Alt 11.12.12, 11:27
Standard Bevorstehender Wahlsonntag bremst Nikkei-Index
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Hoffen und warten lautete am Dienstag das Motto an den ostasiatischen Kapitalmärkten. Die Hoffnungen richten sich auf die andauernden Verhandlungen in den USA zur Umschiffung der zum Jahresende drohenden Fiskalklippe, das Warten gilt der US-Notenbank. Deren Offenmarktausschuss tritt zu zweitägigen Beratungen zusammen und wird das Ergebnis am Mittwochabend (MEZ) verkünden.

Beide Ereignisse wurden an den Märkten überwiegend optimistisch begleitet. So soll es bei den Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern in den vergangenen Tagen leichte Fortschritte gegeben haben und von der US-Notenbank erwarteten Beobachter eine Fortsetzung der expansiven Geldpolitik. "Die Märkte haben bereits irgendeine Art von weiterem Anleihekauf-Programm eingepreist als Ersatz für die auslaufende "Operation Twist", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities. "Die Auswirkungen auf den Yen seien bestenfalls minimal".

"Stimmungsmäßig überwiegt eine 'Risk-on'-Neigung, da die Erwartung dominiert, dass die Fiskalklippe vermieden werden kann", sagte Stratege Joe Bracken von BT Investment Management in Sydney. "Wenn dieses Problem gelöst wird, bekommen wir einen sehr guten Start ins Jahr 2013".

In Sydney und in Seoul ging es um knapp 0,4 Prozent nach oben mit den Indizes. In Tokio drückte die am Sonntag stattfindende Parlamentswahl dem Aktienmarkt ihren Stempel auf. Zudem tagt dort in der kommenden Woche die japanische Notenbank. Wahlfavorit Shinzu Abe von den Liberaldemokraten hatte in den vergangenen Wochen angekündigt, den Druck auf die Notenbank erhöhen zu wollen, ihre expansive Geldpolitik auszuweiten. Die abwartende Haltung vieler Akteure vor der Wahl hielt den Nikkei-Index im Zaum. Er verlor 0,1 Prozent auf 9.525 Punkte.

Der Markt in Schanghai ging 0,4 Prozent leichter aus dem Tag. Hier sprachen Händler von Gewinnmitnahmen, nachdem der Markt an den vier Handelstagen zuvor zugelegt hatte, zuletzt befeuert von insgesamt positiv bewerteten neuen Konjunkturdaten.

In Tokio standen die Papiere von Stromversorgern unter Druck. Die Atomenergieaufsicht des Landes haben einen Fehler gefunden, der dazu führen könnte, dass ein Reaktor von Japan Atomic Power vollkommen vom Netz genommen werden muss. Weitere Überprüfungen auch bei anderen Versorgern sind wahrscheinlich. In der Folge verloren die Aktien der Atomic-Power-Gesellschafter Kansai Electric Power und Chubu Electric Power jeweils rund 4 Prozent.

Die Aktie des Schwergewichts Fast Retailing stieg dagegen um 1,1 Prozent auf ein Jahreshoch. Das Unternehmen, das die Bekleidungskette Uniqlo betreibt, profitierte von der Erwartung eines kalten Winters in Japan, die die Umsatzprognosen beflügelte.

In Sydney wurde der Index gestützt von Gewinnen bei Rohstoffwerten. Nach dem jüngsten Anstieg des Eisenerzpreises gewannen die Aktien von Rio Tinto 0,7 Prozent, Fortescue Metals Group verbesserten sich um 3,9 Prozent und BHP um 1,3 Prozent auf 35,41 Australische Dollar. BHP rissen dabei einen wichtigen Widerstand bei 35,04 Dollar.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar zum Yen stabil deutlich über 82 Yen. Zum koreanischen Won war er allerdings auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten gesunken. Ein Dollar kostete zuletzt 1.076,76 Won. Teilnehmer erklärten dies vornehmlich mit der Erwartung weiterer expansiver Maßnahmen der US-Notenbank, die den Dollar tendenziell schwächen dürften. Weitere deutliche Verluste des Dollarkurses seien gleichwohl unwahrscheinlich, denn mit Kursen unter 1.076 Won steige die Wahrscheinlichkeit, dass die koreanische Notenbank zugunsten des Dollar interveniere. Der Euro legte zum Dollar ebenfalls zu. Für einen Euro wurde 1,2943 Dollar bezahlt. Im Tagestief am Dienstag waren es noch weniger als 1,29 Dollar.

Der Ölpreis konnte sich von seinen Vortagesverlusten nicht erholen und litt weiter belastet von Nachfragesorgen. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete in Asien 85,77 Dollar. Im Tageshoch am Montag war für ein Barrel noch knapp ein Dollar mehr zu bezahlen.

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