Alt 04.12.12, 09:12
Standard US-Vorgaben belasten - China schafft Sprung ins Plus
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Schwache Vorgaben von der Wall Street haben an den asiatischen Aktienmärkten überwiegend für Abgaben gesorgt. Vor allem der enttäuschende ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, der auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gefallen war, hatte das Sentiment in den USA belastet. Mit 49,5 rutschte der ISM-Index wieder unter die wichtige Schwelle von 50, die auf eine Kontraktion im Verarbeitenden Gewerbe hindeutet. Der weiterhin ungelöste Streit um den US-Haushalt rückte ebenfalls wieder verstärkt in den Fokus. Sollten sich Regierung und Opposition bis zum Ende des Jahres nicht einigen, treten automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft, die die USA schlimmstenfalls in die Rezession stürzen könnten. In Tokio legte die Sharp-Aktie gegen den Trend zu. Grund waren Medienberichte über einen möglichen Einstieg des US-Chipherstellers Qualcomm.

In Australien litten die Kurse unter den schwachen Konjunkturaussichten, die zu einer weiteren Zinssenkung der Reserve Bank of Australia (RBA) geführt hatten. Der S&P/ASX-200 reduzierte sich um 0,6 Prozent. Die RBA versucht mit einem niedrigeren Leitzins auf den auslaufenden Boom im Bergbausektor des Landes zu reagieren. Die Währungshüter senkten den Leitzins weitere um 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent. Seit einem Jahr nimmt die Zentralbank den geldpolitischen Schlüsselsatz immer weiter nach unten - bisher um 175 Basispunkte.

Dagegen legte der Australische Dollar gegenüber dem US-Dollar im Anschluss an die Entscheidung zu. Die Aussagen seien insgesamt neutraler als erwartet ausgefallen, was den Australischen Dollar gestützt habe, so ein Devisen-Analyst. Der Euro notierte weiterhin deutlich über der Marke von 1,30 US-Dollar. Der Yen zog nach der jüngsten deutlichen Abschwächung gegenüber dem Dollar leicht an. Anleger an der Börse in Tokio nahmen dies zum Anlass für Gewinnmitnahmen. Der Nikkei-225-Index fiel um 0,3 Prozent. "Der Devisenmarkt hat sich stabilisiert, die Gespräche um die drohende Fiskalklippe stocken und die Hoffnungen im Zusammenhang mit der Wahl in Japan sind eingepreist. Es gab also wenige Argumente für weitere Käufe", so Tatsunori Kawai von kabu.com.

Vor allem die zuletzt gut gelaufenen Titel standen in Tokio unter Abgabedruck. So fiel die Aktie von Fast Retailling um 1,7 Prozent. Am Vortag war ein Anteilskauf am US-Unternehmen J Brand Holdings bekannt gegeben worden. Im Technologiebereich fielen die Aktien von Advantest um 3,5 Prozent und die von Nikon um 3,1 Prozent. Dagegen ging es mit der Sharp-Aktie um 1,2 Prozent nach oben. Berichten zufolge will der US-Chiphersteller Qualcomm einen Anteil von fünf Prozent an den Japanern erwerben. Die Transaktion habe ein Volumen von 10 Milliarden Yen. Sharp befand sich auch mit anderen US-Unternehmen wie Dell und Intel in Verhandlungen.

Auch in Südkorea gaben die Kurse nach, der Kospi reduzierte sich um 0,3 Prozent. Hier belastete vor allem die Sorge bezüglich der drohenden Fiskalklippe in den USA. Posco-Papiere büßten 1,9 Prozent ein. Das Unternehmen ist nach Medienberichten der bevorzugte Bieter für einen Anteil an einer von ArcelorMittal kontrollierten Eisenerzmine in Kanada. "In Zeiten einer globalen Abschwächung der Konjunktur könnte sich dies negativ auf die Bilanz auswirken, was dann wiederum eine Abstufung der Kreditwürdigkeit nach sich ziehen könnte", sagte Analyst Moon Jeong-Up von Daishin Securities.

Die Börse in Schanghai schaffte nach einer Schlussrally bei den Bankenwerten noch den Sprung in positives Terrain. Der Shanghai-Composite Index verbesserte sich um 0,8 Prozent. Die anhaltende Sorge vor einem potenziellen Aktien-Überangebot mit dem Dezember-Verfall habe die Aufwärtsbewegung aber gebremst. Die Aktien der Huaxia Bank legten um 1 Prozent zu, nachdem die Titel am Vortag mit Berichten über Probleme im Bereich Vermögensverwaltung um über 4 Prozent eingebrochen waren. Im Fahrwasser zogen auch andere Werte aus dem Sektor an. Die Aktien der China Merchants Bank kletterten um 0,7 Prozent und die Titel der Bank of Communications stiegen um 0,2 Prozent.

Der Ölpreis der Sorte WTI setzte seine Abgaben des Vortages nach dem schwachen ISM-Index fort. Ein Barrel kostete 88,60 Dollar, nach einem Settlement von 89,03 Dollar am Vortag. Der Goldpreis zeigte ebenfalls mit einem leichten Abschlag bei 1.707 Dollar je Feinunze.

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