Alt 08.08.11, 17:24
Standard XETRA-SCHLUSS/Erneuter Kurseinbruch drückt DAX unter 6.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag erneut eingebrochen. Der DAX fiel um 5% oder 313 auf 5.923 Punkte. In einem hochvolatilem Geschäft erlebte der deutsche Aktienmarkt eine erneute Berg- und Talfahrt. Der überraschenden Stabilisierung im frühen Geschäft folgte, wie schon in den Tagen zuvor, ein Kursrutsch am Nachmittag.

Auslöser für die Erholung war die Ankündigung der EZB, nun doch spanische und italienische Anleihen zu kaufen. Allerdings machten sich rasch Zweifel über die Nachhaltigkeit der Käufe breit. Unter Kreditanalysten hieß es, dass die EZB massive Ankäufe tätigen müsste, um eine nachhaltige Stabilisierung zu erreichen. Es sei unklar, ob die EZB hierzu bereit sei. Zugleich ist aber der erweiterte Rettungsschirm EFSF noch nicht einsatzbereit.

Die US-Börsen fielen am Nachmittag ebenfalls deutlich zurück, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Freitagabend das Rating für das Land zurückgenommen hatte. Die Hoffnungen richten sich nun auf Dienstag, wenn die US-Notenbank tagt. Die Ankündigung einer neuen Runde der Quantitativen Lockerung könnte ebenfalls zu einer Stabilisierung an den Märkten beitragen. Die Umsätze waren erneut hoch. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 305,1 (Vortag: 354,4) Mio Aktien im Wert von rund 7,19 (Vortag: 8,18) Mrd EUR.

Unternehmensnachrichten spielten in einem solchen Umfeld eine sekundäre Rolle. RWE sorgten mit einer Gewinnwarnung und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung für Aufmerksamkeit. Zudem wird der derzeitige Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann seinen Platz etwas früher räumen und dafür Peter Terium sein Amt übernehmen. "Das ist alles bereits zuvor in den Medien diskutiert worden", meinte ein Analyst. Die lange Übergangsperiode zwischen dem alten und dem neuen Management bedeute freilich eine ausgedehnte Phase der Unsicherheit über die künftige Unternehmensstrategie. RWE verloren in dem schwachen Umfeld 5,6% auf 30,69 EUR.

Besser schnitten die Versicherer ab. Allianz verloren "nur" 2,7%% auf 77,00 EUR, Munich Re 1,9% auf 91,07 EUR. Sie profitierten damit als Besitzer von Anleihen von der Ankündigung der EZB. Wegen der Angst der Anleger vor einem Rückfall in die Rezession brachen Zykliker ein. So fielen ThyssenKrupp um 9,6% auf 22,25 EUR. Bei den Automobiltiteln belastete auch eine nachlassende Absatzdynamik bei BMW. Die Aktie fiel um 8,8% auf 55,14 EUR. Auch die Aktien der Zulieferer erlitten empfindliche Verluste.

Hannover Rück können nach Veröffentlichung von Geschäftszahlen nicht an der vergleichsweise stabilen Entwicklung der Versicherer partizipieren. Das Wachstum der Bruttoprämien und des EBIT seien unter den Erwartungen geblieben, wobei das EBIT unter niedrigeren realisierten Kapitalgewinnen gelitten habe, meinte ein Analyst. Die Aktie verlor um 8,9% auf 29,41 EUR.

DJG/mif/raz

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