FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt bleibt auch am Donnerstag hochvolatil. Bis zum Mittag gibt der Leitindex seine Eröffnungsgewinne wieder fast vollständig ab; kurzfristig notierte das Kursbarometer sogar im Minus. Bis 13.18 Uhr steigt der DAX 0,3% oder 19 auf 5.634 Punkte. Im Tageshoch notierte der Index bei 5.809 Zählern.

Im Handel werden die Kursrückgänge von den Tageshochs mit neuen Sorgen über die Situation der französischen Banken begründet. Teilnehmer verweisen auf anhaltende Befürchtungen, wonach den Geldinstituten aufgrund ihres starken Engagements in Griechenland weitere Abschreibungen drohen könnten. Auch wird auf Aussagen des italienischen Wirtschaftsministers Tremonti verwiesen, der Steuererhöhungen in Italien ins Auge fasst.

Die Flut von Quartalszahlen spielen in diesem Umfeld, wie bereits in den vergangenen Tagen, nur noch eine untergeordnete Rolle. Der DAX ist auf Tagessicht bei 5.470 Punkten technisch unterstützt, bei 5.757 Punkten liegt ein Widerstand.

Ausreißer nach unten im DAX sind K+S, die nach Quartalszahlen um 3,5% auf 40,85 EUR fallen. Das Nachsteuerergebnis von 29 Mio EUR im zweiten Quartal liegt um 20 Mio EUR unter der Konsensprognose von Analysten. Daneben befürchten Beobachter, dass der Kalipreis 2012 unter Abgabedruck geraten könnte.

Mit den Sorgen um den französischen Bankensektor geraten auch am deutschen Aktienmarkt Finanzwerte unter Abgabedruck. Deutsche Bank verlieren 2,3% auf 28,12 EUR und Allianz 0,4% auf 70,69 EUR. Munich Re notieren unverändert, während die hochvolatile Commerzbank gegen den Trend sogar zulegt. Weiter gemieden werden Versorgerwerte: E.ON verlieren 0,2%, für RWE geht es 2,2% auf 25,36 EUR nach unten.

In der zweiten Reihe ziehen Salzgitter um 14,6% auf 43 EUR an. Der Stahlanbieter hat die Gewinnprognose für das laufende Jahr auf 200 Mio EUR von zuvor 150 Mio EUR erhöht. Lanxess verteuern sich um 5,1% auf 42,81 EUR. Der Chemiekonzern hat sich optimistisch geäußert. Der operative Gewinn soll 2011 um 20% gesteigert werden. Bislang hatte das Unternehmen ein Plus von 10% bis 15% in Aussicht gestellt.

Trotz schwacher Geschäftszahlen gewinnen Celesio 4,5% auf 11,02 EUR. Der Pharmagroßhändler ist im zweiten Quartal aufgrund hoher Abschreibungen in die roten Zahlen gerutscht. Der jüngste Kursverfall scheint die schlechten Zahlen bereits ausreichend eingepreist zu haben. Stada gewinnen nach Quartalszahlen 1,3% auf 21,87 EUR nach. Einer schwachen Entwicklung in Deutschland steht ein starkes internationales Geschäft entgegen.

Nach Geschäftsausweis ziehen TUI 4,1% auf 4,86 EUR an. Derweil zeigen sich Symrise von negativen Analystenkommentaren belastet und verlieren 5,2% auf 16,75 EUR.

Im TecDAX legen die Kurse von Evotec, Gigaset, Nordex, SolarWorld und Jenoptik nach Geschäftszahlen der Unternehmen zwischen 2% und 10% zu. Phoenix Solar hat im zweiten Quartal mit dem Umsatz und dem Nachsteuerergebnis die Konsensprognosen verfehlt. Die Aktie gewinnt dennoch nach anfänglichen Verlusten um 1,1% auf 11,57 EUR.

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