eine Unterstützung sehen Händler bei etwa 6.030 Punkten.

Gefragt waren besonders die exportorientierten Werte, allen voran die Automobilaktien. Sie gelten als Profiteure der anziehenden Konjunktur und Schwäche des Euro. Daimler stiegen um 2,9% auf 43,24 EUR, BMW um 2,2% auf 41,26 EUR und VW um 1,2% auf 75,94 EUR. MAN legten um 2,9% auf 69,50 EUR zu. Auch Linde stiegen als Konjunkturwert um 2,2% auf 90,16 EUR.

Der Bankensektor profitierte weiter von der Einigung bei der Bankenregulierung in den USA vergangene Woche. Diese sei insgesamt nicht so strikt ausgefallen wie befürchtet. Zudem sei bei dem G-20-Gipfel klar geworden, dass es in Reaktion auf die Finanzkrise keine globale Bankenabgabe auf den Sektor geben werde, hieß es im Handel. Deutsche Bank stiegen um 1,9% auf 48,01 EUR. Im MDAX sprangen Aareal Bank sogar um 5,8% auf 14,70 EUR. Das Unternehmen will Gelder aus dem staatlichen SoFFin-Unterstützungsfonds vorzeitig zurückzahlen. "Das ist Voraussetzung für eine Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen", so ein Händler.

Lufthansa konnten Anleger an ihrem Investorentag überzeugen und stiegen um 1,6% auf 11,97 EUR. Infineon gewannen 2,8% auf 5,09 EUR. Händler verwiesen auf einen Bericht der "FTD", nach dem der russische Sistema-Konzern 29% an dem Technologie-Unternehmen erwerben will. Das Unternehmen stritt Gespräche mit Sistema auf Firmenebene jedoch ab. Siemens legten um 1,8% zu auf 76,50 EUR.

Im MDAX verloren Praktiker nach einer Kurszielsenkung durch Cheuvreux 1,9% auf 5,93 EUR. Wacker Chemie stiegen 4,9% auf 124,65 EUR. Hier hatte Goldman Sachs das Kursziel erhöht. Im TecDAX sprangen Dialog um 6% auf 10,13 EUR. Dialog wird als potenzieller Gewinner des Verkaufserfolgs des neuen iPhone gesehen, da das Unternehmen als Bauteilelieferant profitiert. Q-Cells (-5,2%) und Solarworld (-2,3%) reagierten dagegen mit deutlichen Verlusten auf ihre Abstufung auf "Sell" durch Goldman Sachs.

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