FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt kann bis Mittwochmittag seine Gewinne noch etwas ausbauen. Bis 13.21 Uhr gewinnt der DAX 1,7% oder 99 auf 6.016 Punkte und notiert damit sehr fest. Die Anleger warten nun mit großer Spannung auf die Eröffnung an Wall Street. Die Investoren hoffen, dass die US-Börsen an die massive Erholungsrally im späten Geschäft anknüpfen kann. Die US-Futures indizieren derzeit eine etwas leichtere Eröffnung.

Die Federal Reserve hat am Vorabend angekündigt, die Leitzinsen bis mindestens Mitte 2013 auf Niedrigstniveau zu belassen. Zugleich hält sich die Fed die Option offen, die Geldmenge bei einer weiteren Eintrübung der Wirtschaft auszuweiten. "Wir haben jetzt wieder die Chance, eine Trading-Range zwischen 6.000 und 6.500 auszubilden", so ein Händler. Wichtig sei dazu, dass der DAX auch über der 6.000er-Marke schließe.

Die am Mittwoch veröffentlichten Unternehmenszahlen spielen am deutschen Aktienmarkt kaum eine Rolle. "Der Markt ist im Makro-Modus, nur Zahlen, die schwer abweichen, bewegen", sagt ein Händler. Für Commerzbank geht es nach dem Quartalsbericht 3,7% auf 2,21 EUR nach oben. Trotz Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen beurteilt Michael Rohr von Silvia Quandt Research den Zwischenbericht als positiv.

Die Zahlen seien operativ stark, so der Analyst. Zinsüberschuss und Handelsergebnis hätten die Erwartungen übertroffen, lediglich der Provisionsüberschuss liege etwas unter den Prognosen. Erleichtert äußern sich die Händler zu Henkel. "Vor allem zeigt sich weniger Margendruck als befürchtet - oder sie können besser damit umgehen als andere", sagt ein Händler. Da dies das aktuelle Top-Thema am Markt sei, könne Henkel damit Investoren anziehen. Henkel steigen 7,4% auf 44,63 EUR.

Bei E.ON belastet ein negativer Quartalsbericht. In einem für die Aktie sehr volatilen Umfeld geht es für das Papier 0,5% auf 15,45 EUR nach unten. Die Zahlen haben enttäuscht. "Sie zeigen gerade alles, was der Markt bisher nur befürchtet hatte", sagt ein Händler mit Verweis auf den gesenkten Ausblick. Vor allem beim EBITDA ging es für 2011 deutlich unter die 10-Mrd-EUR-Marke. Auch die Senkung der Dividendenankündigung erfreue nicht. RWE geben 0,9% auf 28,47 EUR nach.

Unterdessen setzen "schwer enttäuschende" Zahlen von Klöckner der Aktie schwer zu. "Die Gerüchte über eine Gewinnwarnung der letzten Wochen haben sich als wahr entpuppt", sagt ein Händler. Der Stahlhändler zeige den befürchteten Margendruck. Klöckner verlieren 20,6% auf 10,29 EUR. Gleichzeitig scheinen "sehr schlechte" Zahlen und die Streichung der Quartalsdividende bei Gagfah der Aktie des Immobilienunternehmens nichts anzuhaben: Sie steigt um 4%.

Von "ordentlichen Zahlen" sprechen Händler dagegen bei Brenntag. Die Aktie gewinnt 5,7% auf 68,61 EUR. Nach guten Geschäftszahlen gewinnen Aurubis 2,8% auf 36,85 EUR. Zu den Douglas-Zahlen heißt es, dass diese im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Für die Aktie geht es um 6% auf 31,49 EUR nach oben. Im TecDAX geben Q-Cells 5,9% auf 0,87 EUR nach. Laut dem "Manager Magazin" steht das Unternehmen vor einem massiven Verlust.

Gut bei den Anlegern kommen die Zahlen von freenet für das zweite Quartal an. So sei das Ergebnis deutlich besser als erwartet ausgefallen. "Grund dafür ist eine gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um gut 100 Basispunkte gestiegene Bruttomarge", sagt ein Börsianer. freenet verteuern sich um 15,1% auf 8,02 EUR. centrotherm legen um 12,1% auf 24,45 EUR zu. Umsatz und Erträge seien weit über den Markterwartungen ausgefallen, kommentiert ein Händler.

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