Alt 05.08.11, 09:15
Standard XETRA-START/Ausverkauf geht weiter - Erste Schnäppchenjäger
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt setzt sich am Freitagmorgen fast ungebremst fort. Gegen 9.45 Uhr verliert der DAX 2% oder 129 auf 6.285 Punkte. Im Tagestief hatte er allerdings bereits bei 6.153 Punkten gelegen. Händler sprechen von ersten Käufen durch Schnäppchenjäger.

Seit Freitag vergangener Woche hat der Gift-Cocktail aus sich weltweit gleichzeitig verdüsternden Konjunkturaussichten und anhaltenden Staatsschuldenkrisen im Euroraum und den USA den Leitindex damit 12,2% gekostet. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX gar um 3,1% oder 284 auf 8.941 Punkte nach unten. Der TecDAX fällt um 4,5% oder 32 auf 692 Punkte zurück. Auch hier gibt es erste Erholungen von den Tagestiefs.

Angesichts der Unsicherheit über die globalen makroökonomischen Perspektiven richtet sich der Blick der Marktteilnehmer auf den für den Nachmittag angekündigten US-Arbeitsmarktbericht. Volkswirte erwarten, dass im Juli 75.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft entstanden sind. Dies wäre zwar eine Belebung nach dem Anstieg um 18.000 Stellen im Vormonat, verglichen mit dem ersten Vierteljahr bliebe die Entwicklung am US-Beschäftigungsmarkt damit aber weiter anämisch.

Am Vormittag könnte das italienische BIP im zweiten Quartal für neue Impulse sorgen. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf ein Plus von 0,3% gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Italien ist zuletzt wegen der hohen Verschuldung im Vergleich zur Wirtschaftsleistung in den Fokus der Kapitalmärkte gerückt.

Die Verluste im frühen Geschäft vollziehen sich auf breiter Front, im DAX notiert kein einziger Wert im Plus. "Zur Sache" geht es vor allem bei den Zyklikern. So brechen VW um 5,8% auf 114,35 EUR ein. Infineon verbilligen sich um 5,6% auf 5,62 EUR. BASF geben um 4,7% auf 53,99 EUR nach. Besser halten sich die als defensiv geltenden Papiere von Deutscher Telekom (-0,2%), E.ON (-1,1) und RWE (-1,4).

Sehr positiv für E.ON werten Händler Berichte, die Bundesnetzagentur dränge auf Laufzeitverlängerung von vier alten Kohlekraftwerken. Positiv sei die Botschaft dahinter, weil sie vermuten lasse, die Agentur rechne mit Energie-Engpässen.

Allianz geben nach Zahlen für das zweite Quartal um 1,9% auf 81,24 EUR nach. Das operative Ergebnis sei solide ausgefallen, Vorsteuerergebnis und Nettogewinn hätten allerdings die eigenen und die Markterwartungen verfehlt, sagt Silvia-Quandt-Analyst Christian Muschick.

DJG/jej/gos

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