Alt 28.11.12, 10:35
Standard US-Haushaltsstreit treibt Kurse südwärts
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Der US-Haushaltsstreit hat am Mittwoch die Stimmung an den Börsen in Asien belastet. Die Indizes zeigten sich durch die Bank mit Verlusten. Besonders hart traf es die Aktienkurse in Schanghai: Wegen fehlender Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft fiel dort das Börsenbarometer auf ein neues Vierjahrestief.

Die Ängste vor der drohenden Fiskalklippe wurden durch Aussagen des Mehrheitsführers im US-Senat, Harry Reid, am Dienstag von Neuem geschürt. Er sprach davon, dass bisher lediglich "kleine Fortschritte" erzielt worden seien. Die Wall Street reagierte darauf mit Abschlägen, obwohl ein Regierungssprecher abstritt, dass die Verhandlungen in einer Sackgasse steckten.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnte unterdessen, dass ein Scheitern der Verhandlungen, die US-Wirtschaft in eine Rezession mit globalen Auswirkungen stürzen könnte.

Der US-Dollar notierte gegenüber dem Yen bei 81,86 Yen etwas schwächer. Am späten Dienstag ging der Greenback noch mit 82,15 Yen um.

Der wieder erstarkende Yen belastete die Aktienkurse in Japan, wo das Börsenbarometer Nikkei mit einem deutlichen Abschlag von 1,2 Prozent bei 9.308 Punkten schloss. In den vergangenen vier Handelstagen hatten die japanischen Aktien aufgrund der Schwäche des Yen zugelegt. Investoren nutzten dies für Gewinnmitnahmen bei Exportwerten, die vom zuletzt schwachen Yen-Kurs profitiert hatten. Die Aktien des Baumaschinenherstellers Komatsu gaben 2,1 Prozent nach, die Papiere des Industrieroboterherstellers Fanuc um 1,9 Prozent. Canon verbilligten sich um 3,1 Prozent. Fujitsu verloren 2,6 Prozent nach einem Medienbericht, demzufolge das Unternehmen 100 Milliarden Yen in seine britische Tochter pumpen will, um Pensionszahlungen nachkommen zu können. Werte aus den Bereichen Schiffbau und Stahl litten unter Sorgen um die Wirtschaftsaussichten für China.

In China setzte der Shanghai Composite indessen seinen Sinkflug fort und schloss mit einem Minus von 0,9 Prozent auf einem neuen Vierjahrestief bei 1.974 Punkten. Wegen ausbleibender konjunkturstützender Maßnahmen, schwacher Unternehmensergebnisse sowie Ängsten vor einer Aktienschwemme und einem Liquiditätsengpass zum Jahresende stießen Investoren weiter Aktien ab. Am Dienstag hatte der Index zum ersten Mal seit fast vier Jahren unter der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 Punkten geschlossen.

Auch in Hongkong ging es um 0,6 Prozent abwärts. Die Aktien des französischen Kosmetikunternehmens L'Occitane International sanken um 5,3 Prozent, trotz einer Gewinnsteigerung um 16 Prozent im ersten Halbjahr. Analysten verwiesen auf die hohe Bewertung der Aktie, die um 56,7 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zugelegt hatte.

In Australien und Südkorea drückte ebenfalls die Risikoaversion auf die Kurse. Nach einem dünnen Handel schloss der S&P/ASX 200 in Sydney aufgrund von Gewinnmitnahmen mit einem geringfügigen Abschlag von 0,2 Prozent. Rohstoffwerte wie BHP Billiton, Rio Tinto, Fortescue Metals und Newcrest Mining gaben um bis zu 1,9 Prozent nach. Herbe Verluste erlitten die Aktien des Anbieters von Tiefbauarbeiten NRW Holdings nach der Vorlage von enttäuschenden Unternehmenszielen. Die Aktie stürzte um 10 Prozent ab. JB Hi-Fi verloren 5,5 Prozent in Sydney, nachdem das Unternehmen Expansionspläne für seine Produktpalette vorgelegt hatte. Der Kospi beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,7 Prozent. Schnäppchenkäufe stützen den Index und verhinderten größere Kursverluste, hieß es dazu am Markt.

In Singapur geben die Titel des Rohstoffhändlers Olam International zuletzt um 3,8 Prozent nach einer zwischenzeitlichen Handelsaussetzung nach.

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