Alt 07.03.13, 12:27
Standard DAX vor 8.000er Marke in Lauerstellung
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Es fehlt nicht mehr viel: Im Tageshoch war der deutsche Aktienmarkt gerade noch 33 Punkte von der magischen Marke von 8.000 Punkten entfernt. Den entscheidenden Impuls kann die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Mittag liefern. Auch ein freundlicher Handelsstart an der Wall Street könnte den Trigger bringen. Gestützt wird die gute Stimmung an den Börsen von der Berichtssaison, die ihren letzten großen Höhepunkt erlebt. Für das Börsenbarometer DAX geht es am Mittag um 0,3 Prozent auf 7.943 Punkte nach oben. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,5 Prozent fester bei 2.693 Punkten.

Volkswirte rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins bei 0,75 Prozent bestätigt. Für Bewegung an den Märkten könnte aber die anschließende Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi sorgen. Die Credit Agricole erwartet, dass Draghi die Wachstumsprognosen für die Eurozone für das laufende Jahr senken und den Markt auf eine baldige Zinssenkung einstimmen wird.

Der Euro dürfte mit jedem Hinweis auf eine zukünftige Zinssenkung kräftig unter Druck geraten. Am Mittag notiert die Gemeinschaftswährung mit Kursen um 1,3020 Dollar. Ein schwächerer Euro muss nach Ansicht eines Händlers aber nicht negativ für die Aktienmärkte sein. Die schwache europäische Wirtschaft könnte hiervon gestützt werden.

Das krisengeplagte und überschuldete Spanien ist am Vormittag länger laufende Anleihen im Gesamtvolumen von gut fünf Milliarden Euro völlig problemlos bei Investoren los geworden. Ungeachtet des in Italien nach dem Wahlpatt drohenden Reformstaus, der wiederum die Schuldenkrise in Europa neu zu entflammen droht, griffen die Anleger bei der Auktion beherzt zu. Auch dass Spanien das Defizitziel 2012 nicht erreichte, störte offenbar nicht. Die Zeichnungsquoten fielen bei allen drei Laufzeiten höher aus als zuletzt. Die Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren sechs Basispunkte leichter bei 4,92 Prozent.

"Obwohl die Konjunktur global zu wünschen übrig lässt, wird die Geldschwemme in den nächsten Monaten wahrscheinlich für höhere Aktienkurse sorgen", erwartet Fondsmanager Jens Erhardt von der DJE Kapital AG. Ohne neue Euro-Krise sei der Weg frei für eine neue Aufwärtsbewegung.

Letzte große Welle an Unternehmensgewinnen

Aus dem DAX haben Merck KGaA, Linde, Conti und adidas neue Geschäftszahlen vorgelegt. Die Aktie von Merck klettert auf 113,45 Euro, ein Plus von vier Prozent. "Merck hat im vierten Quartal besser als von uns erwartet abgeschnitten", heißt es von den Analysten der LBBW. Für dieses und das kommende Jahr stelle Merck ein moderates organisches Wachstum in Aussicht, die Dividende steigt auf 1,70 von 1,50 Euro.

Die Aktie von adidas steigt um 4,2 Prozent auf 74,74 Euro, nachdem sie zuvor mit 75,14 Euro ein neues Allzeithoch markierte. Zwar haben unerwartet hohe Wertberichtigungen bei Reebok das Ergebnis belastet. Dafür hat adidas den Cash-Bestand verfünffacht und gleichzeitig die Lager geräumt. Die Analysten der DZ Bank zeigen sich von der vorgeschlagenen Dividendenerhöhung um 35 Prozent auf 1,35 Euro positiv überrascht.

Auch die Aktien von Conti bleiben mit einem Kursplus von 3,6 Prozent auf 97,36 Euro in der Spur. Conti gebe gegenwärtig Vollgas, kommentiert die NordLB die Geschäftszahlen des Unternehmens. Die starken Zahlen für das Jahr 2012 untermauern nach Meinung der Analysten den erfreulichen Ausblick auf das laufende Jahr 2013, während andere Branchenunternehmen auf die Bremse treten müssten.

Die Aktien von Linde legen nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Tage nun eine langsamere Gangart ein. Sie fallen um 0,3 Prozent auf 140,15 Euro. Die Zahlen zum vergangenen Jahr liegen im Rahmen der Erwartungen. Das Schlusslicht im DAX bildet die Aktie von Lanxess mit einem Abschlag von drei Prozent. Damit reagiert die Börse auf den leicht enttäuschenden Ausblick des Unternehmens.

In der zweiten Reihe steigen die Aktien von Hannover Rück um 2,4 Prozent auf 62,73 Euro. Marktteilnehmer sprechen von robusten Bruttoprämien und einem soliden Anlageergebnis. Der Kurs von Stada gewinnt zwei Prozent auf 29,52 Euro, nachdem Berenberg die Aktien auf die Kaufliste genommen hat.

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