Alt 28.03.13, 12:25
Standard Kursgewinne vor langem Osterwochenende
Beitrag gelesen: 313 x 

Bisher ist die Woche für die Börsen in Europa nicht gut gelaufen. Der zur Rettung Zyperns eingeschlagene Weg hat viele Investoren verschreckt. Italien - nach den Wahlen weiterhin ohne Regierung - könnte in der kommenden Woche Zypern in den Schlagzeilen ablösen. Alles in allem sind das keine vertrauensbildenden Maßnahmen für die Investoren. Die Erholung an den Börsen am Donnerstag ist daher eher dem bisher schwachen Wochenverlauf geschuldet. Die niedrigeren Kurse werden zum Einstieg genutzt. Der Euro-Stoxx-50 notiert mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 2.635 Punkten. Für den DAX geht es um 0,6 Prozent auf 7.836 Punkte nach oben.

Mit den Osterfeiertagen geht auch das erste Quartal zu Ende. Da bietet sich ein Rückblick auf die ersten drei Monate des Jahres an. In den USA ist das Wachstum zurückgekehrt, die Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und sorgt für eine Stabilisierung am Immobilienmarkt. Die Börsen profitieren davon, der Dow Jones-Index hat dieses Jahr bereits 10 Prozent zugelegt und am Montag auf einem neuen Allzeithoch gehandelt. Und der marktbreite S&P-500-Index kratzt bereits an dieser Marke. Vielleicht kommt hier das Hoch am Ostermontag, wenn an der Wall Street, im Gegensatz zu vielen Börsen in Europa, gehandelt wird.

Die europäischen Indizes sind teilweise noch sehr deutlich von ihren Höchstständen entfernt. Eine bisher positive Jahresbilanz kann zumindest der deutsche Aktienmarkt aufweisen, der Performance-Index DAX hat in den ersten drei Monaten um gut zwei Prozent zugelegt. Ganz anders sieht es an den Börsen in Südeuropa aus. Die Konjunktur kommt nicht in Schwung, die Arbeitslosigkeit ist hoch und der Immobilienmarkt sucht weiterhin einen Boden. Die Investoren halten sich den Börsen fern. Der spanische IBEX-35 hat seit Jahresbeginn rund drei Prozent an Wert eingebüßt, der Aktienmarkt in Mailand sogar fünf Prozent.

"Italien ist unsere größere Sorge", sagte Chris Weston von IG Markets. Er verweist auf den Renditeabstand zwischen italienischen und deutschen zehnjährigen Anleihen, der auf 350 Basispunkte nach oben geschnellt sei. "Es sieht alles danach aus, als würde eine Regierung von Technokraten gebildet oder aber es gibt Neuwahlen im späteren Jahresverlauf", sagt Weston.

Nachdem Übernahmen in diesem Jahr vor allem in Übersee stattfanden, scheint dieser Markt nun auch in Europa zum Laufen zu kommen. Die Milliardärsfamilie Reimann will durch einen milliardenschweren Zukauf ihre Position im Kaffeemarkt ausbauen. Ihr Investmentvehikel Joh. A. Benckiser (JAB) bietet 12,75 Euro je Aktie der niederländischen Gesellschaft D.E. Master Blenders 1753. Die für Kaffeemarken wie Douwe Egberts und Senseo sowie die Teemarke Pickwick bekannten Niederländer werden JAB Einsicht in die Bücher gewähren. Nach Bekanntwerden des Gebots schoss die Aktie von Master Blenders um mehr als 27 Prozent auf 12,26 Euro in die Höhe.

Unter den Branchen in Europa handeln nur die zyklischen Automobilhersteller und die Minenwerte im Minus. Den Tagesgewinner stellen die Aktien aus dem Bereich Nahrungsmittel und Getränke, der Sektor-Index legt um 1,2 Prozent zu. Zu den größeren Gewinnern in diesem Sektor gehören die Aktien des Brauereikonzerns AB Inbev sowie des Lebensmittelgiganten Unilever. Die Papiere steigen um jeweils 1,8 Prozent.

Am deutschen Aktienmarkt legen Bayer um 2,2 Prozent zu und stellen damit den Tagesgewinner. Auch das Jahr ist für die Bayer-Aktionäre bisher gut gelaufen, die Aktie hat 2013 bereits 12 Prozent zugelegt und notiert auf Allzeithoch.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

DJG/thl/raz

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:50 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]