Alt 22.06.10, 13:07
Standard XETRA-MITTAG/Nach Achtmonatshoch verliert der DAX über 60 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt stehen die Kursampeln am Dienstagmittag überwiegend auf rot. Nachdem der DAX am Montag noch auf den höchsten Stand seit acht Wochen gestiegen war, nehmen Anleger nun wieder eine vorsichtige Haltung ein und Gewinne mit. Grund für die Zurückhaltung könnte laut Händlern die Präsentation des Nothaushalts der britischen Regierung am Nachmittag sein. Auch der im Juni entgegen den Erwartungen gestiegene ifo-Index hat die Kurse nicht gestützt. Gegen 13.12 Uhr verliert der DAX 1% oder 59 Punkte auf 6.233.

"Kurzfristig sieht der deutsche Aktienmarkt etwas überkauft aus", merkt UBS aus technischer Sicht an. Unterstützt sei der Leitindex bei 6.115 Punkten, ein Widerstand liege bei 6.415 Zählern.

Der ifo-Geschäftsklima-Index ist im Juni auf 101,8 Punkte gestiegen. Im Konsens hatten Volkswirte hingegen mit einem leichten Rückgang auf 101,0 gerechnet nach 101,5 Punkten im Mai. Die Erwartungskomponete des Index verfehlte jedoch mit 102,4 die Konsensschätzung von 102,8 leicht. Dies deute auf eine schwächere Wachstumsdynamik in den kommenden Monaten hin, merkt Viola Stork von der Helaba an. "Angesichts der Sparprogramme und Konsolidierungspläne vieler Euroländer sollte diese Entwicklung jedoch nicht verwundern", meint Stork.

Kursverluste verzeichnen die Gewinner vom Montag. Nach jeweils neuen Jahreshöchstständen zum Wochenauftakt geben BMW um 0,7% auf 41,52 EUR nach, Daimler fallen um 0,8% auf 44,61 EUR und VW Vorzugsaktien um 1,6% auf 76,50 EUR. Siemens sinken um 0,9% auf 78,56 EUR.

HeidelbergCement verlieren 2,8% auf 44,89 EUR. Die Aktie stagniert seit Anfang Juni unterhalb von 46 EUR. Der Zementhersteller will eine Anleihe über 500 Mio EUR auflegen. Händler vermuten, dass Anleger nun die Anleihe zeichnen und dafür Aktien "geben".

Auch Finanzwerte werden verkauft. Commerzbank büßen 1,4% auf 6,08 EUR und Deutsche Bank 2% auf 49,33 EUR ein. Am Montagabend hat die Rating-Agentur Fitch das langfristige Rating der französischen Bank BNP Paribas gesenkt, womit sich die Finanzierungskosten der Bank erhöhen dürften. Zudem hat die Rating-Agentur Standard & Poor's vor hohen Ausfällen am spanischen Immobilienmarkt gewarnt.

Mit E.ON (-1,3%) und RWE (-1,6%) geben auch die im DAX schwer gewichteten Versorger überdurchschnittlich nach. Mit Deutsche Telekom, Fresenius Medical Care, Fresenius Vorzugsaktien und Henkel handeln dagegen drei als defensiv geltende Titel etwas fester. Lufthansa tendieren nach einer Hochstufung auf "Übergewichten" von "Neutral" durch J.P. Morgan gut behauptet.

In der zweiten Reihe fallen Hugo Boss um 3,8% auf 33,67 EUR. Die Aktie des Modekonzerns ist seit Ende Mai um fast 240% gestiegen. centrotherm verbilligen sich um 5,8% auf 28,70 EUR. Der Finanzvorstand Oliver M. Albrecht hat sein Amt zum 30. Juni 2010 niedergelegt und wird vom langjährigen Daimler-Manager August Thomas Riegler ersetzt.


-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
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