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NEW YORK (Dow Jones)--Die Verunsicherung angesichts stärker anziehender Zinsen im Handelsverlauf am Dienstag an den US-Börsen ist am Mittwoch bereits wieder verschwunden. Dafür sorgt der Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses. Anders als es die unerwartet stark gestiegenen Verbraucherpreise vom Vortag hätten erwarten lassen können, lässt sich aus dem vorab veröffentlichten Redetext keine Tendenz zu einer strafferen Geldpolitik herauslesen.
Im Gegenteil: Das "Tapering" - das Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Notenbank - sei noch ein gutes Stück entfernt, denn die Fortschritte am Arbeitsmarkt reichten bei weitem noch nicht aus, so Powell. Auch bekräftigte er Notenbankchef frühere Aussagen, dass die Inflation in diesem Jahr zwar erhöht bleiben, dann aber nachlassen werde. Die Anhörung des Fed-Chefs per Livestream beginnt um 18.00 Uhr MESZ. Der Dow-Jones-Index liegt kurz nach Handelsbeginn 0,3 Prozent im Plus bei 35.009 Punkten, die anderen großen Indizes steigen noch etwas stärker. Am Anleihemarkt fallen die Renditen passend zu den Powell-Aussagen wieder deutlich zurück. Am Vortag waren sie in Reaktion auf die Inflationsdaten stark gestiegen. Der Dollar kommt nach dem kräftigen Anstieg vom Vortag wieder merklich zurück. Der Dollarindex sinkt um 0,3 Prozent. Der Euro steigt auf rund 1,1815. Keinen Schrecken jagen den Anlegern die US-Erzeugerpreise für Juni ein. Sie stiegen zwar stärker als von Ökonomen prognostiziert; dies überraschte nach den Verbraucherpreisdaten vom Vortag kaum noch. Banken-Zahlen mit Licht und Schatten Derweil läuft die Bilanzsaison weiter mit Geschäftszahlen der Großbanken Bank of America, Wells Fargo und Citigroup. Ähnlich wie die Wettbewerber Goldman Sachs und JP Morgan, die ihre Zahlen schon am Dienstag veröffentlicht hatten, profitierten auch diese Geldhäuser von der Auflösung von Rückstellungen, die während der Pandemie gebildet worden waren. Bei der Bank of America, deren Kurs um 1,4 Prozent fällt, enttäuschten die Einnahmen. Wells Fargo (+2,1%) verzeichnete jedoch höhere Einnahmen als erwartet. Die Citigroup (+2,8%) übertraf die Erwartungen des Marktes, wobei die Einnahmen weniger sanken als erwartet. Auch die am Vortag noch nachgebenden Goldman Sachs (+1,3%) und JP Morgan (+0,9%) legen zu. Trotz Vorlage überraschend guter Zahlen geht es mit dem Kurs des Vermögensverwalters Blackrock um 3,2 Prozent nach unten. Hier könnten Gewinnmitnahmen im Spiel sein, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um etwa 26 Prozent gestiegen ist. Apple (+1,6%) eilen weiter von Hoch zu Hoch und profitieren von einem Bloomberg-Bericht, laut dem das Unternehmen seine iPhone-Produktion erhöhen will. L Brands steigen um 3,7 Prozent. Das Bekleidungsunternehmen hat seinen Ausblick angehoben. Am Ölmarkt kommt es nach dem Preisanstieg am Vortag zu kleineren Gewinnmitnahmen. Zudem zeichnet sich im Streit der Opec+-Gruppe um Fördermengen eine Einigung ab. Aus informierten Kreisen verlautete, dass die Opec die Basislinie für die Fördermenge der Vereinigten Arabischen Emirate erhöhen werde. Ansonsten warten die Akteure auf die offiziellen Ölvorratsdaten, die erneut rückläufig erwartet werden. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/gos (END) Dow Jones Newswires July 14, 2021 10:01 ET (14:01 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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