Alt 07.12.12, 09:16
Standard Wall Street sorgt für Kursaufschläge
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An den asiatischen Märkten ist es zum Wochenausklang mit den positiven Vorgaben aus den USA weiter aufwärts gegangen. Neben Gewinnen bei den Technologiewerten stützte auch der deutlicher als erwartete Rückgang bei den wöchentlichen US-Erstanträgen auf Arbeitslosigkeit das Sentiment an der Wall Street. Hoffnungsvoll werde nun auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht für November aus den USA geschaut, der um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht wird. In Hongkong glückte das Börsen-Debüt des chinesischen Versicherers PICC.

Über die Woche gesehen lief es gut für die asiatischen Märkte. Vor allem chinesische Aktien gehörten zu den großen Gewinnern. In Schanghai legte das Börsenbarometer bis zum Donnerstag um 2,5 Prozent. Zu Wochenanfang herrschten noch Molltöne im Reich der Mitte vor. Der Index fiel auf den niedrigsten Stand seit rund vier Jahren. Dann kam die Kehrtwende: Die Hoffnung auf umfassende Konjunkturprogramme der Regierung trieb die Kurse nach oben.

Der Shanghai-Composite-Index verbesserte sich auch am Freitag wieder und legte um 1,6 Prozent zu. Besonders Zementfirmen standen auf der Kaufliste der Anleger. Sie profitierten von möglichen Regierungsmaßnahmen zur stärkeren Urbanisierung.

In Hongkong stand der Versicherer und Börsenneuling PICC im Rampenlicht. Am ersten Handelstag schoss das Papier um fast 7 Prozent in die Höhe. Der Konzern hat bei seinem Gang auf das Börsenparkett 3,1 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Es ist damit der größte IPO in der ehemaligen Kronkolonie seit zwei Jahren. Trübe sieht es dagegen für einen anderen Neuling an der Börse aus. Die in dieser Woche gestartete Zhengzhou Coal Mining Machinery notierte um rund 9 Prozent unter ihrem Ausgabepreis.

Insgesamt schob sich der Hang-Seng-Index in einem vorsichtigen Handel um 0,4 Prozent vor. Nervös blickt der Markt auf wichtige Wirtschaftsdaten, die in den kommenden Tagen zur Veröffentlichung anstehen. Am Sonntag werden in China Zahlen zur Industrieproduktion und Inflation bekannt gegeben. Einen Tag später folgen Handelsdaten.

Für den Luxusgüterkonzern Prada läuft es derzeit rund. Die Aktie schnellte in Hongkong um rund 7,3 Prozent empor auf ein neues Rekordhoch. Das Unternehmen hatte für das dritte Quartal einen um 30 Prozent gestiegenen Nettogewinn ausgewiesen.

An den Devisenmärkten trat der Dollar gegenüber dem Yen auf der Stelle. Der Greenback notierte bei 82,33 Yen nach 82,42 Yen am Vorabend in New York. Der japanische Aktienmarkt spiegelte die Yen-Entwicklung wieder und veränderte sich kaum. Der Nikkei-225 behauptete sich knapp mit einem Minus von 0,2 Prozent. Für ein deutliches Kursplus lasteten auf dem Markt zu viele Unwägbarkeiten, hieß es aus dem Handel. "Der US-Arbeitsmarktbericht, Unsicherheiten über die japanischen Unterhauswahlen und ein möglicher nordkoreanischer Raketentest dämpften die Stimmung", sagte der Teilnehmer eines ausländischen Brokerunternehmens. Außerdem befürchteten einige Marktteilnehmer, der Yen könne nach einer aktuellen Schwächeperiode wieder deutlich aufwerten.

Der gebeutelte Elektronikkonzern Sharp konnte sich derweil über ein kräftiges Kursplus freuen. Das Papier schoss um rund 8,5 Prozent empor, nachdem die taiwanesische Foxconn weitere Gespräche über eine Beteiligung am japanischen Unternehmen bestätigt hatte.

In Südkorea gewann der Kospi-Index 0,4 Prozent. Hier verfolgte der Markt gebannt neueste Ereignisse beim Ringen um eine Einigung bei der US-Fiskalklippe. "Die US-Politiker unternahmen in der vergangenen Nacht viele Anstrengungen, die Fiskalklippe doch noch zu umschiffen", sagte Analyst Kim Ju-yong von Bookook Securities Co. Der Markt hoffe auf eine Verständigung noch vor Weihnachten. Die Papiere des Index-Schwergewicht Samsung verbesserten sich um 1,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Titel von LG Electronics gewannen 0,7 Prozent.

Der australische S&P/ASX 200 kletterte um 0,9 Prozent auf 4.551 Punkte. Damit blieb er in der Nähe seines Sechs-Wochen-Hochs, das er ihm frühen Handel mit 4.554 Punkten erreicht hatte. Der Markt jubelte über einen Bericht, wonach die Regierung ihre Selbstverpflichtung kassieren könnte, Budgetüberschüsse zu erzielen. Das gelte, sofern das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal unter seinen langfristigen Durchschnitt absacke.

Die Feinunze Gold befand sich wieder im Aufwind und hielt genau die Marke von 1.700 Dollar. Der Goldhandel verlief aber vor Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten gedämpft, hieß es von einem Teilnehmer.

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