FRANKFURT (Dow Jones) - Die Achterbahnfahrt am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag in eine neue Runde gegangen. Am Ende eines bewegten Handelstages stand für den DAX ein Plus von 0,3% oder 17 Punkten auf 5.981 zu Buche. Zum Handelsstart sah es noch trübe aus: gegen 11.23 Uhr markierte der DAX bei 5.834 Zählern das Tagestief, ein Minus von 130 Punkten oder 2,2%. Überraschend schwache Wachstumszahlen aus China und erneut die Schuldenkrise in der Eurozone lasteten auf den Kursen.

Auf diesem niedrigen Niveau dümpelte der DAX bis zur Eröffnung des Handels an Wall Street. Als in New York die Kurse im frühen Handel anzogen, folgten die Notierungen am deutschen Aktienmarkt auf dem Fuße. Rückenwind erhielten die Aktien gegen 16.00 Uhr von überraschend soliden Konjunkturdaten aus den USA. Dort haben sowohl eine Einkaufsmanager-Umfrage im Mai als auch die Bauausgaben im April die Konsensprognosen von Volkswirten übertroffen. Die Kurse bauten daraufhin die Erholung sukzessive aus.

Gegen 16.30 Uhr erreichte der DAX das Tageshoch von 6.012 Punkten. Anschließend gab der Index bis zum Schluss des Xetra-Handels wieder etwas nach. Einher ging die kräftige Erholung am Nachmittag mit einem zum Dollar stark aufwertenden Euro. Dieser war zum Dollar im frühen Handel auf ein neues Vierjahrestief von 1,2111 USD gefallen, machte aber anschließend wieder viel Boden gut und zog in der Spitze bis auf 1,2355 USD an.

"Die starken Schwankungen und der rasche Impulswechsel durch die Nachrichtenlage bleiben den Finanzmärkten erhalten", resümierte ein Händler. Selbst Tagesprognosen erwiesen sich rasch als Makulatur. Die Umsätze stiegen kräftig: Auf Xetra wurden insgesamt 127,1 Mio DAX-30-Aktien im Wert von 3,26 Mrd EUR gehandelt. Am Montag waren es lediglich rund 45,5 Mio Aktien im Wert von rund 1,29 Mrd EUR.

Bankenaktien und überdurchschnittlich konjunkturabhängige Titel zählten zu den Verlieren. So schlossen Commerzbank 1,5% schwächer bei 5,73 EUR und Deutsche Bank 0,5% niedriger bei 48,14 EUR. MAN fielen um 1,1% auf 69 EUR, Salzgitter schlossen 1% niedriger bei 52,03 EUR und ThyssenKrupp 0,3% schwächer bei 21,87 EUR. Infineon waren mit einem Minus von 4,2% auf 4,47 EUR größter Verlierer im DAX. Alle genannten Aktien konnten sich jedoch von ihren Tagestiefstständen teils deutlich erholen.

SAP stiegen um 1,8% auf 35,84 EUR und waren damit größter DAX-Gewinner. Das US-Anlegermagazin "Barron's" hat SAP in einer Liste besonders aussichtsreicher europäischer Aktien genannt. Daneben habe auch der französische Broker Cheuvreux die SAP-Aktien auf eine Liste aussichtsreicher Investments genommen, berichteten Händler.

Bei den Nebenwerten fielen Heidelberger Druck mit einem Kursplus von 4,5% auf 7,45 EUR auf. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben die Aktie des Druckmaschinenherstellers auf "Kaufen" von "Verkaufen" erhöht und dies mit einer sich erholenden Nachfrage begründet.

Wacker Chemie stiegen um 0,8% auf 102,90 EUR. Wacker Polymers, ein Geschäftsbereich der Wacker Chemie AG, hat in Europa die Preise für zwei Produktttypen erhöht. Für Software AG ging es um 2,1% auf 82,50 EUR nach oben. Händler begründeten den Kursanstieg mit einer Kaufempfehlung. Main First habe die Aktie auf "Kaufen" von zuvor "Neutral" hochgestuft.

DJG/bek/ros

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