Alt 22.11.12, 11:52
Standard Chinesische Einkaufsmanager sorgen für gute Laune
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Positive Konjunkturdaten aus China haben am Donnerstag an den Börsen in Ostasien für Kauflaune gesorgt. Der vorläufige HSBC-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China für November ist auf 50,4 Punkte und damit zum ersten Mal seit dreizehn Monaten über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen. Damit deuten alle Anzeichen daraufhin, dass die globale Wachstumslokomotive China nach einer Schwächephase wieder in Fahrt kommt.

Für die Börse in Tokio kam weiterer Rückenwind vom Yen. Die anhaltende Schwäche des Yen ließ die Aktienkurse dort auf den höchsten Stand seit sechseinhalb Monaten steigen. Mit rund 82,72 Yen je Dollar bewegte sich die japanische Währung zuletzt auf dem Niveau des Vortages. Der Euro stieg indessen auf 1,2860 US-Dollar und erholte sich weiter von seinem Kursrutsch vom frühen Mittwoch. Die Hoffnung der Investoren ruhe jetzt auf den weiteren Verhandlungen um die Freigabe weiterer Hilfsgelder für Griechenland am kommenden Montag, hieß es.

Der Nikkei-Index zog um 1,6 Prozent auf 9.367 Punkte an. Damit hat sich die am Donnerstag der Vorwoche begonnene Rally bereits auf fast 7 Prozent ausgeweitet. Ausgelöst hatte sie der bei den kommenden Wahlen favorisierte LDP-Chef Shinzu Abe, der angekündigt hatte, bei einem Wahlsieg die Notenbank des Landes zu einer deutlich expansiveren Geldpolitik zu bewegen.

Vor allem Aktienkurse von japanischen Exporteuren legten zu. Die Aktien von Toyota Motor und Nissan Motor verteuerten sich um bis zu 2,9 Prozent. Die Papiere des Halbleiterherstellers Advantest rückten um 3,8 Prozent vor, Nikon gewannen 3,9 Prozent. Die guten Konjunkturdaten aus China beflügelten auch Papiere von Unternehmen mit starkem China-Geschäft. Fanuc legten um 1,2 Prozent zu, Hitachi Construction Machinery um 2,8 Prozent und JFE Holdings um 3,9 Prozent.

Softbank-Aktien sprangen um 4,2 Prozent in die Höhe. Damit erholte sich die Aktie von ihren herben Kursabschlägen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, den US-Telekomanbieter Sprint Nextel zu kaufen.

Die Aktienmärkte in China zeigten sich uneinheitlich. Während in Hongkong der Hang-Seng um 1 Prozent anzog, gab der Index in Schanghai 0,7 Prozent ab. "Es ist immer noch unklar, welche politische Richtung die neue chinesische Führung einschlagen wird. Deshalb halten sich die Investoren momentan zurück. Zudem scheuen sie sich vor dem Jahresende aggressiv Positionen aufzubauen wenn sich die Liquidität verknappt", sagte Jacky Zhang von Capital Securities.

Ein Skandal erschüttert derweil die chinesische Spirituosenindustrie: Ein chinesischer Schnapsbrenner hat offenbar dreimal soviel toxische Substanzen in der Herstellung eines Getreideschnapses verwendet als zugelassen. Aktien der Branche standen daher stärker unter Druck. In Hongkong legte die Aktie des Telekommunikationsunternehmens China Unicom um 3 Prozent zu. Das Unternehmen hatte angekündigt, für 12,2 Milliarden Yuan Teile des Festnetzgeschäfts seiner chinesischen Mutter abzukaufen.

In Australien wirkten zuletzt positive US-Wirtschaftsdaten und die Waffenruhe in Nahost positiv nach. Gewinner waren Rohstofftitel wie Rio Tinto und BHP Billiton. Die Aktien des Bergbauunternehmens Lynas kletterten 7,1 Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, seine umstrittene Verarbeitungsanlage für Seltene Erden in Malaysia in den kommenden Tagen in Betrieb zu nehmen. Die Papiere des Surfausrüsters Billabong schnellten um 6,6 Prozent in die Höhe, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen eventuell sein E-Commerce-Geschäft an die Börse bringen will.

Für den Rest der Woche dürften sich die Aktienmärkte in ruhigem Fahrwasser bewegen, da in den USA das Thanksgiving-Wochenende ansteht und auch in Japan die Börsen wegen des Feiertags "Arbeitsdank-Tag" am Freitag geschlossen bleiben.

Der Ölpreis zeigte sich insgesamt wenig beeindruckt vom vereinbarten Waffenstillstand im Nahostkonflikt, nachdem er zuvor im Zuge der eskalierenden Gewalt noch deutlicher zugelegt hatte. Das Barrel der US-Sorte WTI ging zuletzt wenig verändert mit 87,60 Dollar um.

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