Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Montag etwas erholt. Der DAX stieg um 5 Punkte oder 0,1 Prozent auf 7.169 Punkte. Händler wollten das kleine Plus angesichts der deutlichen Verluste der vergangenen Woche nicht überbewerten, sie sprachen von einer abwartenden Haltung der Anleger angesichts der Diskussion um die Fiskalklippe in den USA und um die Euro-Krise. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra nur noch rund 118,2 Millionen Aktien nach 202,9 Millionen am Freitag.

"Anleger, die ins Risiko gegangen sind, tendieren im Umfeld aktueller Unsicherheit zu Gewinnmitnahmen", warnen die Analysten von Metzler. In Euroland bestünden weiterhin hohe Konjunkturrisiken, da der Abschwung nun die wirtschaftlichen Schwergewichte Frankreich und Deutschland treffe. Und in den USA werde der Zwang zur Haushaltskonsolidierung die Konjunktur bremsen.

Einen nachhaltigen Aufschwung werde voraussichtlich erst das Umschiffen der Fiskalklippe in den USA ermöglichen: Bei einer Lösung könnte der Markt die Aufwärtsbewegung mit "voller Wucht fortsetzen", meinen die Händler eines US-Hauses. Noch regiert aber die Unsicherheit und unter Druck gerieten deshalb auch ausgewählte konjunkturabhängige Titel: Die Aktien von ThyssenKrupp verloren 1,0 Prozent auf 17,24 Euro und die von Infineon gaben um 1,7 Prozent auf 5,27 Euro nach.

Auf der anderen Seite stiegen die Aktien von K+S vor dem Quartalsausweis des Unternehmens um 2,0 Prozent auf 35,91 Euro. Der deutsche Konzern sollte im Kali-Geschäft im dritten Quartal vergleichsweise gut abgeschnitten haben. Während die Konkurrenten unter einem Rückgang der Nachfrage in Asien leiden, sitzen die Kunden von K+S vor allem in Europa und Südamerika. Das Geschäft mit Auftausalzen dürfte allerdings unter hohen Lagerbeständen gelitten haben. Auch der Kurs von E.ON konnte sich vor den Quartalszahlen erholen: Er gewann 0,3 Prozent auf 16,54 Euro.

Lufthansa-Aktien stiegen um 1,1 Prozent auf 12,43 Euro. Die Fluggesellschaft hat auch im Oktober mehr Passagiere befördert. Damit kann die Lufthansa die konjunkturelle Schwäche im Frachtgeschäft mehr oder weniger ausgleichen. Allianz-Aktien stiegen um 0,6 Prozent auf 93,99 Euro: Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel auf 110 von 100 Euro erhöht.

In der zweiten Reihe stieg die Klöckner-Aktie um 2,3 Prozent, nachdem die Analysten der BNP Paribas den Titel auf "Outperform" erhöht hatten. Die Aktien von Deutsche Wohnen reagierten positiv auf gute Quartalszahlen und einen erhöhten Ausblick. Für das Papier ging es um 1,3 Prozent nach oben auf 14,11 Euro. Und bei Wincor Nixdorf sprachen Händler von Schnäppchenjägern nach dem Zwischenbericht: Der Kurs stieg um 3,0 Prozent. Auf der anderen Seite gaben EADS-Aktien um 0,9 Prozent nach. "Boeing kann dieses Jahr zum ersten Mal seit sechs Jahren mehr Aufträge als EADS verbuchen - das drückt", sagte ein Händler.

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