Alt 05.03.13, 11:38
Standard Aussicht auf billiges Geld treibt Aktien - DAX über 7.800
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Kräftig im Plus zeigen sich Europas Aktien-Indizes am Dienstagmittag. Die Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik und gute Unternehmenszahlen treiben die Kurse an den europäischen Börsen. Sämtliche Branchen liegen im Plus - angeführt vom Automobilsektor mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 springt um 1,4 Prozent auf 2.656 Punkte, der DAX legt um 1,5 Prozent auf 7.808 Punkte zu. Nur der Euro notiert weiter seitwärts um 1,3030 zum Dollar.

"Die Stimmung an den Märkten bleibt relativ gut", sagt Gary Yau vom Credit Agricole. Gestützt wird die Stimmung von der Vizepräsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen. Sie hält die lockere Geldpolitik in den USA weiterhin für notwendig. Der Dow Jones Index stieg darauf am Vorabend auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Auch in Europa steht die Geldpolitik im Fokus. Die Europäische Zentralbank (EZB) tagt am Donnerstag. Die Analysten der Credit Suisse meinen, die EZB dürfte zumindest den Grundstein für eine weitere Zinssenkung legen. Denkbar sei auch, dass sie die Sicherheitsleistungen der Banken für frisches EZB-Geld weiter lockert.

Zusätzlichen Rückenwind bekommen die Märkte von überraschend robust ausgefallenen Einkaufsmanager-Umfragen für den Dienstleistungssektor. Zwar sind die Indizes in Frankreich, Italien und Deutschland im Februar etwas zurückgegangen, sie fielen allerdings deutlich weniger als befürchtet. "Das macht Hoffnung auf eine Bodenbildung in Europa", sagt ein Händler. Mit Spannung wird nun auf den wichtigen ISM-Index für den Service-Bereich aus den USA gewartet. Dieser Einkaufsmanager-Index wird am Nachmittag veröffentlicht. Er ist für die USA von besonderer Bedeutung, da 85 Prozent aller Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe tätig sind. Bereits sein Schwester-Index für die Industrie hatte vergangenen Freitag positiv überrascht.

Deutlich im Plus notieren die Aktien europäischer Großunternehmen, die Geschäftszahlen vorgelegt haben. Alle Konzerne konnten mit ihren Daten letztlich die Anleger überzeugen, obwohl sich die Gilde der Analysten nicht immer zufrieden zeigt. Im Rohstoffsegment weiß der Minenkonzern XStrata zu gefallen, die Aktien legen um 3,8 Prozent zu. Auch der Wert des Rohstoffhändlers Glencore gewinnt 2,9 Prozent nach guten Geschäftszahlen. Unter den Versicherungstiteln steigen Standard Chartered in London um 2,8 Prozent - ebenfalls nach gut aufgenommenem Quartalsausweis.

Im DAX setzen sich die Titel von Beiersdorf, RWE und Deutsche Post nach ihren Zahlenausweisen an die Spitze. Angeführt werden die Gewinner von Post-Titeln, die 4,8 Prozent auf 17,82 Euro zulegen. Die Gewinnkennziffern liegen über den Erwartungen der Analysten. "Die Margen sind im vierten Quartal gestiegen, das ist eine gute Nachricht", sagt ein Händler. Zudem konnte der Logistiker in sämtlichen Sparten des Unternehmens Gewinne erzielen.

RWE-Aktien legen 1,7 Prozent zu auf 29,16 Euro. Zwischenzeitlich notierten sie bereits über 30 Euro. Das operative Ergebnis im vierten Quartal ist auch hier höher ausgefallen als erwartet. Den wichtigen Ergebnisausblick hat der Versorger nicht wie von einigen Analysten befürchtet weiter heruntergenommen. Damit belasten selbst hohe Wertberichtigungen auf Kraftwerke in den Niederlanden die Aktie nicht.

Beiersdorf steigen um 3,2 Prozent auf 68,97 Euro, obwohl Analysten sich überwiegend enttäuscht vom Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr zeigten. Die Aktionäre schließen sich dieser Meinung nicht an, da der Nivea-Hersteller angekündigt hat, bei gutem Geschäftsverlauf künftig höhere Dividenden zu zahlen. "Was Kunden seit Wochen suchen, sind Aktien von Unternehmen mit einem langfristig starken Cash-Flow aus dem operativen Geschäft. Und da liegt Beiersdorf ganz vorn", erklärt ein Händler. Den Barmittelfluss steigerte Beiersdorf um fast 17 Prozent auf 520 Millionen Euro. Genau diese Steigerungsraten seien von Investoren wie Stiftungen, Pensionskassen und Publikumsfonds gesucht, heißt es.

Nach oben strebt auch der Kurs von ThyssenKrupp. Er gewinnt 2,8 Prozent auf 16,83 Euro, nachdem die Analysten der Bank of America ihre Einschätzung für die Aktie auf "Neutral" angehoben haben. Auf der anderen Seite verlieren Fresenius-Papiere 0,3 Prozent auf 95,64 Euro. Die Analysten von Barclays haben die Aktien auf "Gleichgewichten" gesenkt.

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