Alt 24.06.10, 15:50
Standard XETRA-MITTAG/Leichter - adidas und Henkel stürzen ab
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FRANKFURT (Dow Jones) - Leichter zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag. Der DAX verliert bis 13.24 Uhr 0,7% oder 45 auf 6.160 Punkte. Die anfänglichen Gewinne zur Eröffnung hat der Markt damit wieder abgegeben. "Die Konsolidierung weitet sich aus", sagt ein Händler, der meint, der DAX verdaue sozusagen die Gewinne der vergangenen Wochen. Die US-Notenbank hat sich am Mittwochabend etwas vorsichtiger als zuletzt zu den Wirtschaftsaussichten geäußert und die Formulierung "außergewöhnlich niedrige Zinsen für einen ausgedehnten Zeitraum" beibehalten. Dies trage jedoch zur Stabilisierung der Märkte bei, weil es eine ungebremste Liquiditätsschwemme für das Finanzsystem bedeute, heißt es.

Für neue Impulse dürften am Nachmittag die Konjunkturdaten aus den USA sorgen. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung gelegt. "Der Markt ist für Überraschungen zur Beschäftigungslage in der größten Volkswirtschaft der Welt derzeit besonders anfällig", so ein Marktteilnehmer. Volkswirte erwarten einen Rückgang der Erstanträge um 7.000. Daneben steht der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für den Monat Mai an. Hier rechnen Volkswirte mit einem Minus von 1,5% gegenüber dem Vormonat nach einem Plus von 2,8% im April. Eine erste technische Unterstützung sehen Händler um 6.180 Punkte, einen Widerstand am Jahreshoch bei 6.342 Punkten.

Zu den größten Verlierern zählen weiter adidas mit einem Minus von 3,4% auf 41,23 EUR. Nike hat am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA Quartalszahlen bekanntgegeben, der Umsatz hat dabei enttäuscht. Außerdem haben die Analysten des Brokerhauses Kepler die adidas-Aktien auf "Reduzieren" gesenkt von "Halten".

Auch Beiersdorf und Henkel haben die Kursverluste kontinuierlich ausgeweitet. Henkel fallen um 3,2%, Beiersdorf um 1,7%. Laut Händlern lasten überraschend schwache Quartalszahlen von H.B. Fuller auf beiden Aktien. Die Aktien von H.B. Fuller verloren an Wall Street am Mittwoch 6,7%. "Diese Nachricht hat sich heute offensichtlich erst peu a peu herumgesprochen", sagt ein Händler. J.P. Morgan merkt dazu an, dass bei H.B. Fuller der Preisdruck sowie steigende Herstellungskosten auf die Margen gedrückt hätten. Vor allem mit Blick auf Henkel könnten sich hohe Margenerwartungen als trügerisch erweisen.

Unter Druck stehen auch die Exportwerte und Finanztitel. Unter anderem verlieren Siemens 1,3%, MAN 1,6% und Deutsche Bank 1,5%. Daneben stehen Investorentage bei Deutscher Börse und Hannover Rück im Blick sowie eine Investorenkonferenz bei Infineon. Infineon fallen um 2,2% auf 5,08 EUR, Deutsche Börse um 0,8% und Hannover Rück um 0,6%. Die Hannover Rück hat bekräftigt, die Ausschüttungsquote im laufenden Jahr bei 35% bis 40% halten zu wollen.

Stärke zeigen die Automobilwerte. Händler sprechen hier von einem "Potpourri guter Nachrichten. Laut "Handelsblatt" prüft BMW eine Verkürzung der Werksferien, Daimler will laut "Stuttgarter Zeitung" ein weiteres Pkw-Modell in China fertigen. VW steigen um 1,3%, BMW um 0,4% und Daimler um 0,6%.

BASF geben 0,7% nach auf 46,52 EUR. Wegen der Übernahme des Spezialchemieunternehmens Cognis sieht die Rating-Agentur S&P zwar eine schlechtere Kreditwürdigkeit, Nomura hat BASF aber auf die Kaufliste genommen. SAP verlieren 0,4% auf 37,32 EUR, am Abend veröffentlicht Oracle Quartalszahlen.

Im TecDAX gewinnen Medigene 7,7% auf 2,89 EUR. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bei einem Medikament gegen eine Brustkrebsart Fortschritte erzielt. Roth & Rau steigen mit Erlangung eines Großauftrages um 2,4% auf 22,40 EUR.

DJG/mod/flf

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