Alt 21.10.10, 16:41
Standard Wall Street fester - Berichtssaison liefert Kaufargument
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street tendiert am Donnerstag im Verlauf fest. Als Grund für die Kauflaune wird im Handel die laufende Berichtssaison genannt, die bisher positiv überrascht habe. Zudem gab es gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt, nachdem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet zurückgegangen sind. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte steigt gegen 16.55 Uhr MESZ um 0,8% oder 93 Punkte auf 11.201. Der S&P-500 legt um 0,9% bzw 10 Zähler auf 1.188 zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index handelt 0,9% oder 22 Punkte höher bei 2.479.

Der Philly-Fed-Index stieg per Oktober auf 1,0 nach minus 0,7 Punkten. Damit verfehlte er die Markterwartung, die von einem Plus von 2 ausgegangen war. Nach Einschätzung der Helaba hat sich damit auch der Philly-Fed-Index wie das Pendant aus der Region New York verbessert, liege allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Grund zur Euphorie liefere der Anstieg nicht, zumal die Subkomponenten ungeachtet der leichten Verbesserungstendenzen teilweise noch deutlich im negativen Bereich lägen. Die Aussichten auf weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen durch die Federal Reserve bestünden damit unverändert.

Der Anteil der Optimisten an Wall Street ist auf den höchsten Stand seit fünf Wochen gestiegen. Fast die Hälfte der von der American Association of Individual Investors (AAII) befragten Anleger zählt sich zu den Bullen. Ihr Anteil ist einer wöchentlichen Umfrage zufolge um 2,5 Prozentpunkte auf 49,6% gestiegen im Vergleich zur Vorwoche. Während dieser Zeit stagnierten die Standardwerte-Indizes auf hohem Niveau. Die übrigen Befragten verteilen sich gleichmäßig mit jeweils 25,2% auf die Lager der Bären und der neutral Positionierten.

Die Aktie des Internetauktionshauses eBay haussiert um 8,7% auf 27,90 USD, nachdem der bereinigte Gewinn des Unternehmens im dritten Quartal mit 40 Cents je Aktie über der Konsensprognose von 37 Cents gelegen hatte. Während das Kerngeschäft mit Auktionen noch mitten in einer dreijährigen Restrukturierungsphase steckt, zeigte sich PayPal erneut als Lichtblick des Konzerns. Der Umsatz des Online-Bezahldienstes legte um 22% auf 838 Mio USD zu.

Indes wird positiv gesehen, dass Caterpillar überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat, die Anhebung des Ausblicks lieferte dann das Sahnehäubchen. "Der Markt schaut sehr stark auf den Zykliker", so ein Marktteilnehmer. Der Baumaschinenhersteller hat im dritten Quartal die Gewinnerwartungen klar übertroffen und den Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Die Prognose für 2010 hob Caterpillar an und rechnet mit einem Umsatz von 41 Mrd bis 42 Mrd USD nach zuvor 39 Mrd bis 42 Mrd USD. Der Gewinn je Aktie wird bei 3,80 USD bis 4,00 USD nach bislang 3,15 bis 3,85 USD gesehen. Die Aktie, die zuletzt gut gelaufen war, verliert 0,5% auf 79,81 USD.

Die Kostensenkungen und der Fokus auf einen verbesserten Cashflow hätten sich im dritten Quartal ausgezahlt, sagte CEO Doug Oberhelman. Der Schlüssel zum Umsatzwachstum sei das anhaltende Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern gewesen. Die Lagerbestände der Händler stagnierten, das Durchschnittsalter der Mietflotte habe sich nicht verbessert. Das dürfte sich bei Caterpillar in Zukunft positiv auswirken, zeigte sich Oberhelman optimistisch.

McDonald's hat im dritten Quartal erneut von einem starken Geschäft in allen Regionen der Welt profitiert und mehr verdient, das Nettoergebnis konnte auf 1,39 Mrd USD von 1,26 Mrd USD im Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Die operative Marge stieg auf 33,3% von 32%. Auf vergleichbarer Basis habe die Fastfoodkette Umsatz und die Zahl der Restaurant-Besucher überall auf der Welt gesteigert und eine gestiegene Profitabilität erzielt. Die ebenfalls im Dow gelistete Aktie steigt um 2,5% auf 79,33 USD.

AT&T hat im dritten Quartal erneut vom Verkauf des Apple iPhone profitiert und deutlich mehr verdient. Der Telekommunikationskonzern hatte im Mai seine Softwareentwicklungstochter Sterling Commerce für 1,4 Mrd USD an IBM verkauft. Vor Sonderposten legte der Gewinn je Aktie um 3,8% auf 0,55 USD zu und traf damit genau die Analystenprognose. Der Aktie kann dies keinen positiven Impuls versetzen, sie verliert 0,4% auf 28,48 USD.

Netflix haussieren um 14% auf 174,40 USD, nachdem der DVD-Verleiher im dritten Quartal mit 78 Cents je Aktie über der Erwartung von 71 Cents lag. Vor allem das Streaming-Geschäft des Unternehmens hatte deutlich zugelegt. Zudem erhöhte Netflix ihre Prognose für die Kundenzahl zum Jahresende auf eine Spanne von 19,0 Millionen bis 19,7 Millionen, zuvor lag die Schätzung lediglich bei 17,7 Millionen bis 18,5 Millionen.

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