Die Verluststrecke am deutschen Aktienmarkt wird immer länger. Die Bankenkrise in Zypern, die politische Hängepartie in Italien und schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone - das war am Mittwoch zuviel an Risiken. Der DAX verlor 1,2 Prozent auf 7.789 Punkte. Er hat damit vom jüngsten Hoch bei 8.074 Punkten bereits fast 300 Zähler eingebüßt. "Der DAX scheint den Kampf um die Marke von 8.000 Punkten zunächst verloren zu haben", sagte Christoph Geyer von der Commerzbank.

Erschwerend hinzu komme das näherrückende Osterwochenende. "Die Marktteilnehmer wollen in diesen unruhigen Zeiten lieber ohne Positionen in die Osterpause gehen", vermutete der Analyst. Der Rückenwind von der Wall Street erlahmte ebenfalls, dort verpasste der S&P-500-Index den Sprung auf ein neues Rekordhoch.

Im Fahrwasser der zyprischen Bankenkrise und der politischen Krise in Italien mussten abermals Finanzaktien Federn lassen. Commerzbank-Aktien fielen um 1,9 Prozent und Papiere der Deutschen Bank um 2,6 Prozent. Allianz-Aktien verbilligten sich um 2,3 Prozent. Der Aktien half es auch nicht, dass Analysten den Kauf des türkischen Versicherers Yapi Kredi Sigorta durch die Allianz für 684 Millionen Euro begrüßten, weil diese damit auf einen Wachstumsmarkt setze.

Ein Kursfiasko erlebten die Aktien des Immobilieninvestors IVG. Nachdem diese in den vergangenen drei Wochen bereits um 44 Prozent abgesackt waren, brachen sie nochmals um gut 40 Prozent ein. Der IVG steht das Wasser bis zum Hals. Sie hat wegen niedriger Einnahmen große Schwierigkeiten, die hohen Schulden zurückzuzahlen. Derzeit sind mehr als 70 Prozent der gesamten Bilanzwerte durch Fremdkapital finanziert.

Papiere des Hamburger Hafenbetreibers HHLA verloren ein Prozent. Das Unternehmen rechnet nicht damit, den Containerumschlag in diesem Jahr steigern zu können.

SMA Solar hat die Dividende für 2012 auf 0,60 von 1,30 Euro gekürzt. Den Weltmarktführer bei Wechselrichtern für Solaranlagen trifft die Krise der Branche heftiger als erwartet. Die TecDAX-Aktie verbilligte sich um knapp drei Prozent. Im Tief handelte sie sogar 14 Prozent niedriger.

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