Beitrag gelesen: 3459 x |
||
Der DAX erreichte am 27. Mai mit 9953 Indexpunkten (+0,53%) ein neues Allzeit-Hoch und ist jetzt nur 47 Punkte von der“ magischen“ und allseits erhofften 10.000er-Marke entfernt. Angefeuert wurde der DAX durch die Erwartungen weiter sinkender Zinsen der EZB. Auch die Berichtssaison verlief bisher positiv und der IFO-Geschäftsklima-Index unterstützte auch die positive Entwicklung. Der Haussetrend beim DAX ist auch charttechnisch mit den neuen Höchstkursen voll intakt.
Dennoch rechne ich nach dem Erreichen der 10.000-er Marke mit Korrekturen im Jun/Juli. Zum einem nimmt die Gewinndynamik sowohl in den USA als auch in Deutschland ab und nach der nächsten EZB-Zinssenkung hat die EZB kaum mehr Handlungsspielraun außer mit „außergewöhnlichen Maßnahmen“; also QE. Bei der Europawahl gab es zwar wie erwartet einen Rechtsrutsch, der aber nicht so stark ausfiel wie anfangs vermutet wurde, was die Börse wiederum beruhigte. Besorgniserregend ist allerdings die politische Entwicklung in Frankreich, da die rechtsextreme Front National unter der Führung von Marine Le Pen 25% der Stimmen bei der Europawahl bekam und damit mehr als die konservative Oppositionspartei UMP mit 20,8%. Oder gar die Sozialitische Partei unter Hollande mit 15%, was ein Erdrutsch war. Le Pen fordert schon den Rücktritt von Hollande. Im Jahr 2017 will sie Präsidentin von Frankreich werden; aber auch Sarkozy startet dann zu einem Come back. Hollande seinerseits kündigte Reformen an, will aber in Europa jetzt mehr auf Wachstum und Investitionen setzen. Ist damit der Sparkurs in Frankreich ad acta gelegt? Dies heißt in Frankreich aber auch mehr Schulden machen. Frankreich ist nach Deutschland die wichtigste Säule im Europa-Gebäude und die beginnt nun zu wanken, was nicht gut für Europa ist. England wird sich wohl von Europa verabschieden. In Osteuropa war die Wahlbeteiligung denkbar gering. In der Slowakei betrug sie sogar unter 20%. Die osteuropäischen Länder bekommen zwar viele EU-Subventionen, von der europäischen Idee sind aber nur wenige in Osteuropa begeistert. Länder wie Ungern und Tschechien stellen sich auch oft gegen die EU und den Euro. Von einer schlagkräftigen, einheitlichen EU ist die EU weiterhin weit entfernet. Im Gegenteil: Man muss eher mit einer zunehmenden Zersplitterung und einem Auseinanderdriften rechnen, insbesondre dann wenn die wirtschaftlichen Probleme sich wieder verschärfen. Noch glauben die Anleger aber zunächst an ein Comeback Europas. Das Arbeitslosenproblem ist in den südeuropäischen Ländern nach wie vor sehr groß und dies ist auch das Unzufriedenheitspotential, wovon rechte und nationalistische Parteien jetzt mehr denn je profitieren. Auch das ist für die Zukunft Europas gefährlich. Ich erwarte im Sommer viele Protestaktionen auf der Straße in südeuropäischen Ländern wegen des Sparprogramms und der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Auch in Brasilien erwarte ich Demonstrationen und man kann nur hoffen, dass sie nicht gewalttätig sein werden. In der Ukraine wurde am 25. Mai der “Schokoladenbaron“ und Milliardär Petro Poroschenko schon in der ersten Runden zum Präsidenten gewählt und Klitscko zum Bürgermeister in Kiew. Poroschenko wird wohl einen harten, auch militärischen Kurs gegen die Separatisten in Donezk fahren, was nicht ganz ungefährlich ist. Die russische Regierung zeigt sich zwar gesprächsbereit und respektiert auch das Wahlergebnis in der Ukraine. Im Fall einer fortgesetzten militärischen Auseinandersetzung mit den Separatisten wird Russland aber wohl kaum zu einem konstruktiven Gespräch bereit sein. Wie aber soll es jetzt in der Ost-Ukraine weitergehen? Zur Verteidigung bzw. Wiedegewinnung des Flughafens in Donezk wurden auch Hubschrauber eingesetzt. Es starben über 40 Separatisten. Der erste Besuch von Poroschenko soll in der Ost-Ukraine stattfinden. Ich befürchte, dass der Streit noch einmal eskalieren wird. Die Fronten zwischen West- und Ost-Ukraine sind weiterhin verhärtet. Gespannt sein darf man auch, ob die Ukraine die Gasschulden an Gazprom im Juni begleichen kann und auch in der Lage ist, Vorkasse zu zahlen. Sonst wird Gazprom darauf reagieren müssen. Und dann geht der Konfrontationskurs von neuem los. Der RTS-Index ging am 27. Mai mit 2,92% durch Gewinnmitnahmen und auch aufgrund der neuen Eskalation in Donezk kräftig ins Minus. Nur der Mischkonzern Sistema konnte als Red Chip mit +1,2% auf 20 € zulegen. Der Brentölpreis stabilisierte sich 110 USD/Barrel (WTI-Öl bei 104 USd/Barrel) und der Rubel bei 46.9 EUR/RUB. Wie ich erwartet habe, stieg der Rubel in den letzten Wochen schon an, so dass Sie hier mit dem von mir empfohlenen EUR/RUB-Mini-Short-Zertifikat erfolgreich waren. Der deutsche Anleger erzielte in den letzten Wochen seit Mitte März sowohl Kurs- auch Währungsgewinne, ganz im Gegenteil zu den Vormonaten. Schauen Sie sich jetzt das neue Video von Andreas Männicke vom 27. Mai 2014 in EastStockTV, Folge 25 über die Wahlen in Europa und der Ukraine unter www.eaststock.de, dort unter "Interviews" an" oder direkt bei www.youtube.com. TV-Hinweise: Herr Männicke wurde am 14. Mai in NTV-Telebörse im Zertifikate-Check mit Friedhelm Tilgen und im DAF von Dr. Bernhard Jünemann über die Ostbörsen befragt. Am 23. Mai war er in der Sendung Makro in 3SAT zu sehen. Sie könne alle TV-Interviews jetzt unter www.eaststock.de, dort unter „Interviews“ abrufen. Informieren Sie sich jetzt ausführlich über die Hintergründe der Ukraine/Russland-Krise: Bestellen Sie jetzt auch ein Probe-Abo (3 Ausgaben per Email für nur 15 €) des monatlich erscheinenden Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS mit einem Ukraine/Russland-Special mit vielen Hintergrund-Informationen und neuen Anlage-Vorschlägen wie mit der "Aktie" des Monats und lukrativen Zertifikaten. Denn wie heißt es so schön: erst informieren und dann investieren! Bestellen Sie jetzt auch den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|