FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Verlustserie der vorangegangenen Handelstage kommt es am Donnerstagmorgen zu der von den Anleger erhofften Erholungsbewegung am deutschen Aktienmarkt. Diese fällt gleichwohl eher zaghaft aus angesichts der massiven Verluste zuvor. Händler verweisen auf die Umkehr der US-Börsen im späten Geschäft als Impulslieferant. Gegen 9.50 Uhr gewinnt der DAX 0,7% oder 48 auf 6.687 Punkte.

"Aus technischer Sicht besteht nun die Chance auf eine Handelsspanne zwischen etwa 6.500 und 7.000 Punkten", heißt es im Handel. Eine Fortsetzung der Talfahrt Richtung Baisse wäre dann erst einmal vom Tisch. Ein kleinerer Widerstand wird noch bei 6.850 Punkten ausgemacht.

Die Erholung steht auf wackligen Füßen. "Ein erstes Risiko kommt von den deutschen Auftragseingängen", glaubt ein weiterer Marktteilnehmer. Sollten sie enttäuschen, könnten sich die Kurse wieder setzen. Im Blick stünden zudem die Notenbanken. Von der kommende Woche tagenden US-Notenbank werden neue Stimuli erhofft.

Bereits am Berichtstag finden die Treffen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank statt. Mit Blick auf die EZB interessiert die Anleger vor allem, ob sich die Notenbank angesichts der zuletzt deutlich schlechteren Konjunkturdaten weniger "hawkish" äußern wird. Darüber hinaus beschäftigt die Anleger die Frage, ob die Zentralbank an den europäischen Anleihemärkten eingreifen wird. Aus den USA kommen als potenzielle Impulsgeber am Nachmittag die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.

Auf Unternehmensebene sorgt eine kaum überschaubare Flut von Quartalszahlen für Kursbewegungen. Die Quartalszahlen der Telekom werden als "gemischt" beurteilt. Einer guten Entwicklung in Deutschland stehe ein schwaches Marktumfeld in Europa und den USA gegenüber. Die Aktie gewinnt im frühen Geschäft 0,3% auf 10,29 EUR.

Dank eines Erholungsschubs geht es für adidas kräftig nach oben. "Das Unternehmen hat wie erwartet geliefert, vielleicht einen Tick unter den Prognosen", so ein Marktteilnehmer. Viele Anleger seien zuletzt aus der Aktie ausgestiegen, das deute auf kräftiges Erholungspotenzial hin. adidas gewinnen 3,3% auf 50,43 EUR.

Erholen können sich Lufthansa, Fraport, Air Berlin und TUI nach der vorläufigen Absage des Fluglotsenstreiks. Dazu kommt, dass der Zwischenbericht von Fraport positiv von Marktteilnehmern bewertet wird. Fraport steigen um 2,1% auf 53,84 EUR. Munich Re gewinnen nach der Vorlage von Quartalszahlen 0,8% auf 98,57 EUR nur mäßig nach Quartalszahlen. Im Handel ist von eher enttäuschenden Zahlen die Rede.

SGL Carbon gewinnen 2,2% auf 17.08 EUR. Hier stützt der Ausblick. Rhön Klinikum steigen um 0,7% auf 16,77 EUR. Zwar lägen Nettogewinn und Gewinn je Aktie leicht über den Erwartungen, alle anderen Kennziffern aber eher darunter. Nach guten Zahlen gewinnen ProSieben 2,8% auf 17,17 EUR. Für Symrise geht es nach enttäuschenden Zahlen des Mitbewerbers Givaudan um 2,1% auf 17,41 EUR nach unten.

DJG/mpt/gos

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