Alt 06.03.13, 12:24
Standard DAX kommt vom Fünfjahreshoch leicht zurück
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Jubelstimmung am deutschen Aktienmarkt, Vorfreude in Europa: Während das Aktienbarometer DAX am Vormittag mit 7.977 Punkten bereits auf einem Fünf-Jahreshoch notierte, fehlen dem Euro-Stoxx-50 noch einige Punkte bis zum 2013er Hoch. Damit wird sichtbar, wo die Investoren kaufen. Während die Wirtschaft in Kerneuropa bereits anspringt, hinkt die Peripherie noch hinterher. Sollten die Nachzügler ihre fiskalischen und politischen Hausaufgaben machen, dürften die Börsen in Italien und Spanien die Favoriten werden.

Die Börsen in Frankreich, Großbritannien, Belgien, Schweiz, Deutschland, Dänemark und Schweden notierten am Vormittag bereits auf einem Jahreshoch. Die Indizes in Italien und Spanien haben dagegen noch eine Wegstrecke vor sich, bis sie das Jahrestop erreichen. Am Mittag notiert der Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 2.691 Punkten. Für den DAX geht es um 0,9 Prozent auf 7.940 Punkte nach oben.

"Über allem steht der Dow", meint Chris Weston von IG Markets mit Blick darauf, dass der US-Index das alte Rekordhoch aus dem Jahr 2007 überwunden hat. An der Börse in Tokio trieb die Aussicht auf viel frisches Geld von der Bank of Japan für die sieche Wirtschaft des Landes die Kurse weiter hoch. Der Nikkei stieg um mehr als zwei Prozent auf den höchsten Stand seit September 2008 und steht kurz vor dem Sprung über 12.000 Punkte.

Ob sich auch an der Wall Street die Blue-Chip-Indizes zu neuen Höchstständen aufschwingen, darüber könnten Konjunkturdaten entscheiden. Veröffentlicht werden die Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP - am Freitag kommt mit dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für Februar das Highlight der Woche - sowie die Aufträge für Industriegüter. Am Abend publiziert zudem die US-Notenbank ihre "Beige Book" genannte Konjunktureinschätzung.

Am Euro-Rentenmarkt geht es derweil weiter nach unten. Investoren schichten angesichts extrem niedriger Renditen in die steigenden Aktienmärkte um. "Die Aussichten für die Weltwirtschaft festigen sich weiter, auch wenn diese im laufenden Jahr noch nicht auf allen Zylindern läuft", sagt Jan Bottermann von der Essener National-Bank. Bundesanleihen haben seit Wochenbeginn parallel zum Anstieg der Aktien nachgegeben.

Der Euro pendelt um die Marke von 1,3050 US-Dollar. Er kann von der Aufwärtsbewegung der Aktienmärkte also nicht profitieren. "Ob sich daran heute etwas ändert, darf bezweifelt werden", sagt Viola Julien von der Helaba. Denn robuste US-Arbeitsmarktzahlen hätten in der Vergangenheit oft den US-Dollar gestützt und nicht den Euro. Zudem verhindert die Schuldenkrise in der Eurozone nach wie vor eine deutliche Erholung der Gemeinschaftswährung.

Die Investoren scheinen in Europa die Telekom-Werte wieder zu entdecken. Für den europäischen Subindex geht es am Mittag um zwei Prozent nach oben. Größter Gewinner ist die Aktie von Vodafone, die um 6,6 Prozent auf knapp 180 Pence zulegt. Dabei profitiert der britische Mobilfunkanbieter nach Aussage eines Händlers davon, dass Verizon und Vodafone dieses Jahr Gespräche über ihr Joint Venture im Mobilfunkbereich aufnehmen könnten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, habe Verizon mehrere Optionen dazu erörtert.

Ansonsten sorgt, wie bereits die vergangenen Tage, die laufende Berichtssaison für Kursbewegungen. Der Konsumgüterhersteller Henkel hat zwar im vierten Quartal weniger verdient als erwartet, die Dividende liegt jedoch über der Konsensprognose von Analysten. Die Aktie stellt den Gewinner im DAX und zieht um drei Prozent an. Eine Verkaufsempfehlung der Societe Generale drückt dagegen RWE-Aktien um 1,8 Prozent nach unten.

Im MDAX verteuern sich die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co um knapp vier Prozent. Zwar ist der Verlust je Aktie im vergangenen Jahr doppelt so hoch wie die Konsensprognose ausgefallen. Die Ziele des Unternehmens für 2013 sind jedoch höher gesteckt als erwartet. Zudem rechnen Händler damit, dass der Investor Knauf Interfer die Beteiligung an den Duisburgern aufstockt.

Papiere von Axel Springer fallen dagegen um sieben Prozent zurück. Der Medienkonzern hat im vergangenen Jahr etwas mehr umgesetzt und verdient als erwartet, will die Dividende mit 1,70 Euro je Aktie aber nicht aufstocken. Im SDAX brechen IVG um knapp 20 Prozent ein. Der Immobilienkonzern hat schwache Zahlen ausgewiesen und überdies die Dividende gestrichen.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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