Alt 03.04.13, 12:25
Standard Rohstoffsektor mit Wachstumssorgen Hauptverlierer
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Im roten Bereich zeigen sich Europas Börsen am Mittwochmittag. Gewinnmitnahmen in den konjunkturempfindlichen Stahl- und Rohstoffwerten prägen das Bild. Mit 1,5 Prozent Minus stellen sie den schwächsten Sektor und ziehen den Gesamtmarkt nach unten. "Investoren stellen sich auf eine globale Abschwächung des Wachstums ein", sagt ein Händler. Daher seien Gewinnmitnahmen erste Wahl.

Weiterhin ziehen sich Investoren aus Südeuropa zurück. So stellen die Börsen in Madrid, Mailand und Lissabon die größten Verlierer. Der Euro-Stoxx-50 tendiert 0,5 Prozent leichter bei 2.667 Punkten, der DAX verliert 0,2 Prozent auf 7.931 Punkte. Der Euro hat im frühen Geschäft bei 1,28 Dollar seinen Boden gefunden legt nun leicht auf 1,2826 Dollar zu.

Die Kursverluste der Rohstoffwerte führen Händler auf eine Analyse der UBS zurück, in der der Sektor heruntergestuft wird. Als belastende Faktoren machen die Analysten den festeren Dollar, die Gefahr weiterer Restriktionen in der Geldpolitik Chinas sowie fallende Renditen wegen höherer Investitionen aus. Die Bewertung der Unternehmen im Sektor sei generell "neutral". Bei den Stahlwerten fallen ThyssenKrupp um 3,2 Prozent, ArcelorMittal um 1,1 Prozent.

Unter Druck steht auch der Telekommunikationssektor. Mit 1,3 Prozent Minus stellen die entsprechenden Branchenwerte die zweithöchsten Verlierer. Hier entweicht die Fantasie auf eine Übernahme Vodafones, deren Aktien um 2,5 Prozent nachgeben. Nachdem die Papiere am Vortag von der Spekulation einer angeblichen Übernahme durch Verizon profitiert hatten, kam über Nacht das Dementi aus den USA. Händler hatten bereits am Vortag gewarnt, eine Übernahme im Volumen von weit über 150 Milliarden Dollar sei "eher ein verspäteter Aprilscherz".

An dem 45-prozentigen Anteil der Briten am Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless bestehe von Seiten des US-Telekomkonzerns allerdings unverändert Interesse. Zudem sind die Analysten der UBS vorsichtig gegenüber France Telecom und Telecom Italia. Beide Titel fallen um mehr als 3 Prozent. Auch die spanische Telefonica-Aktie gibt 1,4 Prozent nach. Die Anteilsscheine der Deutschen Telekom ragen als einzige mit plus 0,7 Prozent wie ein Fels in der Brandung heraus.

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite ist ansonsten dünn. Dies dürfte sich in der kommenden Woche ändern. Dann startet in den USA bereits die Berichtssaison für das erste Quartal.

Einen frischen Impuls könnte am Nachmittag der ADP-Arbeitsmarktbericht liefern. Er gilt als Indikator für den offiziellen Bericht am Freitag. Volkswirte gehen davon aus, dass in der US-Privatwirtschaft 192.000 Stellen geschaffen worden sind.

Zudem stehen in der zweiten Wochenhälfte die Notenbanksitzungen im Fokus. In Tokio setzt die Börse bereits auf die Hoffnung, dass die Bank of Japan am Donnerstag eine noch aggressivere Geldpolitik bekanntgeben wird. Trotz der jüngst schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank nach ihrer Sitzung am Donnerstag den Trumpf einer Zinssenkung noch nicht spielen wird. Sollte auch in den kommenden zwei Monaten die Konjunktur im Euroland nicht anspringen, rechnen Volkswirte vor der Sommerpause mit einem solchen Schritt.

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